0421 - Report eines Neandertaler
Menschheit zu sein."
„Alaska - niemals!" entfuhr es Bully impulsiv.
Der Gefühlsmechaniker warf ihm einen langen Blick zu, lächelte schwach und erwiderte: „Jedenfalls nicht das, was wir mit gutem Gewissen noch als Alaska Saedelaere bezeichnen können.
Thwaites' Theorie geht dahin, daß Saedelaere bei seinem Transmitterunfall im Hyperraum Kontakt mit der übergeordneten Struktur eines fremden Lebewesens hatte und daß eine teilweise Verschmelzung stattgefunden hat."
„Das Gesicht", murmelte Rhodan erschüttert.
Deighton nickte.
„So lautet Thwaites' Theorie, und, sie erscheint mir glaubwürdig. Leider ist das noch nicht alles.
Kiner Thwaites schließt aus der Tatsache, daß dieses Etwas besonders dann aktiv wird, wenn die Sonne zu flammen beginnt, auf einen kausalen Zusammenhang zwischen beidem - das heißt, jenes Lebewesen, das sich zu einem Teil mit Saedelaere vermischt hat, muss in direkter Beziehung zu dem Todessatelliten stehen."
Reginald Bull erhob sich halb und sank dann wieder grübelnd in seinen Sessel zurück.
Perry Rhodans Gesicht hatte jegliche Farbe verloren. Der Großadministrator rang um seine Fassung. Galbraith Deighton, der ihn aufmerksam beobachtete, vermutete, daß hinter der bleichen Stirn bereits Schlußfolgerungen gezogen wurden, die weiter gingen als die des Parapsi-Mechanikers.
Endlich hatte sich Rhodan wieder gefasst. Äußerlich ruhig und in kühlem sachlichem Tonfall erklärte er: „Diese Beziehung dürfte darin bestehen, daß das fremde Wesen, das einen Teil an Alaska Saedelaere verloren hat, mit den Erbauern des Todessatelliten zumindest artverwandt ist. Sehr wahrscheinlich gehörte es sogar zu diesen >Leuten<, die vor rund zweihunderttausend Jahren die Erde besuchten."
Eine lange Pause entstand. Während dieser Zeit ging eine spürbare Veränderung mit Perry Rhodan vor. Zum erstenmal seit der Alarmmeldung von Merkur fühlte er sich nicht mehr als Gejagter, sondern als Jäger. Die Spur des Wildes war entdeckt.
Abrupt schaltete Rhodan den Interkom auf seinem Kontrolltisch ein.
„Cheforder Alphastufe!" befahl er mit klarer energischer Stimme, als die Hyperfunkzentrale sich meldete. „Ich brauche eine Direktverbindung mit Nathan - in meinem Sicherheitsraum!"
Nachdem der Befehl bestätigt worden war, erhob er sich. Er lächelte, und zum erstenmal seit langer Zeit blieben seine Augen nicht unbeteiligt.
Reginald Ball erhob sielt ebenfalls.
„Diesen Gesichtsausdruck kenne ich, Perry", flüsterte er, atemlos vor unterdrückter Spannung.
„Du hast dein Ziel erkannt. Was vermutest du?"
Perry Rhodan wehrte ab.
„Nicht erkannt - nur erahnt. Wir werden weitersehen, sobald Nathan eine Logikauswertung aller bekannten und neuen Fakten durchgeführt hat."
Der Sicherheitsraum war nur schwach erhellt. Die zahlreichen Kontrolllampen schufen ein seltsam irisierendes Zwielicht. Das umfangreichste Stück der Einrichtung war das leistungsfähige Hyperkom-Gerät mit dem davorgeschalteten Kodier-Dekodier-Aggregat. Schmale Kontrollplatten leuchteten in bestimmter Reihenfolge auf, dann stand plötzlich ein schwaches Summen im Raum.
Die Verbindung zu dem leistungsfähigsten Bio-Positronengehirn des bekannten Universums stand - in doppelter Hinsicht gegen unbefugte Mithörer abgeschirmt.
Reginald Bull und Galbraith Deighton versuchten ihre Erregung jeder auf seine Weise zu unterdrücken.
Während der Staatsmarschall sein Glas mit Mineralwasser in den Händen drehte, zupfte Solarmarschall Deighton ununterbrochen an den Ärmelmanschetten seiner Dienstuniform.
Beide Männer blickten unverwandt auf Perry Rhodans Rücken; der Großadministrator stand mit dem Gesicht zur Kodiereinheit und übermittelte Nathan die neuen Fakten sowie die Schlußfolgerungen, die die Parapsi-Wissenschaftler auf dem Saturnmond Mimas gezogen hatten.
„Ich bitte dringend um Logikauswertung", schloss er.
„Auftrag bestätigt", schnarrte die unpersönliche Stimme des Dekodiergeräts. „Bitte, warten Sie!"
Erneut begann das Spiel der Kontrolllampen, was allerdings nur ein schwacher Abglanz dessen war, was zur gleichen Zeit in dem kaum noch vorstellbaren biopositronischen Gehirnkomplex Nathans vorging. Nur die Fachwissenschaftler vermochten sich im 35. Jahrhundert der neueren Menschheitsgeschichte noch vorzustellen, wie das Supergehirn unter der Oberfläche des Erdmondes arbeitete; noch weniger Menschen konnten sich die Details vergegenwärtigen.
Perry Rhodan besaß das entsprechende umfassende Wissen. Nicht
Weitere Kostenlose Bücher