Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0421 - Report eines Neandertaler

Titel: 0421 - Report eines Neandertaler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Lautsprechers hörte und eine Stimme ungehalten fragte, ob, zum Teufel, man nicht einmal ungestört arbeiten könnte.
    „Aktivieren Sie die Optik!" befahl Rhodan ungehalten.
    Einen Moment war es still, dann glitt die Tür auf.
    Professor Tan Dehuter streckte lächelnd die Hände aus und sagte ein wenig verlegen: „Sie kommen gerade im rechten Augenblick, Großadministrator!"
    Er zog Rhodan praktisch ins Zimmer.
    Der Großadministrator erkannte die Bildschirme und Schaltkonsolen eines Überwachungsraums.
    Und auf einem Bildschirm ...
    „Lord Zwiebus!"
    Perry Rhodan schob Atlan beiseite und blickte auf die Wiedergabe von Zwiebus' Gesicht. Die Augen des Neandertalers waren nicht mehr stumpf, sondern sahen ihn klar und hell an.
    „Perry Rhodan!" rief Zwiebus und verzog das Gesicht zu einem breiten Grinsen.
    Eine Welle der Zuneigung durchflutete den Terraner. Dennoch vergaß er nicht, warum er hier war.
    „Ich besuche dich gleich, Lord Zwiebus. Einen Augenblick Geduld, bitte." Er wandte sich an Dehuter. „Wie ich sehe, ist die Begegnung mit Alaska Saedelaere positiv verlaufen."
    Tan Dehuters Miene verdüsterte sich.
    „Sie hat überhaupt noch nicht stattgefunden, Sir", erwiderte er. „Der Neandertaler ist heute nacht plötzlich aus seiner Lethargie erwacht. Allerdings nehmen wir an, daß die Ausstrahlung der letzten Anfälle von Mr. Saedelaere dafür verantwortlich ist."
    Rhodan presste die Lippen zusammen, als er an das grauenhafte Schicksal des Transmittergeschädigten erinnert wurde.
    „Wie geht es Saedelaere?" fragte er tonlos.
    „Der letzte Anfall ist vor wenigen Minuten abgeklungen, Perry", warf Atlan ein. „Alaska leidet furchtbar. Gestern Abend wäre es ihm beinahe gelungen, sich selbst zu töten. Wir sind ratlos."
    Perry Rhodans Gesicht wurde grau. Er senkte den Kopf. Obwohl er wußte, daß eine bestimmte Strahlungsart der Sonnenausbrüche die Zeitbarriere des GHOST-Systems durchdrang, hatte er doch gehofft, daß man auf Tahun eine Möglichkeit fände, Alaska Saedelaere zu helfen.
    „Wir müssen ihm einfach helfen!" stieß er hervor.
    „Gibt es keinen Schutzschirm, der die Wahnsinnsimpulse von Alaska fernhält? Wie ist es mit dem Zwischenraum? Ganz gleich, was es kostet, ich würde Alaska notfalls in eine andere Galaxis fliegen lassen," Tan Dehuter hob die Hände und drehte die Handflächen nach oben.
    „Die Wahnsinnsimpulse - wenn man sie so nennen kann - kennen offenbar keine Grenzen, weder räumliche noch zeitliche. Dennoch müssen wir es wahrscheinlich mit einem Dimetransflug versuchen."
    Er zuckte die Schultern, „Wenn Sie gestatten, führe ich in etwa einer halben Stunde eine Begegnung zwischen Mr. Saedelaere und Lord Zwiebus herbei - unauffällig, versteht sich."
    „Aber Zwiebus ist doch geheilt" widersprach Perry Rhodan verwundert.
    „Nicht ganz, Großadministrator. Er hat eine Menge von dem vergessen, was er einmal wußte, zum Beispiel die Schriftzeichen des Interkosmo.
    Außerdem kann er uns nichts über die Wesen sagen, die den Sonnensatelliten installierten. Eine direkte Begegnung könnte wie ein Schock wirken und auch die übrigen Erinnerungen freilegen."
    Rhodan nickte.
    „Einverstanden, Professor Dehuter. Ich gehe jetzt zu Lord Zwiebus. In einer halben Stunde werde ich mit ihm im Park spazieren gehen. Ist es Ihnen so recht?"
    „Ich halte es sogar für sehr günstig. Da Lord Zwiebus Ihnen die größten Sympathien entgegenbringt, wird sein Bewusstsein völlig aufgeschlossen sein, wenn er auf Mr. Saedelaere trifft. Wenn es im Bereich des Möglichen liegt, dann muss er einfach reagieren."
    Perry Rhodan fühlte sich etwas unbehaglich bei der Vorstellung, daß er den Neandertaler in seiner Wachsamkeit einschläfern sollte, um die Schockwirkung zu vergrößern. Das Ergebnis konnte durchaus anders sein, als sie erhofften. Zum Beispiel konnte Zwiebus endgültig den Verstand verlieren.
    Dennoch, so wußte er, blieb ihm nichts anderes übrig. Fünfundzwanzig Milliarden Menschen wurden von ihrer flammenden Sonne bedroht. In dieser Situation wären gefühlsmäßige Bedenken Verrat an der Menschheit gewesen.
    „Also in einer halben Stunde", verabschiedete er sich. Mit leicht nach vorn geneigten Schultern ging er davon, um seinen Freund zu besuchen.
     
    *
     
    Die Unterhaftung mit Lord Zwiebus bewies dem Großadministrator, daß der Neandertaler den ehemaligen Intelligenzquotienten noch nicht erreicht hatte. Zugleich aber schöpfte er Hoffnung, denn Zwiebus wurde immer

Weitere Kostenlose Bücher