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0422 - Der Pirat und die Hexe

0422 - Der Pirat und die Hexe

Titel: 0422 - Der Pirat und die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Es ist noch nicht zu Ende.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Das wäre ärgerlich«, sagte er. »Zwar würde es mich einerseits ärgern, wenn wir umsonst hierher gekommen wären, andererseits hätte ich aber nichts dagegen, wenn die Kanönchen der ANTARES das Problemchen erledigt hätten.«
    »Militarist!« sagte Nicole.
    Einer der Marinesoldaten salutierte. »Professor Zamorra? Miß Duval? Der Commander läßt Sie zur Brücke bitten. Dürfen wir Ihr Gepäck bereits in Ihr Quartier schaffen?«
    Zamorra nickte. »Sicher.« Er sah Nicole an, und sie folgten dem Trooper, der sie in der Kommandobrücke anmeldete.
    Zamorra hob grüßend die Hand.
    »William! Schön, dich zu sehen!«
    »Zamorra! Nicole! Willkommen an Bord!« William Siccine kam auf sie zu und begrüßte sie herzlicher, als man es von seiner Funktion als Captain hätte erwarten können. Er wies auf die beiden anderen Offiziere, die sich neben ihm auf der Brücke aufhielten. »Lieutenant Enders kennt ihr noch nicht. Er ist mein Eins-O. Perkins hat vor einem halben Jahr ein eigenes Kommando übernommen. Der zerknirschte Gentleman links von mir ist Feuerleitoffizier Lieutenant MacMill, der gar keinen Grund zur Zerknirschung hat.«
    »Was war hier los, wenn man mal dezent anfragen darf?« erkundigte Zamorra sich.
    Siccine zuckte mit den Schultern. »Das Piratenschiff lief von Backbord mit hoher Geschwindigkeit auf. Reagierte nicht auf Funkanrufe, und es war abzusehen, daß es die GOGOL angreifen würde. Da haben wir uns dazwischengeschoben, und nun ist das Problem erledigt. Trotzdem nett, daß ihr so schnell gekommen seid. Aber offenbar habe ich mich geirrt.«
    »Ich verstehe immer nur Bahnhof«, bekannte Zamorra.
    Enders wandte sich um und sprach leise in die Bordverständigung. Dann sah er wieder zu Zamorra und Nicole herüber.
    »Der Piratensegler treibt seit ein paar Tagen hier sein Unwesen«, berichtete Siccine. »Kein Tag, an dem nicht eine Verlustmeldung kam. Er versenkt kleine Milliardärsyachten und Trawler, wie sie ihm gerade in den Weg laufen. Mal ist er hier, mal dort, und zwischen den einzelnen Orten liegen Entfernungen, die er mit seinen Segeln bei diesen Windverhältnissen eigentlich gar nicht überbrücken könnte. Deshalb nahmen wir an, daß es sich um ein Geisterschiff handelte.«
    » Sie nahmen es an, Sir«, wandte Enders ein, ein stämmiger, etwas beleibter Mann mit dunkelblondem, gewellten Haar und kurz gestutztem Bart.
    »Ja doch, Mister Enders«, brummte der Captain. »Ich nahm es an. Immerhin war dies nicht das erste Mal, daß unser Schiff eine Begegnung mit unerklärlichen Phänomenen hatte.«
    »Damals hat der schwarze Segler, der auf keinem Radarschirm zu erfassen war und vor der französischen Küste Schiffe versenkte, die stolze ANTARES schrottreif geschossen«, schmunzelte Zamorra. »Mich wundert, daß sie nicht abgewrackt wurde.«
    »Banause!« knurrte der Captain. »So schnell wrackt man mein Schiff nicht ab. Im Gegenteil, es wurde erneuert und modernisiert. Wir haben die beste Technik an Bord, die du dir nur vorstellen kannst. Ohne den Zwangsaufenthalt in der Werft wären wir mittlerweile ein uralter Steinzeit-Kahn. Himmel, wie lange ist es eigentlich her? Drei Jahre? Vier?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht mehr genau«, sagte er. »Ich weiß nur, daß wir uns eine Ewigkeit lang nicht mehr gesehen haben.«
    »Du wirst eine Menge zu erzählen haben, im Gegensatz zu einem kleinen dummen Commander, den die Admiralität immer wieder rund um den Erdball hetzt. Manchmal glaube ich, ich heiße Columbus oder Magellan. Mister Enders, können Sie mal einen Moment weghören? Zamorra, Nicole, ich denke, wir werden, sobald meine Freiwache beginnt, ein gewaltiges Wiedersehensbesäufnis durchführen … Danke für Ihr Weghören, Enders.«
    Der 1. Offizier grinste breit. »Was bekomme ich dafür, wenn ich morgen Ihren Restalkohol beim Dienstantritt nicht im Logbuch vermerke?«
    »Einen Orden als Cheferpresser der Navy«, grinste der Captain zurück.
    »Du erwähntest vorhin einen russischen Namen, glaube ich«, warf Nicole ein. »Was ist mit der GOGOL, William?«
    »M.S. NIKOLAI GOGOL«, brummte der Captain. »Ein russisches Forschungsschiff. Was die hier machen, weiß keiner so genau. Wir standen einmal kurz in Funkkontakt, das ist alles. Nun, das hier sind internationale Gewässer, und wir können ihnen ebensowenig verbieten, hier zu sein, wie sie es uns verbieten können. Ich möchte nur wissen, was sie hier

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