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0422 - Der Werwolf-Jäger

0422 - Der Werwolf-Jäger

Titel: 0422 - Der Werwolf-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Chance, meinte er damit.
    Der Superintendent nickte.
    Und Kirgin schob seinen Körper zur Seite. Er schielte dabei auf den Mann am Boden, der bereits eine Mischung aus Mensch und Bestie war. Er verwandelte sich noch immer. Die Kleidung spannte sich, einige Knöpfe rissen von der Weste ab und sprangen in den Raum. Ein erstes Heulen drang aus dem Maul und erreichte genau in dem Augenblick die Ohren des Russen, als dieser nach dem Fenstergriff fassen wollte.
    Wieder öffnete er nicht. Er drehte sich um. Der Werwolf schien von den Absichten der Menschen geahnt zu haben, denn er schnellte plötzlich in die Höhe.
    Da stand er auf den Beinen.
    Aus seinen Füßen waren riesige Pfoten geworden. Die Schuhe hatten dem Druck nichts entgegensetzen können, das Leder war gerissen, und zwischen den einzelnen Zehen hingen noch einige Fetzen.
    Helles Fell bedeckte ihn. Es hatte sich wie ein Flaum auf seinem Gesicht ausgebreitet. Die Schnauze stand lang vor. Mit dem Maul bildete sie eine Einheit, und als der Wolf es öffnete, sahen die Männer seine gebogenen Reißzähne.
    Damit würde er töten…
    Und er sprang.
    Als Mensch konnte er gehen, als Bestie wuchtete er sich vor. An Sir James vorbei, den es nicht mehr auf seinem Stuhl hielt und der in die Höhe sprang.
    Kirgin konnte noch einen kurzen Schrei ausstoßen, dann erwischte ihn der erste Hieb im Gesicht. Sir James war geschockt und entsetzt über so viel Gnadenlosigkeit. Es kam noch schlimmer. Der Werwolf stürzte sich mit seinem gesamten Körpergewicht über den Russen. Kirgin wollte sich ihm entgegenstemmen. Es sah beinahe lächerlich aus, wie er die Arme anhob, die dann zusammenknickten, denn das Gewicht der Bestie war zu stark.
    Vor dem Fenster preßte der Werwolf den Russen zu Boden.
    Kirgin jammerte, er mußte Schlimmes durchmachen. Vielleicht waren die schmerzenden Wunden in seinem Gesicht nicht einmal das Ärgste, denn der Werwolf biß zu.
    Er war unerbittlich und tat es zweimal!
    Sir James erlebte einen furchtbaren Horror. Das leise Wimmern brach ab, er hörte ein rauhes Lachen. Bei einer heftigen Bewegung der Bestie sah er plötzlich die roten Flecken auf dem Mantel.
    Menschenblut…
    Das erste Opfer hatte sich der Werwolf geholt, und Sir James würde sein zweites werden.
    Das schoß Sir James durch den Kopf. Deshalb gab es für ihn nur noch die Flucht.
    Er wußte, das Puschkin die Bürotür nicht wieder verschlossen hatte. Diese Chance mußte er nutzen. Vorsichtig schob er sich hoch.
    Da er nicht bewaffnet war, konnte er gegen das Untier nicht an, und Kirgin war nicht mehr zu helfen.
    Noch sah die Bestie nichts. Sie hockte über ihrem Opfer, drehte Sir James den breiten zuckenden Rücken zu, an dem sie keine Augen hatte. Auf Zehenspitzen näherte sich der Superintendent der Tür, griff nach der Klinke und öffnete.
    Tief in seinem Innern rechnete Sir James damit, daß sich noch weitere Bestien auf dem Gang befanden, um ihn abzufangen. Das traf zum Glück nicht zu. Der Flur war leer, auch am nahen Geländer stand niemand, aber Sir James hörte polternde Geräusche und dumpf klingendes Fauchen aus dem Raum gegenüber.
    Seiner Ansicht nach wurde dort gekämpft.
    Eingreifen konnte er nicht, es blieb ihm auch keine Zeit, nachzusehen, wer sich da gegenseitig das Leben schwermachte.
    Sir James hatte nicht oft Situationen wie diese hier erlebt. Er war der Mann am Schreibtisch, der große Organisator, das Kämpfen war nicht seine Stärke, und es half niemandem, wenn auch er sich von den Werwölfen erwischen ließ.
    Hier mußte er zur Treppe eilen. Es waren für ihn nur ein paar Schritte. Bevor er die Stufen hinablief, drehte er noch einmal den Kopf, blickte zurück – und stand starr, denn der Anblick des Werwolfs traf ihn wie eine Eisdusche!
    Noch stand er vor der Tür.
    Sein Anblick war ein Bild des Horrors! Er trug den langen weißen Mantel, der blutbefleckt war. Er hatte das Maul geöffnet, war wieder bereit, sein grausames Werk zu verrichten. Diesmal an Sir James Powell.
    Die Arme der Bestie zuckten, die Pranken bewegten sich. Mal waren sie geöffnet, mal geschlossen. Die kalten Augen lagen wie zwei glitzernde Steine in den Höhlen.
    Der Werwolf war Sieger geblieben, und er würde auch Sieger über sein nächstes Opfer bleiben, falls Sir James nicht schneller war als das Untier.
    Er ging einen Schritt zurück. Sein Herzschlag hatte sich beschleunigt, sein Körper war schweißgebadet, die Brille verrutscht, der Mund stand offen. Sir James bot einen Anblick des Jammers

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