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0422 - Der Werwolf-Jäger

0422 - Der Werwolf-Jäger

Titel: 0422 - Der Werwolf-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon der erste Pfeil auf der gespannten Sehne. Zwei andere hatte sich Michail zwischen die Lippen geschoben.
    Den ersten schickte er auf die Reise.
    Er surrte einer Bestie entgegen und jagte in deren Körpermitte.
    Der Werwolf brüllte furchtbar auf, bevor er in die Knie fiel, seine Pranken um den Schaft klammerte, weil er den Silberpfeil herausziehen wollte, es aber nicht schaffte. Dafür verbog er ihn.
    Nach dem ersten Treffer hatte Michail sofort seinen Standort gewechselt. Er mußte schneller sein als die Bestien, die sich ebenfalls rasch bewegen konnte.
    Abermals sprang er auf den Schreibtisch.
    Diesmal schoß er schräg von oben und erwischte die dritte Bestie, die sich abdrehen wollte, damit jedoch genau das Falsche tat, denn das Geschoß erwischte sie im Rücken.
    Der Stoß katapultierte sie nach vorn.
    Blieb noch der Mann, der in diesem Moment ebenfalls zu einem Werwolf wurde.
    Und der brüllte furchtbar. Für ihn hatte Michail den dritten Pfeil parat. Er legte ihn auf, spannte die Sehne, wollte das Untier von den Beinen holen, als sich die Bestie zurückwarf und mit ihrem schweren Gewicht gegen die Bürotür hämmerte.
    Die hielt dem Druck nicht stand. Sie zersplitterte und zerbrach unter dem gewaltigen Aufprall. Diesmal hatte die Bestie Glück, denn der Pfeil verfehlte sie um Haaresbreite.
    Der Werwolf war in dem Gang auf den Rücken gefallen. Auf ihn fielen die Trümmer der Tür, aber er blieb nicht liegen, sondern drehte sich um, damit er wieder mit einem gewaltigen Schwung auf die Beine schnellen konnte.
    Michail Chirianow sprang über die Trümmer der Tür hinweg, tauchte durch die Öffnung und sah die Bestie, wie sie sich nach rechts wandte, um über die Treppe zu verschwinden.
    Der dritte Pfeil war schußbereit und der Rücken des Untiers verdammt breit.
    Volltreffer!
    Der Werwolf wurde von diesem wuchtigen Schlag getroffen, den er nicht mehr ausgleichen konnte. Er taumelte nach vorn und näherte sich dem Geländer mit einem Schwung.
    Es war zwar hoch, aber nicht hoch genug.
    Nach hinten werfen konnte er sich nicht mehr. Er kippte nach vorn, streckte seine Pranken aus, doch die griffen ins Leere, und mit dem Pfeil im Rücken fiel er nach vorn.
    Schreiend verschwand er im Treppenschacht.
    Michail Chirianow hörte noch den klatschenden Aufschlag nahe der Haustür, dann wurde es still.
    Der Russe schüttelte den Kopf. Er taumelte zur Seite, fand an der Gangwand Halt und merkte erst jetzt, wie sehr er zitterte. Der Kampf war kurz und heftig gewesen, aber er hatte ihn verdammt hart mitgenommen. Schließlich war er ein Mensch und keine Maschine.
    Für einen Moment schloß er die Augen. In seinem Kopf hatte sich ein dumpfes Brausen festgesetzt. Das scharfe Hecheln und das Stöhnen vernahm er trotzdem.
    Michail öffnete die Augen.
    Sein Blick fiel auf die zweite Tür. Sie stand offen, und auf der Schwelle sah er Kirgin.
    Puschkin hatte ihn nicht getötet, nur gebissen, und so war er dabei, sich ebenfalls in einen Werwolf zu verwandeln.
    Halb Mensch, halb Bestie, dabei aus zwei Wunden blutend, aber die rote Flüssigkeit sickerte bereits in das Fell.
    Michail Chirianow hatte Tränen in den Augen, als er mit zitternder Hand einen weiteren Pfeil aus dem Köcher holte und ihn auf die Sehne legte. Auch beim Spannen blieb das Zittern. Vor seinen Augen hatte sich ein Schleier gebildet. Es sah so aus, als würde heiße Luft die Gestalt des Russen umtanzen.
    »Es… tut mir leid«, ächzte der Werwolf-Jäger und ließ die Sehne los.
    Sein Ziel war nicht zu verfehlen. In die Brust jagte der Pfeil hinein. Der harte Stoß trieb Kirgin in das Büro zurück, wo er zu Boden schlug und ein schreckliches Heulen ausstieß.
    Der Todesgesang eines Werwolfs…
    Michail schüttelte sich. Am liebsten hätte er das Haus verlassen, aber er dachte an John Sinclair und an dessen Chef, der sich ebenfalls in Kirgins Büro befunden hatte.
    Jetzt war es leer.
    Und Michail Chirianow fragte sich zu Recht, was mit den beiden geschehen war…
    ***
    Lupina erwartete mich, und ich enttäuschte sie nicht, denn ich betrat die feuchte Treppe.
    Kloakengestank wehte in meine Nase.
    Es war nicht still. Irgendwo weit hinter der Werwölfin floß ein Abwasserkanal, dessen Rauschen ich hörte. Sie mußte sich ihrer Sache verdammt sicher sein, wenn sie michkommen ließ und keine Anstalten zeigte, zur Seite zu gehen.
    Lupina lächelte sogar.
    Es brannte irgendwo unter der Decke ein Licht, dessen Restschein sie erreichte.
    Über ihr menschliches Gesicht und

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