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0422 - Die Zeitpendler

Titel: 0422 - Die Zeitpendler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschah. Gleichgültig, ob es sich um eine pulsierende Sonne handelte oder um einen Funkspruch, um ein Schiff, das sich gleich ihrem Mond in diesem Zwischen-Universum bewegte."
    Er wählte eine andere Stelle der Beobachtungssektion an und wartete, bis der Verantwortliche auf dem Schirm zu sehen war. Die Männer sahen sich unruhig und im Bewußtsein der ungeheuren Gefahr in die Augen.
    „Eine Frage, Cnulp", sagte Lecufe. „Fragen Sie mich bitte nicht, ob sich dieser Zustand ändern läßt, sonst verliere ich meine Beherrschung!" flüsterte der andere aufgeregt. Lecufe schüttelte den Kopf. „Nein, das sicher nicht. Sie haben die Empfangsstation unter sich. Sind Sie sicher, daß alle Ihre Geräte funktionieren?"
    „Ja. Vor einer Stunde die letzten Funktionskontrollen durchgeführt."
    „Gut. Wie steht es mit dem Dakkarkom?"
    „Ist eingeschaltet, Lecufe." Lecufe ließ sich Zeit und sah nacheinander die Kontrollanzeigen seines doppelt geschwungenen Pultes an. Überall schlugen die Zeiger wild aus, nur einige Maschinen liefen mit normalen Werten und schufen konstante Abwehrfelder, die aber ständig überlastet wurden.
    Der verhängnisvolle Punkt raste weiter hin und her, wellenförmig von links nach rechts und zurück. Aus der Gegenwart in die Zukunft und wieder zurück in die Gegenwart. Es war wie ein tödliches Pendel.
    „Lassen Sie es eingeschaltet und beobachten Sie alle Geräte, die uns Informationen aus der Umgebung liefern. Lassen Sie sich nicht die kleinste Information entgehen! Meinetwegen setzen Sie doppelte Besatzungen an die Schirme und an die Oszillographen."
    „Verstanden!" Der Schirm erlosch.
    „Woher kommen diese Zugkräfte?" fragte sich Lecufe zum wiederholten Male verzweifelt.
    „Woher?"
    Er ahnte es nicht.
    Er drehte seinen schweren Sessel, der die Erschütterungen abfing, von denen die Zeitstation getroffen wurde. Dann ging er nachdenklich in den angrenzenden Raum, goß dort etwas in ein Gefäß und trank es leer.
    „Verdammt!" sagte er nachdrücklich. Jedenfalls hätte ein. Translator diesen Fluch so oder entsprechend übersetzen müssen.
    Er ging wieder zurück. Die Ahnung, die ihn peinigte, war undeutlich und verschwommen. Es konnte immerhin sein, daß sie bei ihrer schnellen Wanderung durch die Dimensionen auf einen Feind gestoßen waren. Das hielt Lecufe zwar für unwahrscheinlich, grundsätzlich aber für möglich.
    Wenn es kein Feind war, dann geschah diese Einwirkung von außen zufällig. Sie war in diesem Fall von der Zeitstation selbst ausgelöst worden, als diese eine Linie überschritt oder gegen eine unsichtbare und unmeßbare Barriere gestoßen war.
    Für diese Möglichkeit hatte sich Lecufe entschieden.
    Eine solche Sperre, wie immer sie sich darstellte, von wem immer sie stammte, mußte aber faßbar sein, denn es gab nichts, was die Maschinen und Orter dieser Station nicht feststellen, anmessen, testen oder ergründen konnten. Sie waren an das Rechen-Gerät angeschlossen, das auf jede Veränderung der Normalwerte schneller reagierte als jedes organische Gehirn. Und die rund Zwanzigtausend Besatzungsmitglieder stellten einen Querschnitt der Elite dieses Volkes dar - sonst hätte man der Zeitstation diesen Auftrag nicht erteilt.
    Mitten in die Überlegungen des jungen Wissenschaftlers hinein schrillte die Warneinrichtung.
    Lecufe wirbelte in den Raum hinein, schwang sich in seinen Sessel und drückte auf die aufleuchtende Taste. „Hier Lecufe!" rief er. Der Leiter der Suchabteilung war auf dem Sichtschirm. Sein Gesicht zeigte den Ausdruck höchster Erregung.
    „Sie ... wir haben etwas gefunden!" schrie er.
    Lecufe fühlte, wie sein Pulsschlag aussetzte.
    Er zwang sich gewaltsam zur Ruhe und fragte halblaut: „Was?"
    „Ein Zeichen. Der Dakkarkom."
    „Welches Gerät?" wiederholte Lecufe ungläubig.
    „Ausgerechnet der Dakkarkom?"
    Es handelte sich um eine spezielle Abart eines auf Funkimpuls-Basis beruhenden Gerätes der Nachrichtenübermittlung über weiteste und verwirrendste Distanzen hinweg. Die Sendewellen und die Linien der Empfangseinrichtungen reichten - indem sie den fünfdimensionalen Raum umgingen - durch die Dakkarzone. Der Impuls oder die Impulse wurden also durch die überlagernde Dakkarzone geleitet. Dies alles war ohnehin nur einem Mathematiker oder einem, dessen Verstand in abstrakten, der Wirklichkeit weitestgehend entfernten Schablonen dachte, voll verständlich. Lecufe gehörte der ersten Gattung der beiden Gruppen an; er war Wissenschaftler.
    „Der

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