Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0423 - Die Monster-Insel

0423 - Die Monster-Insel

Titel: 0423 - Die Monster-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
vergreifen. Ist dir das nicht klar?«
    »Mir ist klar, daß du mit allen Mitteln versuchst, deine Lage zu verbessern, Norr«, sagte Gatnor. »Ich verstehe das. Ich würde an deiner Stelle ja nichts anderes tun. Nur… sie vergreifen sich nicht an mir. Das haben sie mir unmißverständlich erklärt. Und selbst wenn - bis die Reihe an mir wäre, hätte ich mit Sicherheit Mittel und Wege gefunden, das zu verhindern. Deine Mühe ist vergeblich. Du schaffst es nicht, mich gegen sie aufzuwiegeln. Sie verehren mich. Sie befolgen meine göttlichen Ratschläge. Ja, Norr, in unserer Welt war ich nur Oberpriester. Hier bin ich weit mehr als das. Warum sollte ich daran etwas ändern wollen? Nur um dir ein paar Annehmlichkeiten zu verschaffen?«
    »Du - ein Gott?« Norr schüttelte den Kopf. »Das ist Anmaßung, Gatnor. Kein Sauroide kann sich auf die gleiche Stufe stellen mit den drei Göttern…«
    »…an die ich nie geglaubt habe«, knurrte Orrac Gatnor. »Außerdem - wie sollten wir gemeinsam stärker sein, wenn du doch keine Stärke mehr besitzt? Haben sie dir nicht deine innere Kraft genommen?«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich fühle es eben. Ich besitze sie noch, diese Kraft. Mir vertrauen meine Anhänger und Anbeter nämlich. Mit dieser meiner inneren Kraft habe ich ihnen die Beute zugeführt, und das vergessen sie mir nicht so schnell.«
    »Deshalb stehen auch immer zwei oder drei Aufpasser hinter dir, wie? Aufpasser, die dich nicht einmal in die Nähe der Nadelwaffen kommen lassen…«
    »Es sind keine Aufpasser. Es sind Diener«, eröffnete Gatnor. Er wandte sich um und sagte etwas zu dem Chachfah, der links hinter ihm gestanden hatte. Der Chachfah eilte davon und kam mit dem Waffengürtel des toten Roktar zurück. Er händigte ihn Gatnor aus.
    Gatnor zog die Waffe aus dem Holster.
    Norr starrte ihn beschwörend an. Die Nadelwaffe war in der Lage, mit einer unerhörten Feuergeschwindigkeit unter den Chachfah aufzuräumen. Vielleicht überstanden sie die Kälteschocks. Auf jeden Fall war es besser, sie niederzuschießen, als selbst zerfleischt zu werden. Wenn Gatnor jetzt für ein paar Sekunden vernünftig wurde und diese Waffe gegen die Chachfah benutzte…
    Aber er tat es nicht.
    Er schoß eine Kältenadel ab, die in den Boden einschlug. Grinsend steckte er die Waffe ins Holster zurück und händigte es dem Chachfah wieder aus. »Siehst du, Norr? Sie vertrauen mir. Sie sind meine Freunde. Aber… sie sind nicht deine Freunde«, fügte er hinzu.
    »Du kannst unmöglich Wesen deiner eigenen Art so verraten«, murmelte Norr bestürzt. »Gatnor, du…«
    »Gib dir keine Mühe«, unterbrach der Oberpriester ihn kalt. »Ich habe ihnen gesagt, daß du mir nur ähnlich siehst, ansonsten aber nichts Göttliches an dir hast. Daß du im Gegenteil mein Feind bist, der alles daran setzen wird, mich und meine Anbeter zu vernichten. Und sie glauben mir.«
    »Du bist ein Ungeheuer«, keuchte Norr. »Ein schlimmeres Ungeheuer als diese Chachfah-Monster…«
    Gatnor bleckte die Zahnreihen. Wieder sagte er etwas zu seinen Begleitern. Dann sah er wieder Reek Norr an.
    »Weißt du, was ich ihnen gerade in ihrer Sprache, die so leicht zu erlernen ist, gesagt habe? Daß sie dich so bald wie möglich verspeisen dürfen. Und ich schätze, es wird nicht mehr lange dauern, bis sie wieder Hunger bekommen…«
    Höhnisch lachend ging er davon.
    ***
    Das Landungsboot erreichte die Insel. Der Bug stieß gegen den Sandboden; immer noch arbeitete der Motor und schob das Boot vorsichtig hinauf. Als es einigermaßen festsaß, sprangen zwei Trooper an Land und zurrten es mit Seilen an den niedrigen Bäumchen fest, die hier wuchsen.
    Zamorra kletterte über Bord und half Nicole nachzukommen. Yushitse spielte bei Sandy Freeman den Kavalier, die aus ihrem Unbehagen kein Geheimnis machte.
    Der Rest der Trooper unter Lieutenant Alworthy blieb noch an Bord des Landungsbootes. Zamorra sah sich um. Etwas stimmte mit dieser Insel nicht. Sie war nicht normal. Während das Landungsboot sich vorsichtig näherte, hatten sie ständig ein Lot gefällt. Die Küste war zu steil. Es war, als knicke die Uferkante dicht unter der Wasserlinie fast senkrecht ab.
    »Als wenn einer einen Landbrocken irgendwo losgerissen und hier ins Wasser geworfen hätte«, murmelte der Professor, ohne zu ahnen, wie nahe er der Wahrheit mit seiner Vermutung kam.
    Aber Yushitse lachte. »Wer hat denn so große Hände, Zamorra? Ich muß schon sagen, für ein Raumschiff ist die Tarnung einfach

Weitere Kostenlose Bücher