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0423 - Die Monster-Insel

0423 - Die Monster-Insel

Titel: 0423 - Die Monster-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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perfekt.«
    Zamorra öffnete sein Hemd und legte das Amulett frei. Er versuchte Schwarze Magie anzupeilen. Aber Merlins Stern zeigte keine Reaktion. Dennoch war Zamorra von der Harmlosigkeit dieser Insel noch längst nicht überzeugt. Er vergaß die Chachfah nicht und auch nicht die Rroll, die auf ungeklärte Weise nach Australien gekommen waren, und die Vegetation auf dieser Insel wollte ihm auch nicht gefallen.
    Rund tausend Quadratkilometer…
    Das war schon ein hübscher Landsitz, auf dem man sein Häuschen in subtropischem Klima bauen konnte.
    »Weiter, aber vorsichtig…«
    Er setzte einen Fuß vor den anderen. Das Landungskommando blieb am Ufer zurück. Zamorra wollte die Trooper nicht um sich herum haben, die ihm auch keine größere Sicherheit bieten konnten. Es reichte schon, wenn er auf Yushitse und Freeman aufpassen mußte. Am liebsten wäre er ohne die Marinesoldaten hier gelandet, aber ihm war klar, daß Siccine das nicht gestatten durfte. Allein der Vorschriften wegen.
    »Was ist, wenn wir auf diese Chachfah treffen?« brummte Yushitse.
    »Dann sehen wir zu, daß wir die Begegnung überleben«, erwiderte Zamorra trocken.
    Nicole führte den flachen Einsatzkoffer mit sich. Keiner von ihnen wußte, ob sie das, was sich darin befand, überhaupt brauchen würden, aber sicher war sicher. Allerdings war Zamorra eher bereit, sich auf sein Amulett zu verlassen, und zusätzlich hatte Nicole den Dhyarra-Kristall dritter Ordnung griffbereit bei sich. Der steckte in einer Tasche ihres engen Lederoveralls und machte sich dort als deutliche Beule bemerkbar.
    »Pflanzen wie diese habe ich noch nie gesehen«, gestand Sandy Freeman.
    Zamorra überlegte, aus welcher Welt dieses Stück Insel stammen mochte, aber er konnte sich an nichts Vergleichbares erinnern. Jede Dimension hatte ihre Eigenheiten, was Fauna und Flora anging, und sie waren im Laufe der Jahre in zahlreichen Fremdwelten gestrandet. Aber obgleich es entfernte Ähnlichkeiten gab, wagte Zamorra nicht, die Insel einer bestimmten Welt zuzuordnen.
    Außerdem sollte es mehrere Landschaften geben, die alle nicht zusammenpaßten.
    Ohne daß es ihnen richtig bewußt geworden war, hatten sie schon zweihundert Meter in der fremden Landschaft zurückgelegt. Vom Landungsboot war nichts mehr zu sehen, weil sie einer Art natürlichen Schneise zwischen niedrigen Bäumen und dichtem Unterholz folgten, die mehrere Windungen besaß. Eine Art Spinnenfrosch bewegte sich vor Zamorra quer über den natürlichen Pfad und verschwand im Dickicht.
    »Was glauben Sie, wann wir auf die ersten Inselbewohner treffen?« erkundigte sich Yushitse.
    »Woher soll ich das wissen«, fragte Zamorra. »Ich bin wie Sie auch zum ersten Mal hier, und leider habe ich keine Straßenkarte mit, auf der die Häuser eingezeichnet sind.«
    »Sie brauchen nicht gleich sarkastisch zu werden…«
    »Und Sie können auf Fragen verzichten, die Sie sich selbst besser beantworten können«, gab Zamorra kühl zurück.
    Er hatte ein ungutes Gefühl, das immer stärker wurde, und ihm fiel ein, daß sich Sandy Freeman ausgesprochen schweigsam verhielt. Er wandte sich um.
    Sie waren nur zu dritt.
    »Wo ist denn Miß Freeman?« stieß er ahnungsvoll hervor.
    »Eben war sie noch hinter mir«, sagte Yushitse verblüfft, der jetzt als Schlußmann fungierte. »Die ist doch nicht etwa…? Sandy! Saandy…«
    Er lief ein paar Schritte auf der Schneise zurück.
    »Verdammt, bleiben Sie stehen, Sie Narr!« schrie Zamorra. Selbst machte er keine Anstalten, hinter dem Japaner her zu laufen. Aber dann hörte er dessen Aufschrei. »Ich…«
    Er hatte nur auf sein Amulett geachtet!
    Und das hatte nicht die kleinste Reaktion gezeigt, die ihm vorher vielleicht entgangen sein mochte. Aber jetzt, als er den Dhyarra-Kristall in Nicoles Hand sah, nickte er ihr zu.
    Sie bewegten sich seitwärts und hatten dabei Rücken an Rücken gelegt. Damit konnten sie jede Gefahr, die ihnen drohte, rechtzeitig erkennen, und vorsichtshalber blickten sie beide auch abwechselnd immer wieder nach oben. Schließlich war schon mehr als einem Dschungelforscher ’ne Schlange auf den Kopf gefallen…
    Bis wieweit der Japaner hinter der letzten Biegung zurückgelaufen sein konnte, bis er aufschrie, hatten sie an seinen Schritten gehört. Aber da war er nicht.
    Er war spurlos verschwunden.
    Es gab auch nichts, was darauf hindeutete, daß er quer durch die Sträucher gedrungen war. Er war fort, als habe er sich in Luft aufgelöst.
    Wie Sandy Freeman…
    Nicole

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