Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0423 - Die Monster-Insel

0423 - Die Monster-Insel

Titel: 0423 - Die Monster-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Störgeräusch zu überlagern, daß es halb unkenntlich wird, wenn Sie den Funkspruch ’rausjagen? Dann sind wir den Aussies gegenüber abgesichert, aber uns kann das Innenministerium und das Oberkommando auch nichts am Zeuge flicken…«
    »Ihr Wort in Gottes Gehörgang, Sir«, murmelte Ashley und zog sich zurück.
    »Halt«, warf Zamorra ein, dem eine Idee gekommen war, wie Verwicklungen in beide Richtungen zu vermeiden waren. »William… Ashley… wenn wir anlanden, werden Mister Yushitse und Miß Freeman mit dabei sein. Beide sind australische Staatsbürger, oder?«
    Yushitse nickte.
    »Gut, damit ist die Expedition international. Können Sie nicht das zur CANBERRA STAR hinüber funken? Dann sollen sich später die Rechtsverdreher die Köpfe darüber einschlagen, ob die Insel australisches, US-amerikanisches oder«, er lächelte Nicole zu, »französisches Territorium wird.«
    »Der Admiral hat recht«, strahlte Siccine. »Funken Sie das so durch, Ashley. - Zammy, deine Ideen waren schon immer erstklassig, aber diesmal hast du dir ’ne Pulle ›Daniels‹ verdient, die ich ausgebe…«
    Zamorra riß abwehrend beide Hände hoch. »Nicht schon wieder! Wir haben ja noch nicht mal Saranows Wodka geschafft… willst du mich zum Quartalssäufer machen?«
    »Du mußt ja nicht alles auf einen Schlag trinken. Jeden Tag einen winzigen Schluck, sonst steigt er zu Kopfe…«
    »Aber jetzt mal ernsthaft«, verlangte Zamorra. »Laßt uns mal durchsprechen, wie wir vorgehen werden. Ich schätze, wir haben noch eine halbe Stunde, bis die ANTARES nahe genug an der Insel ist, daß wir ein Beiboot wassern können. Kann ich Lieutenant Alworthy mit seiner Crew bekommen…?«
    ***
    Reek Norr fühlte sich so elend wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er hatte den Eindruck, völlig taub zu sein. Dabei zog sich diese Taubheit nicht auf sein Gehör, sondern auf seine inneren Sinne, seine Para-Kraft. Entweder hatten die Chachfah es fertiggebracht, sie ihm völlig zu nehmen, oder sie hatten ihn als gefährliche Person ständig unter Kontrolle.
    In diesem Fall aber begriff er nicht, warum sie sich solche Mühe mit ihm machten. Sie brauchten ihn doch nur zu töten und waren dieses Problem los. Und daß sie alle Gefangenen der Reihe nach abschlachten würden, war Norr nur zu klar. Die schauerliche Szene, deren Zeuge er hatte werden müssen, bewies es ihm.
    Oder sollte er eine Sonderstellung einnehmen, weil er von der gleichen Art war wie Orrac Gatnor, der mit den Chachfah zusammenarbeitete und dem sie laut seinen Worten den größten Beutezug ihres Hierseins verdankten?
    Wenn, dann hatten sie zumindest kein schlechtes Gewissen, vorher Roktar umgebracht zu haben.
    Er begann Gatnor zu hassen. Wenn es stimmte, was der Oberpriester der Kälte zuvor behauptet hatte, dann trug Gatnor also die Schuld an der Gefangennahme der Fellwesen und des Silbernen. Er trug die Schuld daran, daß zwei der Fellwesen bereits gestorben waren und auf die anderen ebenfalls der Tod wartete!
    Und trotzdem war Gatnor die einzige Chance, vielleicht noch irgendwie davonzukommen. Denn die Chachfah waren teuflisch wachsam. Sie ließen ihre Gefangenen keine Sekunde lang aus den Augen.
    Reek Norr hatte beobachtet, daß zwei der Fellträger, die in ihrer Körperform so erschreckend sauroiden- und menschenähnlich waren, versucht hatten, sich gegenseitig zu befreien. Ihre Handgelenke waren an demselben Pflock festgebunden worden; von einem das linke, vom anderen das rechte. Sie hatten versucht, mit ihren Fingern und den ausgefahrenen Krallen die Fesseln zu lösen und zu durchschneiden. Aber den Chachfah war das nicht entgangen.
    Sie hatten den Versuch im Keim erstickt, auf die ihnen eigene brutale Weise. Daß die beiden Gefangenen noch lebten, konnte als Wunder betrachtet werden. Aber vermutlich wären sie tot besser dran gewesen…
    Reek Norr versuchte, Gatnors Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. Nach einer Weile reagierte der Oberpriester und schlenderte heran. »Was willst du, Norr?«
    »Wir sollten uns zusammentun«, sagte Norr. »Gemeinsam wären wir mit Sicherheit stärker.«
    »Ach, ja?« Gatnor legte den Kopf schräg und betrachtete seinen Widersacher ausgesprochen amüsiert. »Wozu sollten wir gemeinsam stärker sein?«
    »Glaubst du im Ernst, daß die Chachfah dich auf lange Sicht ungeschoren lassen? Im Moment mögen sie dir vielleicht Freiheiten lassen. Aber das ist vorbei, wenn der letzte Gefangene verzehrt wurde. Dann, Gatnor, werden sie sich auch an dir

Weitere Kostenlose Bücher