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0423 - Eine Braut für zwei Millionen

0423 - Eine Braut für zwei Millionen

Titel: 0423 - Eine Braut für zwei Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Der Fahrer salutierte, als ich ihm meinen Ausweis zeigte. »Bringen Sie das Zeug ins Labor des FBI«, bat ich. »Achten Sie darauf, dass nichts verloren geht.«
    »Ja, Sir«, sagte der Polizist. Er nahm das Glas entgegen, als hätte ich ihn ersucht, eine Kröte zu halten.
    Ich schlenderte die Straße hinab zu dem Platz, wo mein roter Jaguar stand.
    Als ich einsteigen wollte, wurde meine Aufmerksamkeit durch das kurz aufglühende Ende einer Zigarette gefesselt.
    Der Raucher stand nur wenige Meter von dem Jaguar entfernt im Schatten eines Hauseinganges. Sein Gesicht lag völlig im Dunkeln, aber ich sah, dass er einen hellen Mantel trug.
    Ich ging auf den Eingang zu und blieb davor stehen. Der Mann schnippte die glühende Zigarettenkippe dicht an mir vorbei. Sie landete hinter mir mit leisem boshaften Zischen in einer Pfütze. Er trat einen Schritt nach vorn. Das Licht einer nahen Laterne traf seine hageren, unsympathischen Züge.
    »Sieh mal einer an«, sagte ich halblaut, »Schrott-Harry!«
    »Jerry Cotton!«, murmelte er.
    »Was tun Sie hier?«
    »Ich warte auf ’ne Freundin.«
    »Darf man den Namen erfahren?«
    »Nichts zu machen, Chef«, meinte er. »Ich weiß, was sich gehört!«
    Natürlich wusste er das nicht. Sein akuter Mangel an Gesetzeskenntnissen hatte ihm im Laufe seines Lebens mehr als zehn Jahre Zuchthaus eingebracht.
    Den Namen »Schrott-Harry« verdankte er der Tatsache, dass er es schon mindestens ein halbes Dutzend Mal fertiggebracht hatte, auf der Flucht vor der Polizei seinen Wagen schrottreif zu fahren. Stets hatte man ihn am Ende einer wilden Verfolgungsjagd aus einem Trümmerberg gezogen - meistens nur leicht verletzt.
    Schrott-Harry, sein voller Name lautete Harry Frederic Brooks, war ein hartgesottener Bursche, er hatte schon für die verschiedensten Syndikate gearbeitet. Unseren Informationen zufolge wurde er augenblicklich von Louis Cornelli beschäftigt.
    »Bisschen spät für ’n Rendezvous, was?«, fragte ich.
    Er grinste unlustig. »Ich bin nun mal ’ne Nachteule, Chef.«
    »Und das Mädchen?«
    Er blickte auf die Uhr. »Weiber! Sie hat mich sitzen lassen.«
    »Stecken Sie mal Ihre Hände in die Höhe!«
    »Was denn«, meinte er beleidigt, »wollen Sie mich filzen? Das ist nicht nett von Ihnen, Chef! Sie wissen doch, dass ich seit meiner Entlassung keine krummen Dinger mehr drehe…«
    »Hoch mit den Händen!«
    Er gehorchte. Ich klopfte ihn ab. Harry hatte keine Waffe dabei. Das war an sich schon verdächtig. Schrott-Harry war keiner von denen, die ohne ein Schießeisen auszugehen pflegten. Ich holte das Feuerzeug aus der Tasche und leuchtete in den dunklen Hauseingang. Auf dem Boden lag ein dunkles Tuch.
    »Heben Sie das mal auf«, sagte ich.
    »Gehört mir nicht!«
    »Aufheben!«
    Er tat, was ich sagte und betrachtete das Tuch, als sähe er es zum ersten Mal.
    Ich grinste. »Was würde wohl passieren, wenn ich Sie bäte, das Ding vor’s Gesicht zu binden und mit mir in die Garderobe des El Pareiso zu treten? Ob die Garderobiere Sie wiedererkennen würde?«
    Er wischte sich mit dem schwarzen Tuch über die Stirn. »Was ist denn überhaupt in dem Schuppen passiert? Natürlich hab’ ich gesehen, wie die Bullen reingestürmt sind, ’ne Razzia, dachte ich. Geschieht McAllan recht -bei den Neppreisen, die er verlangt!«
    »Kommen Sie mit, Harry.«
    Er schluckte. »Was ist denn los, Chef? Ihr Gesicht gefällt mir nicht. Kein bisschen! Wollen Sie mir Schwierigkeiten machen? Das ist nicht fair! Aber so ist das nun mal, wenn einer mal versehentlich im Knast gesessen hat. Sobald irgendwo ’n Ding gedreht wird, läuft man Gefahr, zum Sündenbock gestempelt zu werden. Was auch in McAllans Saftladen passiert sein mag, ich hab damit nichts zu tun! Sie faseln da was von ’ner Gegenüberstellung. Ich protestiere, Chef! Sie wissen verdammt genau, dass diese Art der Gegenüberstellungen ungesetzlich ist. Sie können mich höchstens in einer Gruppe ähnlich aussehender Männer präsentieren…«
    »Donnerwetter«, sagte ich, »allerhand gelernt, Harry. Aber im Moment haben Sie nichts zu befürchten. Ich möchte lediglich den Sergeant bitten, Ihnen für den Rest der Nacht ein sicheres Quartier zu verschaffen.«
    »Damit kommen Sie nicht durch! Ich habe nichts verbrochen. Ist es neuerdings verboten, auf seine Freundin zu warten? Hören Sie, Chef, was haben Sie eigentlich gegen mich?«
    »Nichts, Harry. Was ich hier tue, ist mein Job. Leute, die mit abgesägten Gewehren Scharfschießen veranstalten,

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