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0423 - Eine Braut für zwei Millionen

0423 - Eine Braut für zwei Millionen

Titel: 0423 - Eine Braut für zwei Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sollten sich dafür Plätze aussuchen, wo nichts passieren kann. Wem galt eigentlich die Kugel? Sollte es McAllan erwischen oder mich? Los, Harry, packen Sie aus!«
    »Ach so«, meinte er halblaut. »Jemand hat auf Sie geballert. Ich kann verstehen, dass Sie sauer sind. Aber ich bin’s nicht gewesen. Nee, Chef. Harry kriegt man für ’ne Menge Dinge ran, das gebe ich zu. Aber auf einen FBI-Mann schieße ich nicht. Das ist ’n Prinzip. Da bin ich ganz eisern. Mein Wort darauf!«
    ***
    Am nächsten Morgen berichtete ich Mr. High, was sich ereignet hatte. Ich machte es so kurz und sachlich wie nur möglich, vermied es jedoch, irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen. »Das war für Sie ein turbulenter Abend«, meinte er. »Ich schlage vor, Sie nehmen Phil hinzu, um die Ermittlungen rasch voranzutreiben.«
    Mein Freund war in seinem Office. Er bohrte mit der stumpfen Seite eines Bleistiftes in seinem Ohr herum und machte, ganz gegen seine sonstige Gewohnheit, nicht gerade den muntersten Eindruck.
    »Hallo, Gangsterschreck«, sagte ich. »Du siehst gelangweilt aus. Ich kann dir eine gute Medizin verschreiben.«
    Er legte den Stift aus der Hand. »Deine Medizin kenn ich«, meinte er. »Die ist im Allgemeinen so hochprozentig wie Nitroglyzerin. Und genauso explosiv.«
    Ich angelte mir einen Stuhl und ließ mich darauf nieder. »Du wirst keinen Grund haben, dich zu beschweren. Die Medizin hat hervorragende Ingredienzien, haarscharf auf dich zugeschnitten. Eine Rothaarige, eine Superblonde mit pfefferminzgrünen Augen…«
    »Na also«, seufzte er. »Genau wie ich’s vorhergesagt habe! Nitroglyzerin!«
    »Genau das Richtige für dich. Das wird dich munter machen.«
    Er zog seine Brieftasche aus dem Jackett und klappte sie auf. »Sieh dir das mal an«, sagte er. Das Geldfach war leer. »Jetzt weißt du, warum ich nicht viel von superblonden Mädchen halte.«
    Er steckte die Brieftasche wieder ein. »Sie sah aus wie ein Engel. Aber schon nach der ersten halben Stunde hab ich aufgehört, nach den Flügeln zu suchen. Und tanzen konnte sie! Leider auch trinken. Whisky? No, Sir. Nur Champagner. Französischen natürlich. Sie schüttete das Zeug in sich hinein, als wäre sie eine Talsperre zur Zeit der Schneeschmelze. Mir blieb nichts anderes übrig, als mitzuhalten.« Er fasste sich leise stöhnend an die Stirn. »Mein armer Kopf! Er ist genauso leer wie meine Börse.«
    »Dagegen weiß ich ein gutes Mittel. Wir füllen ihn wieder auf. Spitz die Ohren, Phil. Es ist eine aufregende Geschichte.«
    »Schieß schon los!« Er sagte es knurrend, aber aus der Art, wie er sich nach vorn beugte, war nur allzu leicht zu ersehen, dass er drauf und dran war, das finanzielle Fiasko der vergangenen Nacht zu vergessen.
    Ich legte los und bemühte mich, die Geschehnisse in chronologischer Reihenfolge vorzutragen. Phil machte sich ab und zu ein paar Notizen. Als ich geendet hatte, war der Ausdruck von Müdigkeit und Übellaunigkeit aus seinen Zügen verschwunden.
    »Man kann nicht behaupten, dass du dich gestern gelangweilt hast«, meinte er. »Wo willst du jetzt ansetzen?«
    »Eine gute Frage«, sagte ich. »Es gibt einfach zu viele Leute, die an dieser Geschichte beteiligt sind. Nur eins fühle ich mit Sicherheit: An der Erpressergeschichte ist einiges faul.«
    »Das trifft auf jede Erpressung zu.«
    »Du weißt, wie ich es meine. Dieser fantastische Aufwand mit Mord und Mordversuchen - er rechtfertigt nicht die relativ kleine Forderung von fünftausend Dollar.«
    »Das ist vielleicht bloß der Anfang«, vermutete Phil.
    »Ich muss mal mit Lieutenant Humber sprechen«, sagte ich und stand auf. Ich wählte Humbers Nummer. Einer seiner Leute meldete sich. Er holte den Lieutenant an die Strippe. »Gibt’s was Neues zu berichten? Wie Sie wissen, interessiere ich mich für die Ray Gibbons Sache.«
    »Nicht mehr als ich«, versicherte er. »Wir haben dem Toten eine Blutprobe entnommen.«
    »Mit welchem Ergebnis?«
    »Er hatte keinen Tropfen Alkohol im Blut.«
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus. »Das bedeutet, dass er nicht der Mann gewesen sein kann, der aus einem der Whiskygläser getrunken hat!«
    »Genau. Moment, Cotton, ich bin noch nicht fertig. Statt des Alkohols, den wir in seinem Blut erwarteten, entdeckten wir etwas anderes.«
    »Nämlich?«
    »Arsen.«
    »Er ist vergiftet worden?«
    »Daran gibt es keinen Zweifel. Er war schon tot, als man ihn aufknüpfte. Das erklärt auch die seltsame Verfärbung seiner Gesichtshaut.«
    »Hat man die

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