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0423 - Eine Braut für zwei Millionen

0423 - Eine Braut für zwei Millionen

Titel: 0423 - Eine Braut für zwei Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ausgewaschenen Gläser untersucht?«
    »Gewiss. Auch den Whisky. Nirgendwo wurden Spuren von Arsen gefunden. Wir haben, wie Sie sich denken können, nach Ihrem Weggang die ganze Wohnung umgekrempelt - ohne Erfolg.«
    »Nehmen Sie sich einen Stuhl«, empfahl ich. »Mein Bericht dauert ein wenig länger.«
    Ich sagte, was zu sagen war, und er stellte die üblichen Zwischenfragen. Dann hängte ich ein.
    Phil knabberte an seiner Unterlippe herum. Er sah ziemlich hilflos aus. »Champagner ist eine feine Sache«, meinte er. »Er hat nur zwei Nachteile. Erstens ist er zu teuer, und zweitens fehlt ihm die Eigenschaft, dass er am nächsten Morgen das Denkvermögen belebt.«
    »Tu mir einen Gefallen. Er wird deinen Denkapparat nicht übermäßig strapazieren«, sagte ich. »Versuche, möglichst viel über Horace Horton herauszufinden, über seine Geschäfte, seine Kunden, seine Ehe, seine Freunde, kurz und gut, ich brauche ein ziemlich lückenloses Bild seines Backgrounds.«
    »Das ist alles?«
    »Ich wette, dass wird dich ein paar Stunden oder Tage lang in Atem halten«, sagte ich. »Knöpf dir auch den Butler und Reginald Porter, den Chauffeur, vor. Vergiss nicht das Mädchen und erkundige dich, wie die Sache zwischen ihr und Tim Nather steht.«
    »Soll ich auch noch herausfinden, in welchem Jahr der Gärtner die Masern gehabt hat?«, fragte Phil.
    »Das kann nicht schaden«, meinte ich und griff erneut zum Telefonhörer. Die Nummer hatte ich im Kopf. »Cotton«, meldete ich mich. »Was ist mit der Wagennummer, die ich Ihnen durchgegeben habe?«
    »Gestohlen«, erwiderte der Beamte. »Sie meinen doch das Fahrzeug, das von dem Erpresser benutzt wurde?«
    »Sicher«, sagte ich ungeduldig. »Wem wurde es gestohlen?«
    »Einem völlig unbescholtenen Drugstorebesitzer. Der Wagen wurde noch nicht gefunden. Ich benachrichtige Sie, sobald er entdeckt wird.«
    »Okay«, sagte ich und legte auf. Dann wählte ich die Nummer des Labors. »Was macht mein rosaroter Strick?«, wollte ich wissen.
    »Wie bitte?«
    »Heute Nacht hat man bei Ihnen einen rosafarbenen Cocktail abgeliefert. Haben Sie das Zeug analysiert?«
    »O ja«, sagte Sniff, unser Chefchemiker. Ich merkte, wie sich seine Stimme straffte. »O ja, das haben wir.«
    »Wie lautet die chemische Analyse?«
    »Ich will Sie nicht mit Formeln langweilen«, meinte er. »Ich glaube, es genügt, wenn ich Ihnen mitteile, dass der Arsengehalt einen Elefanten geschafft hätte.«
    Ich schluckte und umklammerte den Hörer fester. »Wissen Sie, was Sie da sagen?«
    »Und ob«, meinte er. »Ich habe eher untertrieben. Ein Schluck von dem Stoff wirkt unbedingt tödlich.«
    »Diesen Schluck habe ich mir geleistet.«
    Ein paar Sekunden war es am anderen Ende der Leitung still. »Wann?«, ertönte es kurz daiauf.
    »In der vergangenen Nacht.«
    »Sie haben keine Beschwerden?«
    »Nicht die geringsten.«
    »Das ist ausgeschlossen! Vielleicht hatte sich das Gift hoch nicht völlig aufgelöst! Sie müssen sich sofort den Magen auspumpen lassen.«
    »Ich denke nicht daran«, sagte ich. »Die Sache ist ganz klar. Ich habe beim Mixen des Cocktails zugeschaut. Als ich den Drink probierte, war er völlig okay. Das Gift ist von jemandem reingeschüttet worden, als an der Bar Hochbetrieb herrschte.«
    »Haben Sie einen Verdacht?«, fragte er.
    »Einen ganz kleinen«, sagte ich. »Vielen Dank, Sniff. Ich melde mich später.«
    Als ich auflegte, starrte mir Phil in die Augen. Er hatte den größten Teil des Gesprächs mitgekriegt. »Arsen?«
    Ich nickte. »Jemand scheint einen hübschen Vorrat davon zu haben.«
    »Ellen?« fragte er.
    »Das ist zweifelhaft. Sie hätte das Zeug ja gleich ins Glas schütten können. Nein, das Gift ist reingetan worden, als ich den Burschen suchte, der mich in die Prügelei verwickelt hat.«
    »Wer war zu diesem Zeitpunkt außer Ellen an der Bar?«
    »Eine Horde trinkwütiger, aufgeregter Gäste, mindestens ein Dutzend.«
    »Einer von ihnen hat versucht, dich umzubringen«, sagte Phil halblaut. »Zum Glück hast du die Namen.«
    »Leider nicht«, musste ich zugeben. »Ich wollte die Geschichte nicht komplizieren. Schließlich wussten wir, dass der Schütze geflohen war.«
    »Damned«, sagte Phil.
    Ich griff noch einmal zum Telefon und erfuhr, dass McAllan gute Chancen hatte, mit dem Leben davonzukommen. »Sorgen Sie dafür, dass er Polizeischutz bekommt«, ordnete ich an.
    »Warum denn das?«, fragte Phil. »Ich denke, die Kugel galt dir?«
    »Sehr wahrscheinlich«, räumte ich

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