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0423 - Eine Braut für zwei Millionen

0423 - Eine Braut für zwei Millionen

Titel: 0423 - Eine Braut für zwei Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Natürlich ist das Geld, nur geliehen, es würde mir nie einfallen, bei einem Mädchen Schulden zu machen!« Er räusperte sich. »Länger als notwendig, meine ich.«
    »Jane würde also, glauben Sie, Jimmy Byrnes sofort den Laufpass geben, wenn Sie sich um eine Verbindung mit ihr bemühten?«
    »Daran gibt es keinen Zweifel. Dieser Byrnes ist für sie eine Notlösung, nichts anderes.«
    »Wo haben Sie das Mädchen kennengelernt?«
    »Im El Pareiso«, sagte er. »Dort verkehren eine Menge Tänzerinnen aus dem Broadhurst.«
    »Gab es für Sie noch einen anderen Grund, das Lokal zu frequentieren?«
    Er lächelte. »Gewiss. Ich hatte ein Techtelmechtel mit dem Barmädchen. Mit Ellen. Eine unerhört attraktive Person, aber ich habe es nie geschafft, sie zu erobern. Sie ist für meinen Geschmack zu zynisch.«
    »Sie fühlen sich wohl als ziemlich schlimmer Ladykiller, was?« Bevor er antworten konnte, fragte ich: »Wissen Sie, dass man versucht hat, mich im El Pareiso umzubringen?«
    »Das soll wohl ein Witz sein!«
    »Versuchen Sie sich zu erinnern, wann Jane Sie an jenem Morgen anrief.«
    Er überlegte. »Das war nach Ihrem Besuch«, sagte er dann. »Ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür, dass ich darüber nicht zu sprechen wünschte. Es ist schließlich recht kompromittierend, wenn ein Mann von seiner Ex-Freundin Geld leiht.«
    »Überraschte es Sie nicht, dass Jane Silver plötzlich über so viel Geld verfügte?«
    »Oh«, meinte er. »Fünftausend Dollar sind in meinen Augen nicht viel Geld.«
    »Es war genug, um Sie in Druck zu bringen«, stellte ich fest.
    »Stimmt«, nickte er. »Und ich bestreite nicht, dass für Jane andere Größenordnungen Geltung haben. Nun, Jane kannte viele Männer. Arme und reiche. Byrnes ist einer der Armen. Gibbons und ich waren reich. Von den Begüterten erhielt Jane Geld und Geschenke. Wahrscheinlich konnte sie im Laufe der Jahre ein stattliches Sümmchen auf die Seite bringen.«
    »Oder«, vermutete ich, »sie hat das Geld aus Ray Gibbons Wohnung gestohlen. Das war jedenfalls ihre Absicht, falls Byrnes Angaben stimmen.«
    Horton sah erstaunt aus. »Sie meinen, dass…« Er unterbrach sich und schwieg.
    »Jane wollte Gibbons, so war es geplant, betäuben und das Geld stehlen. Byrnes sollte ihn dann aufknüpfen, um den Anschein zu erwecken, Gibbons hätte Selbstmord begangen. Jane behauptet, nicht in der Wohnung gewesen zu sein, während Byrnes zugibt, den Gangster aufgeknüpft zu haben. Zu einem Zeitpunkt, als Gibbons schon tot war. Vergiftet.«
    »Fantastisch!«,- murmelte Horton. »Woher stammen diese Informationen?«
    »Von Byrnes.«
    »Kann er nicht gelogen haben?«
    »Er hat sich mit dieser Aussage schwer belastet. Sie wird ihn vor Gericht bringen - und mit Sicherheit ins Zuchthaus.«
    »Aber nicht auf den elektrischen Stuhl«, nickte Horton. »Was ist, wenn er sich eingekreist fühlte und sich mit einer Täuschung gleichsam zum halben Preis freikaufen wollte?«
    »Nicht er hat das Geld gehabt, sondern Jane. Und von der reden wir im Moment.«
    Horton zuckte die Schultern. »Ich kann dazu nichts sagen. Sie hat mir das Geld gepumpt und mir damit aus einer vorübergehenden Verlegenheit geholfen.«
    Ich rieb mir das Kinn. Drehte ich mich im Kreis? Sobald ich meinte, eine Lösung, einen neuen Ansatzpunkt gefunden zu haben, verloren sich die anderen Feststellungen in einem zähen Nebel. Stets gab es drei, vier Dinge, die zusammenpassten, aber ein richtiges Bild wurde niemals daraus. Immerhin beschränkte sich die Handlung mehr und mehr auf den kleinen Kreis, der im El Pareiso verkehrte oder der Beziehungen zu Leuten hatte, die das Lokal mehr oder weniger gut kannten.
    Aber welche Verbindung bestand zwischen den Mordabsichten Jane Silvers und Eileen Horton, die fast bewusstlos in Gibbons’ Schlafzimmer gelegen hatte?
    Wer hatte mich vergiften wollen, und warum?
    Wenn ich alle Fakten addierte, kam ich zu dem Schluss, dass sich hier vermutlich zwei Verbrechen überschnitten. Dabei stand außer Zweifel, dass eine ganze Bande neben den Einzelgängern Silver-Byrnes operierte. Oder waren die beiden Teile dieser Bande? Gehörten sie auf irgendeine Weise zu Cornellis Syndikat, waren sie nur Schachfiguren in einem großen Spiel, dessen Regeln ich noch nicht durchschaute?
    Was war mit Schrott-Harry? Wer war dieser geheimnisvolle Tom, der mit Eileen Horton an dem fraglichen Abend im El Pareiso gewesen war, angeblich um Eileen betrunken zu machen und sie in Ray Gibbons’ Wohnung schleppen zu

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