0424 - Im Zeitstrom verschollen
entlockte.
Kase kümmerte sich jedoch nicht um die Witze, die man über ihn machte, denn er hatte genügend Arbeit mit der Positronik.
Rhodan konnte es kaum erwarten, die Kuppel an Bord eines Shifts zu verlassen. Sie waren zumindest so weit in der Vergangenheit, daß die Fidschi-Inseln noch einen Teil des Erdteils Lemuria bildeten. Es war durchaus möglich, daß sie mit zivilisierten Wesen zusammentrafen. Rhodan wollte einen solchen Zusammenstoß vermeiden, denn die Folgen waren unabsehbar.
Andererseits wollte er Zeit und Land auf jeden Fall erkunden. Die Wissenschaftler brauchten außerdem Zeit, um den Fehler zu entdecken, der während des ersten Zeitsprungs aufgetreten war.
„Was hältst du davon, wenn Ras und ich mit ein paar Teleportersprüngen die Umgebung erkunden?" unterbrach Guckys Stimme Rhodans Gedanken.
„Auf diese Weise kämen wir schnell zu Informationen", fügte Ras Tschubai hinzu.
„Es könnte aber auch der schnellste Weg in den Tod für euch beide sein!" erwiderte Rhodan.
Gucky watschelte enttäuscht über eine Laufbrücke davon.
„Zunächst schicken wir die Kampfroboter hinaus", entschied Rhodan. „Sie sollen die Kuppel umstellen und gegen eventuelle Angriffe verteidigen. Danach werden Dr. Bashra, Lloyd, Gucky und ich mit einem Shift hinausfliegen. Wenn wir nichts Verdächtiges entdecken, können alle anderen folgen."
Dr. Paczek zog eine Zigarettenpackung aus der Tasche. Ohne hinzusehen, riß er sie auf und nahm eine Zigarette heraus. Er zündete sie an und sagte: „Ich bin dagegen, daß wir alle den Deformator verlassen, Sir. Hier an Bord hat sich die Lage zwar stabilisiert, aber wir müssen nach wie vor mit Zwischenfällen rechnen."
„Sie haben recht", stimmte Rhodan zu. „Da sicher jeder von uns gern einmal aussteigen möchte, werden zunächst Dr. Paczek und Dr. Gunnison an Bord bleiben. Dr. Kase und Dr. Waringer werden sie nach einiger Zeit ablösen."
Paczeks Gesichtsausdruck hatte sich bei Rhodans Worten verändert.
„Könnte ich nicht mit Dr. Kase an Bord bleiben?" fragte er. „Dr.
Gunnison wäre dann mit Dr. Waringer an der Reihe."
Rhodan, der die Abneigung Paczeks gegen Gunnison kannte, überlegte, ob er dem Wunsch des Hyperstruktur-Kalkulators nachkommen konnte. Seltsamerweise schien Gunnison die Bemerkung Paczeks nichts ausgemacht zu haben, denn obwohl er sie verstanden haben mußte, zeigte er keinerlei Reaktion.
Dr. Prest erlöste Rhodan aus der unangenehmen Situation.
„Wir brauchen die Einstellung nicht zu ändern", sagte der Kosmopsychologe. „Solange Dr. Paczek und Dr Gunnison an Bord bleiben, werde ich den Nullzeitdeformator nicht verlassen."
Gunnison zuckte mit den Schultern. Ihm schien es gleichgültig zu sein, wer bei ihm an Bord blieb.
Rhodan erklärte sich mit Prests Vorschlag einverstanden. Auch Paczek erhob keine weiteren Einwände.
„Schicken Sie die Roboter hinaus!" befahl Rhodan Gosling. „Sie sollen an den Talhängen Stellung beziehen und uns abschirmen."
Waringer betätigte eine Schaltung am Kontrollpult. Die Schleuse glitt auf. Wegen der Gefahren einer von fremdartigen Mikrowesen verseuchten Luft in fernster Vergangenheit, hatte man den Nullzeitdeformator mit einer Luftschleuse ausgerüstet, obwohl er die Erde niemals verlassen würde.
Diesmal war eine atmosphärische Untersuchung überflüssig, denn sie wußten ungefähr, in welcher Zeit sie gelandet waren.
Schon einmal im Verlauf des Kampfes gegen die Meister der Insel hatte sich Rhodan mit einigen Begleitern in dieser Zeitepoche aufgehalten. Von damals wußten die Wissenschaftler, daß die Atemluft nicht gefährlich war.
Die zehn Schweberoboter vom Typ TARA-III-Uh glitten aus den Nischen zwischen den Atomreaktoren hervor und bewegten sich entlang einer Laufbrücke auf die offene Schleuse zu. Hier im Innern der Kuppel wirkten sie fast schwerfällig, aber sie konnten hohe Beschleunigungswerte erreichen, wenn es darauf ankam.
Unterhalb der Rundung ihrer neunzig Zentimeter durchmessenden Kegelkörper entstanden die Gaskissen, auf denen sich die Automaten innerhalb der Atmosphäre bewegten.
Die Roboter verschwanden durch die Schleuse und wurden gleich darauf auf den Bildschirmen sichtbar. Die Bildeinstellung wechselte regelmäßig; sie zeigte, daß die Gipfel des Mount Lemur und einiger umliegender Berge mit Schnee bedeckt waren, während im Enadatal fremdartige Pflanzen wuchsen. An den Hängen wurde der Pflanzenwuchs spärlicher, hier wies eine dunkelgrüne Farbe auf das Vorhandensein
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