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0424 - Im Zeitstrom verschollen

Titel: 0424 - Im Zeitstrom verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    „Kommen Sie an die Kontrollen!"
    Der Wissenschaftler erwachte und wollte sich erheben. Dabei brach er eine Lehne des Sessels ab.
    „Es ist das Material!" stieß Kase voller Entsetzen hervor. „Es verändert sich unter dem ständigen Strahlenbeschuß."
    Rhodan trat an die Trennwand der Kontrollen und hieb leicht mit der Faust dagegen. Das fünf Millimeter dicke Aluminiumblech zerfetzte wie Papier.
    „Auch das noch!" stöhnte Waringer, der zugesehen hatte.
    „Niemand bewegt sich!" befahl Rhodan. „Bleiben Sie an Ihren Plätzen, bis wir festgestellt haben, was hier geschieht."
    Kase hatte Waringer den abgebrochenen Schalthebel gereicht.
    „Die Bruchstelle sieht völlig normal aus", sagte Waringer nachdenklich. „Das Material kann sich nur in seiner atomaren Struktur verändert haben."
    „Ist das der Anfang eines Zerstörungsprozesses?" wollte Atlan wissen.
    Waringer antwortete nicht, sondern betrat mit dem Hebel in der Hand eine der Laufbrücken, die zum Innenrand der Kuppel führte.
    Bestürzt sahen die Mitglieder der Zeitexpedition, wie der Metallboden unter Waringers Schritten nachzugeben drohte.
    Rhodan folgte Waringer bis zu Gosling, der wie erstarrt neben einem seiner Roboter stand.
    „Ich brauche einige Ihrer Prüfungsgeräte", sagte Waringer. „Ich weiß, daß Sie ein ganzes Arsenal mit an Bord gebracht haben."
    Gosling blickte die beiden Männer an, als könnte er nicht verstehen, was man von ihm wollte. Jetzt erst sah Rhodan, daß dem Roboter, neben dem Gosling stand, ein Stück seiner Greifhand fehlte. Sie lag am Boden. Gosling. der sie offenbar abgebrochen hatte, stand noch unter der Schockeinwirkung, die das Ereignis in ihm ausgelöst hatte.
    „Beeilen Sie sich!" drängte Waringer. „Vielleicht können wir uns in ein paar Minuten überhaupt nicht mehr bewegen."
    „Warum wollen Sie das Material untersuchen?" fragte Gosling mit einem irren Ausdruck in den Augen.
    Waringer erwiderte lakonisch: „Das liegt wohl auf der Hand."
    „Sie wollen das Material untersuchen!" Gosling begann laut zu lachen. Es war ein unwirkliches Geräusch, das durch die Kuppel schallte. Alle blickten jetzt zu Gosling herüber.
    Der Robotiker hörte plötzlich auf zu lachen. Er hob die Arme in einer hilflosen Gebärde.
    „Das Material hat sich nicht verändert", sagte er mit heiserer Stimme. „Aber wir."
     
    *
     
    Dr. Claudia Chabrol führte einen einfachen Test durch, der bewies, daß Gosling sich nicht täuschte. Sie ließ Tolot Fellmer Lloyd einen Schlag versetzen, der den Mutanten unter normalen Umständen zu Boden geworfen oder gar den Arm gebrochen hätte. Jetzt zeigte Lloyd jedoch keine Reaktion.
    „Danke!" sagte die Ärztin knapp und zog Lloyd von Tolot weg.
    „Jetzt werden wir den Test umkehren, damit wir endgültige Sicherheit haben können."
    Sie holte aus und schmetterte Tolot eine Faust gegen die Brust.
    Der mächtige Haluter schwankte.
    „Ich habe es gespürt", staunte er ungläubig.
    „Natürlich", bestätigte Claudia Chabrol. „Der Schlag einer strukturverhärteten Faust hat Sie getroffen. Was Sie von Natur aus beherrschen, nämlich die molekulare Strukturverdichtung der eigenen Zellen, geschieht bei uns jetzt willkürlich."
    Sie wandte sich zu Rhodan um und hob ihre Faust.
    „Mein Arm hat die Schlagkraft eines Schmiedehammers. Ich glaube nicht, daß es noch schlimmer wird. Auf jeden Fall müssen wir jetzt alle Geräte mit äußerster Vorsicht behandeln, wenn wir keinen Schiffbruch erleiden wollen."
    Rhodan wandte sich an die Besatzung des Nullzeitdeformators, die ihn im Halbkreis umstand.
    „Sie haben gehört, was die Ärztin sagte. Jeder muß sich danach richten. Es darf nicht zu Beschädigungen kommen, die die Fortführung der Reise gefährden. Das wäre im Augenblick alles."
    Prest trat an Rhodans Seite.
    „Man erwartet eine Erklärung von Ihnen, Sir."
    „Das weiß ich", gab Rhodan heftig zurück. „Ich habe jedoch keine. Fragen Sie Waringer, ob er Ihnen mehr sagen kann, als schon jeder von uns weiß."
    Der Kosmopsychologe wandte sich seufzend ab und beschäftigte sich mit Gosling, der sich noch immer nicht von seinem Schock erholt hatte.
    Rhodan besprach sich mit Waringer, Paczek und Kase.
    „Sie gehen sicher mit mir darin einig, daß dies kein medizinisches, sondern ein hyperphysikalisches Problem ist", sagte er zu den Wissenschaftlern. „Die Veränderung unserer molekularen Zellstruktur ist eine Folge der fremdartigen Strahlung oder einer extremen Veränderung im Zeitablauf.

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