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0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

Titel: 0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Beständen. Aber die sind erschöpft. Und wir brauchen für einen Großeinsatz heute Nacht eine Menge Munition für Pistolen, 38er Kaliber und Maschinenpistolen.«
    »… finden Sie bei Imping in allen Größen vorrätig«, antwortete Jeffson stolz.
    »Sehen Sie, das haben wir gewusst. Außerdem liegt die Genehmigung für diesen Kauf aus unserer Zentrale in Washington vor, und wir werden bar bezahlen.«
    »Dann kann ich mir nicht vorstellen, dass Mr. Imping etwas dagegen hat, die Polizei zu beliefern«, erwiderte Jeffson.
    »Könnte ich mir auch nicht vorstellen. Sie können schon folgende Kisten bereitstellen. Haben Sie einen Stift zur Hand?«
    »Augenblick«, murmelte Jeffson, griff nach einem Kugelschreiber und legte einen Block zurecht, »ja, schießen Sie los. In einer halben Stunde ist mein Kollege Warfield da. Dann können wir die Sachen in Ruhe zusammenstellen.«
    »In einer halben Stunde? Wissen Sie eigentlich, dass es bei der Verbrecherbekämpfung auf die Sekunde ankommt? Da reden Sie von einer halben Stunde. Notieren Sie! In spätestens zehn Minuten rollt unser Wagen in Ihren Hof!«
    »Ja, ja, geben Sie bitte die Bestellung auf«, sagte Jeffson kleinlaut, »ich mache selbstverständlich alles sofort fertig.«
    Der Anrufer diktierte hastig. Als er fertig war, ließ er den Magazinverwalter wiederholen.
    »Gut, Sie haben also verstanden. Es handelt sich um eine Bestellung des FBI. Wir schicken Ihnen einen Agent, der sich ausweist. Lassen Sie bitte keine Vorsichtsmaßnahmen außer Acht. Kann man mit dem Wagen in Ihren Hof fahren?«
    »Aber selbstverständlich, bis vor die Eingangstür.«
    »Gut, schaffen Sie alles in zehn Minuten?«
    »Nein, zwanzig Minuten brauche ich mindestens dazu, die Kisten zusammenzustellen«, entgegnete Jeffson.
    »Gut, dann in zwanzig Minuten«, gab der Anrufer nach, »schließlich sollen Sie sich für das FBI nicht zu Tode hetzen.«
    »Danke, habe ich Sie recht verstanden, dass Sie in bar bezahlen?«, fragte Jeffson zurück.
    »Ausnahmsweise, weil unsere Verrechnungsstelle, die die Schecks ausstellt, geschlossen ist. Unsere Kasse dagegen ist Tag und Nacht geöffnet.«
    »Gut, dann brauche ich Mister Imping wohl nicht zu informieren«, sprach Jeffson weiter, »denn in letzter Zeit sind Kunden häufiger am späten Abend gekommen, wenn sie Dynamit über Nacht zu den Baustellen ins Gebirge transportieren wollten.«
    »Sehen Sie, es läuft alles glatter, als ich gedacht habe«, sagte der Anrufer.
    »Können Sie mir den Namen des Agent sagen, den Sie schicken werden?«, fragte Jeffson. Statt einer Antwort hörte er am anderen Ende der Leitung ein Knacken. Der Anrufer hatte eingehängt.
    »Zu dumm«, murmelte Jeffson, »aber ich werde mir den Ausweis genau ansehen. Soll ich Mr. Imping anrufen? Nein, ich kann den Chef nicht stören. In gut zwanzig Minuten kommt Warfield. Dann sind wir zu zweit, und das Aufladen geht schneller. Wenn ich nur nicht so müde wäre und über meine eigenen Knochen stolperte.«
    Einige Sekunden dachte Jeffson daran, das FBI anzurufen, um nach dem Namen des G-man zu fragen, der die Munition abholte. Aber dann sagte er sich: »Ich werde es nicht tun. Sonst halten die G-men mich für begriffsstutzig. Und wenn das Mr. Imping erfährt, gibt es Ärger.«
    ***
    Der Magazinverwalter ließ den Hörer auf die Gabel sinken, setzte sich auf einen Stuhl und stützte den Kopf in die Hände. Dann ging der Mann zum Handwaschbecken, drehte den Hahn auf, ließ das kalte Wasser über seine Handgelenke laufen und klatschte es sich ins Gesicht.
    Das ist die einzige Möglichkeit, wach zu werden, dachte Jeffson.
    Er trocknete sich die Hände ab und kämmte sich das Haar. Dann ging er in die Halle. Er kramte einen Schlüsselbund aus der Tasche, öffnete vier Kabinen und holte sich einen Transportkarren, der auf Gummirädern lief.
    Der Magazinverwalter ging ins Büro zurück, holte den Bestellblock und begann, die Kisten zusammenzutragen. In einer kurzen Verschnaufpause warf er einen Blick auf die Wanduhr.
    Gewöhnlich war Warfield einige Minuten vor Dienstbeginn im Haus, Jeffson horchte nach draußen, ob sein Kollege noch nicht mit quietschenden Fahrradbremsen im Hof hielt. Nachts benutzte Warfield ein altes Damenrad. Er behauptete, dass Rad fahren gesund sei. Bei Tage kam der Kollege mit der Subway bis zu 181. Straße.
    Das Aufheulen eines Motors riss Jeffson aus seinen Gedanken. Er stolperte ins Office und blickte durch das schmale vergitterte Fenster, dessen Scheiben stark verschmutzt

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