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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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etwas ahnen. Der Schatten mußte ihn fortlocken. Die Geschwister durften nicht in Gefahr gebracht werden. Cascal durfte nicht mehr in Baton Rouge blieben.
    Die Entscheidung war gefallen.
    Jetzt, da er wußte, was er zu tun hatte, konnte er endlich wieder ruhiger atmen. Maurice würde eine Weile allein zurechtkommen müssen. An Yves’ Stelle würde wohl einer der Nachbarn Angelique helfen, den Rollstuhl die Kellertreppe hinauf und hinab zu - bewegen. Und Angelique brauchte für eine Person weniger zu kochen.
    Der Schatten mußte den Feind fortlocken. Hinaus aus der Stadtz. Irgendwohin, wo er allein gegen ihn stand, ohne daß Angelique und Maurice gefährdet wurden. Dann würde sich zeigen, ob es nicht eine Möglichkeit gab, den Unheimlichen auszutricksen.
    Vielleicht sogar - mit diesem Amulett…
    Es hatte Cascal schon einige Male geschützt. Vielleicht würde es ihn noch öfters schützen. Er hoffte es in diesem Augenblick.
    Wie aber lockte man den Unheimlichen aus Baton Rouge fort?
    Yves mußte sich selbst als Köder für einen Killer anbieten. Etwas anderes würde nicht ziehen. Damit ging er aber das Risiko ein, erwischt zu werden.
    Doch was blieb ihm schließlich anderes übrig…?
    Gerade noch froh, den Verfolger abgeschüttelt zu haben, mußte er jetzt zusehen, daß der andere die Spur wieder fand…
    ***
    Der Dämon mit dem blauen Gesicht flippte vor Wut fast aus. Dieser Ombre hatte ihn genarrt. Dabei war er schon so dicht hinter ihm gewesen. So unglaublich dicht…
    Und dann hatte der Kerl ihn einfach ausgetrickst.
    Die Spur war verloren.
    Wütend spie der Blaue einen Feuer strahl aus. Erschrocken sog er die Flamme wieder ein, kaum daß sie aus seinem Mund fauchte - wenn ihn zufällig jemand sah, würde er sich doch sehr wundern.
    Baton Rouge begann zu erwachen. Vier Uhr morgens. Die ersten Arbeitnehmer fuhren zu ihren Firmen. Die Frühschichten begannen bald. Im Hafen wurde es allmählich lebendig. Noch war es dunkel, flimmerten die Sterne am mondhellen Himmel, aber schon bald würden dann die ersten Streifen des Morgengrauens sich über den Himmel ziehen.
    Es wurde Zeit, die Aktion zu beenden. Bei Tageslicht würde es so gut wie unmöglich sein. Erstens waren dann viel zu viele Menschen unterwegs, und zweitens schwanden dann die Kräfte des Dämons. Wenn er den Auftrag erledigen wollte, mußte er es im Schutz der Nacht tun.
    Beobachten!
    Aber wie jemanden beobachten, dessen Spur verlorengegangen ist?
    Unwillkürlich griff der Dämon wieder nach der silbernen Scheibe, die der Auftraggeber ihm geliehen hatte. Wieder versuchte er, die Richtung zu finden, in der er den Gesuchten aufspüren mußte.
    Was sein Auftraggeber derweil tat, wußte er nicht. Es interessierte ihn auch nicht. Wichtig war nur, daß er ihn zufriedenstellte…
    ***
    Als ein schwacher grauer Streifen am Horizont die bald einsetzende Morgendämmerung ankündigte, fühlte Cascal, daß der Jäger wieder in seiner Nähe war. Vielleicht hatte er in einer nervenzermürbenden Suchaktion Dutzende von Straßen erforscht, vielleicht hatte er auch andere Nachtschwärmer gefragt, die durch die Gassen schlichen und ihren wie auch immer gearteten, für das Tageslicht nicht geeigneten Geschäften nachgingen. Immerhin hatte Cascal sich eine Menge Leute gezeigt. Irgend jemand würde dem Sucher Auskunft geben können… Cascal wollte ja, daß der Blaugesichtige die Spur wieder fand, wollte ihn aus der Stadt locken, so weit fort wie möglich.
    Aber irgendwie glaubte er nicht daran, daß der Unheimliche sich durchgefragt hatte. Er ahnte, daß diesem andere Möglichkeiten zur Verfügung standen, sein Jagdopfer zu finden.
    Der Schatten wurde aufmerksamer. Sein Blick durchforschte die Dunkelheit, das seltsame Zwielicht, das sich zu bilden begann. Ein unheimliches, fahles Licht, das müde machte und die Wachsamkeit einschläferte. Cascal fühlte sich nicht wirklich müde. Er war ein Nachtmensch, der seinen Schlaf vorzugsweise am Tage hielt. Außerdem kam er von Natur aus mit nur wenig Schlaf aus.
    Aber diese eigenartige Morgenstimmung machte ihm fast immer zu schaffen. Nicht umsonst hatten früher die Indianer ihre Überfälle gerade in dieser Stunde durchgeführt, kurz vor dem Morgengrauen…
    Vom Dach eines Lagerschuppens aus sah Cascal die Bewegung. Das waren keine Arbeiter, die ihrer Beschäftigung nachgingen. Das war jemand, der suchte. Sein Verhalten war typisch. Er war vorsichtig, aufmerksam, mißtrauisch, spähte überall hin und bemühte sich, zu sehen,

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