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0425 - Die Attacke der Zentauren

Titel: 0425 - Die Attacke der Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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voll von Pflanzen und Tieren und gekrönt von den Gletschern am Mount Lemur und den wenigen benachbarten Bergen. Die Sonne ging langsam in den frühen Abend über, aber es gab mehr als genügend Licht für jede Art von Beobachtungen.
    Während er steuerte, beobachtete Joaquin Manuel Cascal die Landschaft vor ihm und an beiden Seiten.
    Die Flora war die, die er aus den Büchern und Lehrfilmen kannte und die er, in spezifisch, abgewandelter Form, auch auf anderen Planeten kennen gelernt hatte. Aber auf der Erde, rund fünfzig Jahrtausende vor Christi Geburt, hatten die Säugetiere sich bereits deutlich herausgebildet und die Oberhand gewonnen.
    Eine Mammutherde polterte unterhalb des Shifts vorbei, der jetzt in dreihundert Metern Höhe schräg von dem anderen Apparat wegflog, auch Rhodan hielt nicht mehr länger die gerade Richtung ein. Die riesigen, grauen Tiere bildeten Formationen wie weidende Elefanten, und in der sinkenden Sonne glänzten ihre riesigen, gekrümmten Stoßzähne wie Säbel. Ein Riesenbärpärchen jagte Kleinwild und rodete dabei eine Gasse in einen Niederwald, der sich auf den Stämmen eines Stückes Urwald aufrichtete.
    Die zerfallenden Stämme boten gute Nahrung für Schmarotzerpflanzen.
    „Dort unten", sagte Claudia leise, fast zaghaft, „Wildpferde!"
    Die Pferde hatten bereits die Große derjenigen Tiere, die den Terranern aus ihrer eigenen Zeit bekannt waren; Rhodan wie Atlan waren vorzügliche Reiter, nur Cascal hatte bisher keine Zeit gehabt, reiten zu lernen. Ein Riesengeier schwebte einige Minuten lang über dem Shift und zog dann mit trägen Flügelschlägen ab, als er feststellte, daß dieses ungefüge Ding für ihn keine Nahrung bedeutete.
    „Hübsch, nicht wahr?" sagte Cascal im gleichen Tonfall.
    „Ja. Ungewohnt. Man braucht sich nur die Neandertaler und diese Fabelwesen wegzudenken, dann ist Lemuria ein zauberhafter Erdteil."
    Cascal nickte und erläuterte: „Ein Erdteil, der bereits jetzt zum Untergang verurteilt ist. Alles, was Sie hier sehen, wird in einigen Jahrtausenden unter dem Meer verschwunden sein."
    Eine kleine Herde Teleoceras, die frühen Verwandten des bekannten terranischen Nashorns, zertrampelte das Schilf eines seichten Weihers und fraß die Blattspitzen ab. Prustend und stolpernd bewegten sie sich entlang des Ufers, als der Schatten des Allzweckfahrzeugs vor ihnen über den Wasserspiegel huschte, dann stürzten sie sich alle in den Tümpel. Cascal drehte sich den Shift etwas und folgte einem ausgetrockneten Flußbett, in dessen Mitte ein schmales Rinnsal nach Norden floß.
    Riesenwölfe mit fast zwei Metern Körperlänge wurden beobachtet, die ersten Formen der Büffel, einige Säbelzahntiger, die wie goldbraune Schatten durch das hohe Gras huschten, die Bäuche dicht an den Boden gepreßt.
    „Wie groß ist eigentlich dieser Kontinent?" fragte Claudia.
    „Lemuria?"
    „Ja."
    Cascal zeichnete die groben Umrisse auf dem leicht staubigen Steuerpult mit dem Finger nach und sagte: „Der Erdteil Lemuria - heute! - reicht in Südnordrichtung von der Osterinsel, die Sie kennen dürften, bis hinauf zur Höhe von Vancouver. Die Ausdehnung von Osten nach Westen geht von der Osterinsel bis etwa zur Fidschi-Inselgruppe. Wir haben also hier im südöstlichen Rand unser erstes Lager aufgeschlagen."
    „Ob die >Präbios< diesen gesamten Erdteil beherrschen?" fragte Claudia.
    Sie hatten die prähistorischen, biologisch erzeugten Lebewesen so genannt, um eine der beliebten Abkürzungen zu erhalten, denn niemand wollte diesen langen Begriff aussprechen. Er galt für die Neandertaler ebenso wie für die Zentauren - Rhodan hatte diese Bezeichnung geprägt.
    „Unter Umständen. Ich pflege in solchen Fällen immer die negative Möglichkeit anzunehmen. Es ist schön, positiv enttäuscht zu werden."
    Claudia nickte, offensichtlich hatte sie ähnliche Erfahrungen machen müssen.
    „Und wenn es Landbrücken gibt, dann sind die Präbios auch in der Lage, auf die Kontinente überzuwechseln."
    Die Stimme von. Paladin zerschnitt die Diskussion.
    „Es gibt keinerlei Landbrücken, auch nicht aus Eis", sagte er entschieden.
    Cascal nickte.
    „Waren Sie das, Harl?" fragte er ruhig.
    „Ja."
    „Sie haben recht. Es gibt weder zu dem Kontinent eine Verbindung, den wir heute den amerikanischen nennen, noch zum asiatischen, also dem europäischen Großkontinent. Wie unser Australien ist Lemuria isoliert."
    „Ich verstehe", erwiderte Claudia.
    Eine volle Stunde lang schwebten sie über der

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