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0426 - Das Ding auf dem Mond

Titel: 0426 - Das Ding auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Explosionskratzer von leichten Raketengeschossen bedeckten den Boden. Über grauschwarzen Flecken eingetrockneten Blutes summten Schwärme von Fliegen. Armlange graugrüne Eidechsen huschten davon und verschwanden in den Werferscharten.
    Aber nirgends lag ein Gefallener.
    Die drei Männer und der Mausbiber eilten die steile Rampe hinauf, immer auf einen Überfall gefaßt. Ihre Desintegratoren drohten. Eine Hand lag ständig auf dem Gürtelschalter für den Normalschutzschirm.
    Doch es blieb still - unheimlich still. Nur das ekelhafte Brummen der Fliegenschwärme lastete über dem Schauplatz des Kampfes.
    Die Rampe führte zu einem quadratischen Platz.
    Hier standen dampfbetriebene Panzerwagen mit drehbaren Werferkuppeln. Die Luken waren offen.
    Brandspuren und Blutflecken überall. Aber wieder kein Toter.
    Die zweite Rampe hatte Stufen. Sie führte zu einer quaderförmigen Erhebung von etwa zehn Metern Höhe und einer Grundfläche von vierzig mal sechzig Metern. Die Ecken waren als Werferforts ausgebaut.
    In der Mitte erhob sich der alles beherrschende Kubus des höchsten und letzten Werks. Seine Wände waren mit zahlreichen Werferscharten durchsetzt, und die Rohre dahinter wiesen ein größeres Kaliber auf als alle anderen Werferrohre der Festung.
    „Man sollte annehmen, eine solche Festung wäre uneinnehmbar", sagte Tschubai.
    „Außerdem ist kaum etwas beschädigt", fügte Gucky hinzu. Er erschauerte. „Ich habe das Gefühl, in einer Gruft zu stehen."
    Perry lachte unsicher und stieg die letzte Rampe hinauf. Aber kaum hatte er einen Blick auf die oberste Plattform geworfen, da wich er entsetzt zurück.
    Sofort eilten Alaska und Ras an seine Seite. Doch auch sie wichen zurück, als sie mit dem grausigen Anblick konfrontiert wurden.
    Auf der Plattform hatten, das war an den geschwärzten Überresten deutlich erkennbar, fünf große Feuer gebrannt. In der grauweißen Asche lagen Röhrenknochen. Über verrußten und vom Feuer gebleichten Totenschädeln erhoben sich Schwärme von Fliegen.
    Trotz der aufsteigenden Übelkeit trat Rhodan auf die Plattform hinaus und untersuchte die menschlichen Überreste. Mit dem Fuß drehte er einen Schädel um.
    Das brutal erweiterte Hinterhauptloch an der Schädelbasis bestätigte seinen Verdacht. Überall, wo Kannibalismus vorkam oder vorgekommen war, hatte der Mensch besondere Vorliebe für das Hirn seiner Opfer gezeigt.
    Ein krampfhaftes Würgen ließ ihn sich umdrehen.
    Gucky stand zusammengekrümmt neben einer Feuerstelle und erbrach sich.
    „Diese Tiere!" stieß Tschubai in ohnmächtigem Zorn hervor. „Sie haben ihre Opfer abgeschlachtet und ..." Seine Stimme versagte.
    Perry Rhodan ging hinüber zu Gucky und legte ihm die Hand auf den Rücken.
    „Ich weiß, wie dir zumute ist, Kleiner. Doch es wäre anmaßend, die Pseudo-Neandertaler zu verurteilen, weil sie das Fleisch ihrer getöteten Gegner verzehren. Kannibalismus hat es zu allen Zeiten gegeben. Sogar bei den Neuzeitmenschen und noch im zwanzigsten Jahrhundert der Erde in Notzeiten."
    Der Mausbiber richtete sich auf.
    „Ihr Menschen seid grauenhaft, Perry", sagte er verstört.
    „Das hier waren keine Menschen, sondern Züchtungen andersartiger Humanoiden, die sogar bei ihrem eigenen Volk als Verbrecher galten. Vergiß das nicht. Ein Volk, das die Urheber dieser verbrecherischen Züchtungen verfolgte, kann nicht schlecht sein. Nicht schlechter als andere intelligente Völker des Universums."
    Er führte den Ilt behutsam von der Stätte des Grauens weg und die Rampe hinunter. Alaska und Ras folgten ihnen. Auf der nächsten Plattform fanden sie einen Eingang in die Festung. Sie stiegen unzählige Wendeltreppen hinunter und gelangten ins Kellergeschoß. Hier, zwischen geplünderten Vorratsregalen, entdeckten sie, auf welche Weise die Konos die Festung erobert hatten. Sie waren von unten gekommen, durch einen Stollen, der irgendwo draußen im Gebirge seinen Anfang haben mußte.
    „Die Konos müssen Jahre gebraucht haben", meinte Saedelaere, „um einen Stollen vorzutreiben, ohne dabei stärkere Geräusche zu verursachen."
    „Wann kann sich das abgespielt haben - der Überfall, meine ich?" fragte Gucky.
    „Erst vor wenigen Tagen", erwiderte Rhodan.
    Plötzlich fiel ihm der Treck ein, auf den man vor etwa vierzehn Tagen getroffen war. Der Thara Lavas Rasony, Führer dieses Materialtransportes, hatte erklärt, daß die Ladung aus Metallbarren im nächsten Flußhafen auf Schiffe verladen und auf dem Nipus zur Stadt

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