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0426 - Das Ding auf dem Mond

Titel: 0426 - Das Ding auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sentimentaler Barbar, denke einmal realistisch: Entweder wird die Erde der Menschheit gehören oder einem Mischmasch von Zuchtkreaturen. Die Präbios bringt niemand zur Vernunft, also müssen wir sie bekämpfen. Oder kennst du eine humanere Alternative?"
    „Nein", gab Rhodan tonlos zu. „Die Erde gehört der Menschheit."
    Seine Gestalt straffte sich. Die Lippen waren noch immer schmal und weiß, aber die Augen strahlten jetzt die Entschlossenheit des Wissenden aus. Nein, es gab wirklich keine Wahl: ein Mensch konnte sich nur für die Menschheit entscheiden.
    „Da kommen sie!" rief Tschubai und zeigte nach Osten.
    Hinter der Flußbiegung tauchte die graue Silhouette eines Schiffes auf. Der schmale Bug pflügte die Wassermassen beiseite. Graue und schwarze Rauchwolken quollen aus den hohen Schornsteinen. Eine Dampfpfeife gellte hoch und schrill über den Strom. Das Schiff fuhr im Zickzack, hinter ihm schossen Wassersäulen empor. Die dumpfen Explosionen von Wasserbomben ertönten.
    Der Großadministrator hob das Armbandgerät an die Lippen.
    „Alaska, Cascal - sind Sie bereit?"
    Die Shifts waren startbereit.
    „Kommen Sie zum Ufer!"
    Wenig später rollten die beiden Allzweck-Panzer heran. Ihre Geschütze drohten jedoch nicht zum Strom, sondern zum Land.
    Unterdessen waren weitere Schiffe in Sicht gekommen. Zwei gewaltige ausladende Transportschiffe, tief im Wasser liegend, und ein zweiter Panzerkreuzer. Lichtsignale blinkten auf.
    Zwischen den Schiffskommandanten wurden Nachrichten ausgetauscht. Die Funktechnik war den Lemurern zu dieser Zeit noch unbekannt - wie so vieles andere.
    Perry Rhodan ahnte, daß die folgende schnelle Weiterentwicklung der lemurischen Technik und der atemberaubenden Aufstieg der Erde zum Zentralplaneten eines galaktischen Imperiums nur ihrem Eingreifen zu verdanken sein würde.
    Das zweite Frachtschiff legte sich nach einer heftigen Explosion plötzlich auf die Seite.
    Offensichtlich war es den Argazaten - Präbios, die für das Leben im Wasser gezüchtet waren - gelungen, eine ihrer gefürchteten Haftminen an der Unterseite des Frachtschiffes anzubringen.
    Auf dem Schiff setzte eine hektische Betriebsamkeit ein. Metallbarren wurden über Bord geworfen. Der zweite Panzerkreuzer kurvte um das getroffene Schiff herum. Die Explosionen zahlreicher Wasserbomben verwandelten den Strom in einen brüllenden Hexenkessel. Die Herde Nilpferdähnlicher stürzte sich ins Wasser und tauchte weg.
    „Sie hatten sich also doch diese Stelle für einen Überfall ausgesucht", stellte Lord Zwiebus fest. Der Neandertaler schüttelte seine lange Haarmähne und entblößte sein mächtiges Gebiß.
    „Wahrscheinlich rechneten sie damit", sagte Ras Tschubai, „daß wir zu dieser Zeit längst weitergefahren seien. Eine exakte taktische Planung."
    „Die wir durcheinandergebracht haben", sagte Rhodan.
    Über den Bordwänden des beschädigten Schiffes erschienen starke Schläuche. Wasser schoß aus ihnen hervor. Allmählich richtete sich der Transporter wieder auf.
    Die drei Männer am Ufer empfanden Bewunderung für die Umsicht und Geschicklichkeit der Lemurer.
    Der erste Panzerkreuzer lief inzwischen mit schäumender Bugwelle auf ihren Standort zu. Beim Turmmast blinkte eine grelle Lampe auf: Lang-kurz-kurz-kurz-lang-lang. Immer wieder die gleichen Intervalle.
    „Sie morsen uns an", sagte Tschubai.
    „Leider ist es nicht unser altes terranisches Morse-Alphabet, das sie benutzen", sagte Perry.
    „Und das lemurische kennen wir noch nicht."
    Wenigstens kennen wir das „frühe Tefroda", die lemurische Sprache dieser Zeitepoche, dachte er bei sich. Während der Ruhepause, die nach der ersten Begegnung zwischen der Expedition und Lemuren eingelegt worden war, waren sämtliche Teilnehmer in Hypnokursen mit dem frühen Tefroda vertraut gemacht worden. Das würde wichtig sein, denn trotz aller technischen Perfektion stellten Translatoren doch immer eine Schranke zwischen den Gesprächspartnern auf. Beim Kontakt mit Intelligenzen der gleichen technischen Stufe war das bedeutungslos; Primitivvölker aber wurden oft durch die schnarrenden Töne des Simultanübersetzers gehemmt.
    Rhodan löste das Mikrophon von der Gürtelhalterung und hob die Hand. Im ersten Shift schaltete Joak Cascal auf dieses Zeichen hin die Außenlautsprecher auf volle Lautstärke.
    „Hier spricht Perry Rhodan!" dröhnte es über den Fluß. Die Lemurer mußten es hören und verstehen, denn Rhodan sprach ihre Sprache, als wäre er unter ihnen

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