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0426 - Tod im Alligator-Sumpf

0426 - Tod im Alligator-Sumpf

Titel: 0426 - Tod im Alligator-Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Denken Sie darüber nach. Wir möchten Sie gern Wiedersehen.«
    »Sie gehören zu den Leuten, die hinten hereinkommen, wenn man sie vorn hinauswirft, nicht?« fragte Angelique.
    Maurice hob die Hand.
    »Kommen Sie wieder«, sagte er. »Wir werden uns unterhalten. Aber um eines bitte ich Sie.«
    »Gewährt.«
    Maurice lächelte. »Sagen Sie das nicht so vorschnell. Sie jagen unseren Bruder. Was auch immer Sie tun, ob Sie ihn finden oder nicht - bitte verraten Sie niemandem, daß er hier lebt und wer er ist.«
    »Versprochen«, sagten Zamorra und Nicole gleichzeitig.
    Sie verließen die Kellerwohnung und das Haus, in dem sie bei ihrem ersten Besuch einigen Ärger erlebt hatten. Draußen stand der Mietwagen. Angelique sah ihnen nach. Als sie fort waren, kehrte die Kreolin zu ihrem Bruder zurück. »Reiches Gesindel«, sagte sie. »Sie gehören zu denen, die mehr Geld haben, als wir in unserem ganzen Leben erträumen können. Weißt du, was sie für ein Auto fahren? Mercedes 500 SL, Cabrio, neuestes Modell. Wieso traust du ihnen?«
    Maurice lächelte.
    »Ich spüre das Gute in ihnen, Schwesterchen«, sagte er. »Und das hat nichts mit diesem Ding hier zu tun.« Er klopfte auf die Rollstuhllehne.
    »So, wie ich weiß, daß Yves kein Bomben-Killer ist, so weiß ich, daß diese beiden Menschen das richtige tun. Vielleicht war es falsch, das Angebot abzulehnen.«
    »Du bist ein merkwürdiger Mann, Maurice«, sagte sie. »Ich verstehe dich, ich sehe, warum du so denkst und nicht anders. Aber ich kann dir nur wünschen, daß du dich in deiner Beurteilung nicht irrst.«
    »Habe ich das jemals?« fragte er mit leisem Lächeln.
    Darauf wußte Angelique keine Antwort.
    ***
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Zamorra und streckte sich auf dem Beifahrersitz des 500 SL aus. Der Mann im weißen Leinenanzug und dem weit offenen Hemd, unter dem vor seiner Brust eine handtellergroße Silberscheibe glänzte, sah absolut nicht wie ein Professor aus. Er glich eher einem James-Bond-Darsteller. Die junge Frau am Lenkrad des offenen Wagens, im fast sündhaft kurzen Minikleid mit tiefem Ausschnitt, hatte auch keine große Ähnlichkeit mit einer Sekretärin. Und daß sie beide Dämonenjäger waren, sah man ihnen erst recht nicht an.
    »He, du bist doch der Mann mit den Ideen«, rief Nicole, auf den Straßenverkehr konzentriert.
    »Aber du bist mein Zusatzgedächtnis«, rief er ihr in Erinnerung. Die subtropische Hitze und Nicoles leichte Gewandung - er wußte, daß sie unter dem Kleid nichts außer ihrer weichen, warmen Haut trug - ließ ihn auf Gedanken kommen, die herzlich wenig mit der Verfolgung Yves Cascals zu tun hatten, sondern mehr damit, Nicole aus ihrem Kleidchen zu rupfen und ihr zärtlich zu beweisen, wie stark seine Liebe zu ihr war. Die Luft sprühte förmlich Funken. Noch war der Himmel kitschpostkartenblau, die Temperatur schweißtreibend hoch, aber das konnte sich jetzt innerhalb einer Stunde ändern. Einheimische befürchteten, daß nicht nur ein Gewitter, sondern sogar ein Hurrikan kam. Den Wetterbericht hatten weder Zamorra noch Nicole abgehört; sie hatten genug andere Probleme, als sich auch davon noch beeinflussen zu lassen. Wenn ein Wirbelsturm kam, konnten sie ohnehin nichts dagegen tun. Und bis zu diesem Moment hatten sie nicht einmal Gelegenheit gehabt, Baton Rouge und Umgebung zu verlassen.
    Er lächelte.
    »Zieh den Fetzen aus«, empfahl er, »und fahr entweder zum Hotel oder in die Landschaft außerhalb der Stadt. Ich möchte dich lieben, Nici.«
    Sexy-Nicole schüttelte den Kopf.
    »Erstens ist die Reihenfolge sowohl Verkehrs-, als auch jugendgefährdend«, sagte sie. »Zweitens will Amos Cascal umbringen und hat drittens höchstwahrscheinlich einen nicht unerheblichen Vorsprung auf der Spurensuche. Das müssen wir ändern. Für Sex dürfte uns jetzt keine Zeit bleiben.«
    Zamorra seufzte. »Warum habe ich gerade etwas von Zusatzgedächtnis gesagt?« murmelte er. »Bedauerst du es nicht?«
    »Daß keine Zeit für Sex bleibt? Ja«, sagte sie. »Mensch, wenn ich mir vorstelle, daß wir bei diesem Wahnsinnswetter nackt durch die Mangrovenwälder turnen oder in den Bayous schwimmen könnten, und uns lieben, während das Gewitter über uns hereinbricht, und uns vom Unwetter nicht stören lassen würden… da wird mir ganz anders. Aber ich bezweifele, daß wir die Zeit dafür haben.«
    »Warum, bei Merlins hohlem Backenzahn«, knurrte Zamorra, »machst du mir dann erst den Mund wässerig? Willst du, daß ich an der

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