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0427 - Die Knochen-Küste

0427 - Die Knochen-Küste

Titel: 0427 - Die Knochen-Küste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie jetzt vertragen. Ich fand eine schon angestaubte Flasche unterhalb der Rezeption in einem Fach. Gläser waren ebenfalls vorhanden.
    Auch ich wollte einen Schluck nehmen. Als ich Jane ihr Glas in die Hand drückte, nahm sie es kaum zur Kenntnis. Sie trank noch nicht, sondern starrte ins Leere.
    »Nimm einen Schluck!« bat ich sie.
    Im Zeitlupentempo hob sie das Glas an und trank in langsamen Schlucken. Der Whisky trieb ihr noch mehr Tränen in die Augen, aber sie schluckte auch den Rest.
    »Ich bin schuld!« flüsterte sie dann. »Verdammt, John, ich bin an allem schuld.«
    »Wieso?«
    »Ja, es ist meine Schuld. Wäre ich nicht hierhergekommen, könnte die Frau noch leben.«
    Ich widersprach nicht.
    Aber sie wollte eine Antwort. »John, es ist doch so, oder nicht? Du brauchst auf mich keinerlei Rücksicht zu nehmen, wirklich nicht. Sage die Wahrheit.«
    Ich nickte. »So unrecht hast du nicht, Jane, aber man kann dir nicht die gesamte Schuld anlasten.«
    »Ich bringe Unglück.«
    »Sagen wir mal so. Ich möchte dich als ein auslösendes Moment bezeichnen. Du bist praktisch der Katalysator gewesen, der das Grauen hervorgeholt hat.«
    »Und warum?«
    »Wir werden es herausfinden.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das brauchst du gar nicht. Es ist allein wegen mir, deshalb werde ich meine Sachen packen und von hier verschwinden.«
    »So einfach wirfst du die Flinte ins Korn?«
    »Was soll ich denn machen, John? Clara Wilson war verheiratet. Wenn ihr Mann zurückkehrt, willst du ihm dann sagen, was mit seiner Frau geschehen ist? Ich jedenfalls kann es nicht. Er wird uns für verrückt halten, er wird nicht daran glauben, zu Recht, wie ich meine. Aber es ist nun mal eine Tatsache, an der wir nicht vorbeikommen, John. Ich bringe den Personen, die in meiner Nähe sind, Unglück. Ob du das bist oder Mrs. Wilson, das ist egal. Genau das ist auch der Fluch, der auf mir lastet. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als mich auf irgendeine einsame Insel zurückzuziehen oder mich in eine Höhle zu verkriechen, um dort auf den Tod zu warten.«
    »Der Überzeugung bist du?«
    »Mittlerweile ja.«
    Ich konnte Jane nur zu gut verstehen. Mir wäre es kaum anders ergangen. Auch ich gehöre zu den Menschen, die sich Gedanken und Sorgen machten, besonders dann, wenn eine völlig unschuldige Person, wie Clara Wilson es gewesen war, in die dämonische Fälle und Aktivitäten mit hineingezogen wurden und ihr Leben verloren. Nur wußte ich keine Möglichkeit, wie man das ändern konnte.
    »Du weißt auch keinen besseren Vorschlag - oder?«
    »Im Moment nicht, Jane.«
    »Dann laß mich gehen.«
    Ich blicke sie an. »Gut, ich lasse dich gehen. Und wohin? Wohin willst du, Mädchen?«
    Sie hob die Schultern.
    Ich schlug mit der flachen Hand auf meinen linken Oberschenkel. »Das ist doch keine Lösung. Du kannst nicht immer davonlaufen.«
    »Was soll ich tun?«
    »Das hier durchstehen.«
    Sie lachte mich bitter an. »Es ist nicht dein Ernst. So etwas ist unmöglich. Ich würde verlieren.«
    »Wenn du ihnen einmal Paroli bietest, werden sie erkennen, daß man mit dir nicht alles machen kann.«
    Jane lächelte verloren und mitleidig. »John, sind das nicht Wunschträume von dir?«
    »Die sich realisieren lassen. Auch ich bin oft genug attackiert und in Situationen gebracht worden, wo es verdammt danach aussah, daß es kein Zurück gibt. Der Hölle ist es sogar gelungen, mein Kreuz zu manipulieren, man hat ihm Zeichen genommen, ich war deprimiert und dachte, daß alles aus wäre. Doch ich habe mich gefangen und mir gesagt, daß es einen Weg geben muß. Weg aus der Depression, ich habe es geschafft.«
    »Ich bin nicht du, John.«
    »Trotzdem, Jane, trotzdem. Ich weiß selbst, daß du nicht mehr so agieren kannst wie früher, aber laß dir gesagt sein, daß du auf mich immer zählen kannst.«
    Sie schaute mich an und wischte über ihr Haar. »Ich weiß es nicht.«
    »Jedenfalls solltest du jetzt nicht Reißaus nehmen. Zudem würden es die Hexen, falls sie es wirklich auf dich abgesehen haben, gar nicht zulassen, daß du so einfach verschwindest.«
    »Dann bliebe ich also als Lockvogel hier?«
    »Jane, ich habe mit dir stets offen geredet. Das tue ich auch jetzt und sage ja. Du bist oder sollst für die andere Seite den Lockvogel spielen. Klar?«
    Sie nickte. »Hast du dir denn schon Gedanken darüber gemacht, wie das ablaufen soll?«
    »So ungefähr. Jedenfalls werden wir versuchen, keine Unschuldigen mehr in den Fall mit hineinzuziehen. Der Tod einer

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