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0428 - Jiri, der Flammenteufel

0428 - Jiri, der Flammenteufel

Titel: 0428 - Jiri, der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wiederum waren etwas Besonderes. Sie bestanden aus Metall, hatten auch eine Spitze, aber eine Knöchelbreite dahinter waren die Pfeile mit einigen Lappen umwickelt worden.
    Man hatte sie getränkt. Der Geruch von Benzin stieg den Männern in die Nasen, Sie waren aufeinander eingespielt. Synchron holten sie ihre Feuerzeuge hervor, schnickten sie an und hielten die kleinen Flammen gegen die präparierten Lappen, die sofort Feuer fingen und blaßblau brannten.
    »Auf die Bögen!« zischte jemand.
    Es war gleichzeitig der Befehl, sich aufzustellen. Die drei Männer bildeten vor der Kühlerschnauze des Mercedes eine Reihe, legten die Pfeile auf, spannten die Sehnen und visierten die gefesselte Gestalt auf der Scheibe an.
    »Und… jetzt!«
    Zugleich ließen die Männer die Sehnen los und schickten die brennenden Feuerpfeile auf die Reise.
    Der Gefesselte hatte keine Chance.
    An drei verschiedenen Stellen des Körpers trafen die brennenden Geschosse.
    Ein Pfeil direkt in die Brust, der zweite in das linke Bein, der dritte in den rechten Arm.
    Drei Volltreffer, die ein Mensch nicht überlebt hätte, und die Flammen an den Pfeilspitzen brannten nicht nur weiter, sie breiteten sich sogar aus.
    Die Männer traten zur Seite, damit der Unbekannte im Wagen freies Sichtfeld hatte. Durch die Frontscheibe starrte er und sah eine Szene, die ihn überwältigte. Bisher hatte er nur investiert und es nicht glauben wollen, nun sah er mit eigenen Augen das Phänomen, das man sich über Jiri, den Flammenmenschen, erzählte.
    Die brennenden Pfeile steckten in seinem Körper, aber sie zerstörten ihn nicht. Als habe der Mann nur auf sie gewartet, so saugte er plötzlich wie ein Kolben die Luft ein, und die Flammen an den Pfeilspitzen gerieten in zuckende Bewegungen. Sie beugten sich in den offenstehenden Mund des gefesselten Mannes und verschwanden darin.
    Jiri hatte das Feuer geschluckt.
    Zurück blieben die Pfeile. Wie Dokumente eines unbegreiflichen Vorgangs steckten sie in seinem Körper. Nicht ein kleiner Funke brannte noch an ihnen.
    Fünf Augenpaare hatten diesen Vorgang verfolgt. Niemand sprach, nur der Mann im Fond des Mercedes regte sich. Aus seinem Mund drang ein leises, scharfes Lachen. Er freute sich, er hatte es erst nicht glauben wollen und war nun vom Gegenteil überzeugt worden.
    »Das war es«, sagte er. »Das war es genau. Gut, ich bin auf der richtigen Spur.«
    Der Chauffeur drehte sich um und fragte: »Soll ich den anderen jetzt Bescheid geben?«
    »Aber sicher.«
    »Ist die Demonstration damit beendet?«
    Der Dunkelhaarige schüttelte den Kopf und bog seine kräftigen Finger so weit nach außen, daß die strapazierten Gelenke knackende Geräusche von sich gaben. »Nein, es folgt noch Teil zwei. Erst dann werden wir wieder fahren. Die drei Leute wissen Bescheid. Sag ihnen jetzt, daß sie ihn losbinden können. Und sie sollen zuvor die Pfeile aus dem Körper ziehen.«
    »Der Mann ist nicht tot?«
    »Ich hasse es, wenn zuviel Fragen gestellt werden.«
    Der Fahrer wußte Bescheid. Zu tief ließ sich sein Chef auch nicht in die Karten schauen, deshalb öffnete er den Wagenschlag, stieg aber nicht aus, sondern sprach in das Dunkel hinein. »Geht hin, holt eure Pfeile und bindet ihn los.«
    Die drei Gestalten gehorchten. Sie traten in den Lichtkegel des Scheinwerfers und wirkten dort wie düstere Schatten.
    Als sie sich dem Gefesselten näherten, spürten sie plötzlich die Aura, die von der Gestalt ausging. Sie rechneten damit, Wunden und Blut zu sehen, doch das traf nicht zu.
    Der Mann lebte noch. Aus seinen feuerroten Pupillen starrte er sie an, so daß sie den Eindruck hatten, als wollte er sie mit seinen gefährlichen Blicken verbrennen.
    Sie fühlten sich unwohl, aber sie hatten den Job nun einmal angenommen und mußten ihn auch beenden. Zudem war die Summe, die man ihnen zahlte, nicht gerade gering.
    Jeder griff nach einem Pfeil. Das Metall war noch warm vom Feuer.
    Ruckartig zogen sie die Pfeile aus dem Körper und starrten, ohne sich zuvor abgesprochen zu haben, auf die Wunden.
    Sie waren vorhanden, bluteten aber nicht. Nur kleine, schwarze Punkte waren zu sehen.
    »Und jetzt die Fesseln!«
    Die Stimme des Chauffeurs schallte durch die alte Halle. Ihm ging alles zu langsam.
    Mit den Schlaufen hatten die Leute Mühe. Sie waren fest zugezogen.
    Aber der Kerl hatte sich ja nicht befreien dürfen. Sie rechneten damit, daß er zu Boden fallen würde.
    Er rutschte ab und kam mit den Füßen zuerst auf. Wie eine hölzerne

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