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0429 - Das Land der blauen Türme

Titel: 0429 - Das Land der blauen Türme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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merkwürdiges Denkmal!"
    Der halutische Wissenschaftler überlegte eine Weile, dann verkündete er: „Kein Denkmal, Zwiebus!"
    Von dieser großen, auffälligen Kugel schien die eigentümliche Strahlung auszugehen; die Kugeln wirkten wie die Verkleidungen von Projektoren oder Radarschirmen. Vermutlich verbargen sich darunter tatsächlich Projektoren, die für diese intensive Strahlung verantwortlich waren. Am Horizont erschienen weitere Säulen.
    „Merkwürdig", sagte der Haluter. „Wir haben fast das gesamte Gelände überflogen, aber diese Halbinsel haben wir nicht gesehen."
    Lord Zwiebus knurrte: „In dieser Geschichte ist ohnehin soviel merkwürdig, daß es auf diese einzelne Sache nicht ankommt. Laufen wir weiter?"
    „Ja."
    Sie bewegten sich, um nicht aufzufallen, inmitten der Horden von Zentauren, die mit wirbelnden Hufschlägen dem Zentrum der Insel zustrebten. Sie sprangen von Deckung zu Deckung, und bisher hatten sie mindestens ein paar tausend der Monstren gesehen, aber sie waren nicht angegriffen worden.
    Noch immer schien diese merkwürdige Besessenheit die gezüchteten Wesen zu erfüllen. Sie ließ sie, blind gegenüber allem, dem Mittelpunkt der Insel zustreben. In die gleiche Richtung rannte der Zyklop mit dem Terraner auf den Armen.
    „Die Situation wird spannend!" sagte Lord Zwiebus.
    Er klemmte die Keule wieder unter den Arm und hob beide Hände. Mit heftig schüttelnden Bewegengen rieb er sich die Überreste des Sandsturmes aus dem Fell. Seine Uniform war inzwischen schmutzig geworden und mehr als unansehnlich; sie hing in Fetzen von ihm herunter, und die wuchtigen Muskelstränge des Neandertalers kamen zum Vorschein.
    „Endlich!" stöhnte der Haluter.
    Die Halbinsel schien von diesen Säulen in einem gewissen Muster bedeckt zu sein.
    Der Haluter rechnete kurz und verglich die Verteilung der Türme in Bezug auf die Quadratkilometer. Er kam auf eine Zahl, die rund um zweihundert lag.
    „Zwiebus, mein Freund!" sagte Icho.
    „Ich höre!" sagte der Neandertaler.
    Sie standen jetzt am Rand eines kleinen Wäldchens, das, wie ungezählte andere, aus der Savanne aufragte.
    „Vermutlich, nein, sogar mit größter Wahrscheinlichkeit, werden wir ungefähr zweihundert dieser Türme auf der Halbinsel zählen können, falls wir uns der Mühe unterziehen, sie zu zählen."
    „Was wir vermutlich sein lassen werden!"
    behauptete Lord Zwiebus mit Nachdruck und grunzte empört. Der Haluter lachte leise. Er verfolgte mit den Augen den Zyklopen, der nun etwas weniger schnell rannte. Er trabte mit einer Geschwindigkeit von etwa fünfundsiebzig Kilometern in der Stunde dahin und war der Mittelpunkt des auffallenden Interesses der drei verschiedenen Rassen, die hier mehr und mehr sichtbar wurden, meist in Gruppen von zehn bis hundert Exemplaren.
    „Vermutlich. Aber von diesen Türmen geht die Strahlung aus, nicht wahr?"
    „Ja", sagte der Neandertaler. „Ich spüre es.
    Vermutlich wird jetzt auch das Gesicht von Alaska mehr und mehr zu flammen beginnen. Es sind Zeichen für uns, für ihn und für diese Züchtungen."
    „Ein Götze?" fragte der Haluter.
    „Wie?"
    „Sie sehen ihn als einen Götzen an. Vielleicht, so denken ihre dumpfen Hirne, ist er der Ausdruck einer Prophezeiung."
    „Ehe wir uns in wilden Prognosen ergehen", sagte Zwiebus und tupfte sich mit einem weißem Zellstofftuch die Augen aus, in deren Winkeln sich noch immer Sandkörnchen befanden, „sollten wir erstens mit unserem Freund Rhodan sprechen und zweitens mehr sehen."
    „Einverstanden!" sagte der Haluter und brach vorwärts. In wenigen Sekunden überbrückte er in einem rasenden Lauf die Distanz zwischen zwei der kleinen, halbkugeligen Wäldchen. Der Abstand betrug drei Kilometer, und jetzt hatten sie den Zyklopen wieder eingeholt. Rhodan meldete sich über Funk.
    „Ich rufe Tolot und Lord Zwiebus", sagte er.
    „Hören Sie mich?"
    „Überaus deutlich", bestätigte der halutische Gigant.
    Rhodan führte aus: „Wir haben erstens die gesamte Szene lange und intensiv genug überblickt, außerdem sind zweitens eine Menge von Berechnungen und Überlegungen durchgeführt worden. Wir haben folgendes herausgefunden: Die Strahlung - seit Alaskas erstem Anfall - kam von diesen über zweihundert Säulen. Diese Projektoren, die unter den Kugeln verborgen und geschützt sind, strahlen Impulswellen und Impulsfelder sechsdimensional frequenzmodifizierter Strahlung aus, und zwar im kodifizierten Mikrosuperbereich. Die sich kreisförmig ausbreitenden

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