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0429 - In der Monsterhöhle

0429 - In der Monsterhöhle

Titel: 0429 - In der Monsterhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vorsichtig drehte sie sich um. Aber hinter ihr war nichts mehr, nicht einmal ein Geräusch. Und ringsum war von Wasser in der seltsamen Helligkeit nichts zu sehen.
    Unwillkürlich stöhnte sie auf. Sie begriff diese unwirkliche Röhre nicht, diese Höhle. Warum war sie nicht draußen geblieben? Warum hatte sie Rico nicht festgehalten? Oder war dies nur ein Traum?
    Sie war nicht die einzige, die diesen Gedanken hegte…
    Aber es war kein Traum. Sie merkte es, als sie zu laufen begann und kein Ziel erreichte. Sie rannte, aber dann stellte sie fest, daß sie dabei nicht vom Fleck kam! Die Wurzelfäden, die knapp vor ihr aus der Decke ragten, blieben immer gleich, veränderten ihren Standort nicht.
    Sie schrie entsetzt auf und blieb stehen.
    Und im gleichen Moment brach neben ihr das Erdreich auf, schoben sich andere Wurzeln aus der Höhlenwand hervor. Wurzeln, die sich wie die Fangarme eines Riesenkraken bewegten und nach Francesca griffen! Sie rannte wieder los, und abermals kam sie nicht vom Fleck, aber diese Luftwurzeln erfaßten sie, wuchsen dabei immer weiter und rankten sich um ihren Körper, hielten sie fest. Sie spürte das kratzige, harte Holz auf ihrer Haut, versuchte die Wurzeln wegzubiegen, schaffte es aber nicht.
    Das war Horror pur!
    Die hölzernen Fesseln, die rasend schnell wuchsen und Francesca immer fester umrankten, zogen sich plötzlich in die Wand zurück, aus der sie hervorgekommen waren. Francesca schrie gellend, aber das änderte nichts, und niemand war da, der ihr helfen konnte, als sie in die Wand der Röhre hineingezogen wurde…
    Zamorra begutachtete das Haus, das Ted Ewigk »Palazzo Eternale« nannte. Die Bezeichnung war gar nicht so übertrieben; das Haus war schöner und auch besser instandgehalten als manche Häuser in Venedig, die aus Tradition bis in die Gegenwart immer noch den Namen »Palazzo«, Palast, trugen.
    Eine breite Marmortreppe führte zum Eingang hinauf. Über dem Kellergeschoß erhoben sich zwei jeweils recht hoch gebaute Stockwerke, von denen das obere über einen Balkonvorbau verfügte, der säulengestützt um das halbe Haus führte. Die Dachpartie überdeckte wiederum diesen Balkon und war ebenfalls noch einmal als komplette Wohnetage ausgebaut. Zamorra zählte insgesamt fünfzehn Zimmer, in jeder Etage ein Bad und mehrere Gästetoiletten, separate Küchen, Abstellräume…
    »So viel Platz kannst du doch zum Wohnen niemals für dich allein gebrauchen«, meinte er schließlich, als ihr Gepäck im Gästezimmer stand -besser, in einer Art Gästewohnung.
    Ted Ewigk lächelte. »Das mußt du gerade sagen. Dir gehört das Beaminster-Cottage in England mit zwei kompletten Wohnetagen, dir gehört das Château Montagne, dieser riesige Komplex, in dem es mit Sicherheit dreimal so viele Zimmer gibt wie hier… und die bewohnt ihr zwei doch auch nicht komplett!«
    »Stimmt«, gestand Zamorra. »Nur habe ich das Château geerbt, ohne mich dagegen wehren zu können, während du eine Menge Geld für dieses Haus ausgegeben hast.«
    »Ich habe es spottbillig bekommen«, wiederholte Ted seine Behauptung von vorhin. Er zog Zamorra und Nicole auf den großen Balkon hinaus. »Schaut euch das an - das Grundstück geht noch über die Baumgrenze hinaus. Ein Teil des Villa-Ada-Parks gehört noch dazu, säuberlich durch Zaun und Mauer abgegrenzt und von so dichtem Buschwerk zugewachsen, daß sich höchstens Fuchs und Hase nacheinander hindurchzwängen können. Dieses Haus einschließlich Grund und Boden ist mehr als das Doppelte wert.«
    Zamorra betrachtete die etwas verwilderte Rasenfläche, den ovalen Swimmingpool, der erst zur Hälfte befüllt war und in den derzeit Wasser eingelassen wurde, er sah im Hintergrund drei nebeneinander gebaute Garagen und eine überdachte Stellfläche, unter der drei weitere Autos Platz finden konnten, ein unverkennbares Stallgebäude, einen kleinen Pavillon… »Einen Tennisplatz hast du nicht zufällig auch?«
    Ted lachte leise. »Dieser Modekrankheit bin ich glücklicherweise nicht zum Opfer gefallen. Aber möglicherweise werden irgendwann ein paar Pferde in diesem Stall stehen. Man wird sehen, Zamorra…«
    Der Parapsychologe nickte. Ted Ewigk hatte die Zeit, derartige Hobbies zu pflegen. Die Zeit in der er hart arbeiten mußte und Sechzig- bis Achtzig-Stunden-Wochen für ihn normal waren, lag lange zurück. Mittlerweile vermehrte sich sein gut angelegtes Geld von selbst. Hin und wieder wurde er noch in seinem Metier tätig und machte seine Reportagen für

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