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043 - Der Mann von Marokko

043 - Der Mann von Marokko

Titel: 043 - Der Mann von Marokko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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lag, zu entladen.
    »Also, mein Lieber«, sagte Lord Creith, der durch die dauernde Wiederholung der Geschichte und die Aufzählung der Einzelheiten gelangweilt wurde, »es ist doch das Einfachste von der Welt, wenn Sie sich an die allerdings etwas langsame Polizei wenden und der alles berichten. Die Leute sind unten im Garten und trampeln meine Blumenbeete kaputt. Die interessieren sich viel mehr als ich dafür, daß Sie Mr. Morlake im Verdacht haben. Als Ortsvorsteher werde ich gern den Haftbefehl gegen ihn unterschreiben oder, was in diesem Fall bedeutend wichtiger wäre, sein Haus durchsuchen lassen. Wenn er Ihr Geld gestohlen hat, wird man es ja auch bei ihm finden.«
    »Nein, das möchte ich nicht«, entgegnete Hamon etwas kleinlaut. »Ich habe keine Beweise.«
    »Aber Sie haben doch behauptet, daß die Polizei ihn dauernd beobachtet«, mischte sich Joan in die Unterhaltung. Sie erkannte jedoch sofort, daß ihre Bemerkung vielleicht dazu beitragen könnte, den Dieb zu fangen, und es lief ihr heiß und kalt den Rücken hinunter.
    »Mein Freund, Inspektor Marborne, überwacht ihn seit Jahren. Nein, ich will diesen Fall nicht der Ortspolizei übergeben, die würde die ganze Sache verpfuschen. Außerdem ist ein Mann wie Morlake viel zu schlau, das gestohlene Geld in seinem Haus aufzubewahren. Ich gehe später hin und spreche selbst mit ihm.« Er sah böse zu Joan hinüber, als sie lachte.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte sie sich, »aber das klingt mir doch sehr komisch, daß der Bestohlene selbst mit dem Dieb verhandelt. Wollen Sie das tatsächlich tun?«
    »Auf alle Fälle war es grenzenlos töricht, so viel Geld in der Tasche herumzuschleppen«, mischte sich Lord Creith ein. »Dreitausend Pfund bringt man auf die Bank, mein Lieber! Wozu gibt es denn Safes und Stahlkammern?« Er schaute auf die Uhr. »In einer halben Stunde fahre ich in die Stadt. Leider kann ich Sie nicht einladen, mitzukommen, weil in meinem Auto nur zwei Personen Platz haben.«
    »Ach, Sie fahren in die Stadt?« fragte Hamon enttäuscht. »Ich dachte, Sie würden den Rest der Woche noch hier verbringen.«
    »Ich habe es Ihnen doch schon am Montag gesagt«, erwiderte der Lord, obgleich das nicht stimmte. »Bei Tattersall ist morgen eine große Auktion, bei der ich zugegen sein will, und Joan muß zu ihrem Zahnarzt. . . Wenn es Ihnen beliebt, können Sie ruhig hierbleiben, ich möchte Sie in Ihren Plänen durchaus nicht stören.«
    »Wann kommen Sie zurück?«
    »Wahrscheinlich in einem Monat.«
    Ralph Hamon überlegte sich, daß es auch für ihn besser war, in die Stadt zu fahren. Er bemerkte, daß sein Wagen groß genug sei, alle mitzunehmen, aber man achtete nicht auf seinen Vorschlag.
    »Die Sache hätten wir nun also glücklich hinter uns«, meinte Lord Creith mit einem Seufzer der Erleichterung, als sein Auto durch das Tor auf die Hauptstraße fuhr. »Hamon ist ja sonst eine ganz hervorragende Persönlichkeit, aber er fällt mir doch auf die Nerven.«

10
    Polizeiinspektor Marborne kam aus dem Büro seines Vorgesetzten und pfiff leise vor sich hin. Selbst sein Freund und Helfer, Detektivsergeant Slone, der ihm auf die Straße folgte, ließ sich durch sein Verhalten täuschen.
    »Alles in Ordnung?« fragte er neugierig, als sie nebeneinander am Themseufer entlanggingen.
    »Nein, nichts war in Ordnung. Es wäre beinahe Schluß gewesen. Der Alte sagte, er habe Beweise genug in der Hand, daß ich mich von dem Spielklubbesitzer Bolson hätte bestechen lassen. Er gab mir auch die Nummern der Scheine an, die Big Bennet mir dafür zahlte, daß ich seinen Bruder vor seiner Verhaftung warnte. Ich stehe auf der Liste der Leute, die pensioniert werden sollen. Sie übrigens auch. Der Alte sprach davon, daß auch Sie an allem beteiligt wären.«
    Sergeant Barny Slone fühlte sich durchaus nicht wohl bei dieser Mitteilung.
    »Es gibt nur eine Hoffnung und nur eine Lösung für uns - wir müssen die Sache unter allen Umständen durchführen«, sagte Marborne. »Es ist mir ja furchtbar unangenehm, wenn ich solchen Verbrechern wie Lieber und Colley zu Dank verpflichtet, ja von ihnen abhängig bin, aber ohne die geht es diesmal nicht. Bringen Sie also die beiden heute abend zu einem kleinen Essen in meine Wohnung.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich will den Schwarzen festsetzen.«
    »Ihn festsetzen - wie wollen Sie denn das machen?«
    Aber Marborne gab keine weitere Erklärung.
    »Ich weiß, wer er ist - oder vielmehr einer meiner Bekannten weiß es. Es

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