0430 - Das Ultimatum der Cappins
hinausschössen und nach langem Flug in sie zurückfielen.
Das war früher nicht möglich gewesen.
Und niemand hatte in den Nachrichten das erneute Aufflackern der Sonnenaktivität erwähnt.
„Olger! Baro! Kommt zurück!" Sie gehorchten unverzüglich, wie sie es gewohnt waren Als sie ans Ufer kamen, fragte der Ältere der beiden erstaunt: „Was ist, Vater, willst du nicht ins Wasser kommen?"
„Zieht euch an, aber schnell!" war alles, was er sagte.
Wieder gehorchten sie. Ihr Vater würde schon wissen, was er tat.
Er hatte es sein Leben lang immer gewusst.
Der Rückweg verlief ungewöhnlich schweigsam. Die Kinder, so jung sie auch waren, respektieren die seltsame Stimmung ihres Vaters. Sie liefen voran, um ihn nicht zu stören, ohne dass er sie dazu aufgefordert hätte. Sie waren auch lange vor ihm zu Hause.
Als Berskin das Haus erreichte, das im Schatten mächtiger Bäume auf einer Anhöhe lag, empfing ihn Tefra mit einem fragenden Blick.
„Was hast du denn? Baro machte so eine Bemerkung. Es ist noch lange nicht Essenszeit."
Berskin hatte, soweit das möglich war, auf alle automatischen Spielereien in seinem Haus verzichtet. Es gab keine Robotküche, sondern nur moderne Küchengeräte. Seine Frau kochte das Essen selbst, ohne einen Roboter programmieren zu müssen. Die Kinder wurden von den Eltern erzogen, nicht von Maschinen. Sie sollten natürlich aufwachsen.
- Es gab nur einen technischen Fortschritt, den Berskin anerkannte und dem er alles, was er hatte, zu verdanken hatte: die Raumfahrt.
„Die Sonne, Tefra. Etwas stimmt nicht mit der Sonne."
Sie sah hinauf in den Himmel und schloss geblendet die Augen.
„Du hast recht, Ralgor, sie ist hell, sehr hell. Vielleicht liegt es nur am Wetter. Es ist so klar heute."
„Es liegt nicht am Wetter, Tefra. Es liegt an der Sonne. Hast du etwas in den Nachrichten gehört?"
„Nichts davon, Ralgor."
„Dann wollen sie es uns verschweigen. Sie wollen uns nicht beunruhigen. Aber so können sie mit mir nicht verfahren. Dazu weiß ich zuviel." Er sah hinüber zur Garage. „Wartet nicht mit dem Essen auf mich, Tefra. Ich fliege hinüber nach Rendal-Hafen. Ich bin zurück, sobald ich alles erledigt habe."
„Was willst du in Rendal-Hafen?"
„Du wirst es wissen, wenn ich zurück bin. Bis dann."
Er küsste sie und stieg in den Gleiter, den er aus der Garage geholt hatte. Geräuschlos stieg er auf, und erst als er Kurs nach Osten nahm, wurde das Summen des Antriebs hörbar.
Rendal-Hafen war einer jener ausgedienten Raumhäfen, von denen es früher Hunderte auf der Erde gegeben hatte. Seit das Zeitfeld das ganze Sonnensystem ständig um einige Minuten in der Zukunft hielt, waren alle diese Häfen zum Tode verurteilt. Es gab außer der Zeitschleuse keine Verbindung mehr zum Weltraum jenseits Pluto, denn das Sonnensystem war isoliert worden. Es war so. als schwebe es einsam und allein im All.
Berskin wusste, dass in den unterirdischen Hangars von Rendal-Hafen Dutzende von brauchbaren Schiffen herumstanden, die einmal Prospektoren oder reichen Nichtstuern gehört hatten. Es gab ausgezeichnete Forschungsschiffe und luxuriös eingerichtete Privatjachten. Es gab eigentlich alles, was sich ein Mann wünschen konnte, der die Erde verlassen wollte.
Aber Berskin wollte nicht nur die Erde verlassen, er wollte das Sonnensystem verlassen. Er musste durch die Zeitschleuse bei Merkur, um in die Realgegenwart zurückzugelangen. Er wusste, dass es ohne Genehmigung unmöglich sein würde, aber er hatte einen anderen Plan. Und der würde gelingen, wenn er entsprechende Vorbereitungen traf.
Als er am Rand des runden Feldes in der Nähe der Hangars landete, wunderte er sich über den lebhaften Betrieb. Sonst war es hier immer ruhig und still gewesen, wenn er seinen alten Freunden einen Besuch abstattete. Freunden, die früher einmal auch kleine Schiffe besessen hatten oder noch besaßen.
Steifbeinig kletterte er aus dem Gleiter und näherte sich einer Gruppe von Männern, die diskutierend vor dem riesigen Tor eines Hangars standen „Hallo, Ralgor, du hier?"
Berskin grüßte zurück.
„Warum nicht? Ihr steht ja auch hier herum, als wolltet ihr einen Ausflug zum Mond unternehmen. Gibt es Neuigkeiten?"
Ein älterer Mann, dem man den Prospektor auf zehn Meter ansah, klopfte Berskin auf die Schultern.
„Du hattest schon immer ein Talent dafür, dumme Fragen zu stellen, um all das zu erfahren, was du erfahren wolltest. Aber schließlich handelt es sich ja um kein Geheimnis.
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