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0430 - Das Ultimatum der Cappins

Titel: 0430 - Das Ultimatum der Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch.
    Ich gebe zu, dass unsere Schirme sehr widerstandsfähig sind, aber einer ausbrechenden Nova halten sie nicht stand."
    Abermals grinste Berskin.
    „Siehst du, da haben wir euren Denkfehler. Ihr denkt immerzu an die Zeitschleuse bei Merkur. Stimmt, sie ist im Augenblick der einzige Durchschlupf in die Vergangenheit und ins Weltall Sie ist das einzige Tor zu den Sternen. Aber wenn die Generatoren und Zeitenumwandler auf Merkur ausfallen, wenn damit die Zeitschleuse zusammenbricht, dann bricht auch das ganze Zeitfeld zusammen. Dann spielt es doch keine Rolle mehr, ob wir bei Merkur, Venus oder Pluto warten. Und die Katastrophe erreicht Pluto gute vier Stunden später, selbst wenn sie sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Na, dämmert es endlich in euren ausgelaugten Gehirnen?"
    Sie sahen sich an, erstaunt und verblüfft. Natürlich, das hatten sie ganz vergessen. Sie konnten genauso gut auf Pluto warten.
    „Darf man auf Pluto landen?"
    „Ja, darf man", gab Berskin geduldig Auskunft. „Nicht überall, das ist klar. Pluto ist ein Stützpunkt der Solaren Flotte. Aber es gibt Erholungsgebiete, die frei sind. Man benötigt dafür nicht einmal eine Aufenthaltsgenehmigung. Wir sammeln uns dort und warten. Sobald es passiert, und wir bemerken das ja rechtzeitig durch den Rückfall des ganzen Systems in den Normalraum, an der Verfärbung des Himmels und am Verschwinden des Hyperraumflackerns. starten wir. Wir haben einen Vorsprung, den auch das Licht nicht mehr einholen kann."
    Die Männer waren zufrieden. Sie klopften Berskin anerkennend auf die Schultern und tranken noch einige Gläser echten Biers.
    Dann gingen sie gemeinsam in die Hangars, um nach den Schiffen zu sehen.
     
    *
     
    Als Berskin spät am Nachmittag nach Hause zurückkehrte, hatte er zwar einen über den Durst getrunken, war aber bester Laune.
    Der Gedanke daran, dass er sein privates Paradies nun aufgeben musste, bedrückte ihn zwar, aber das Leben an sich war ihm lieber. Und natürlich das Leben seiner Familie.
    „Tefra, ich werde dir alles erklären, aber du musst mir versprechen, vernünftig zu sein und zuzuhören, ohne mich zu unterbrechen Wo stecken übrigens die Kinder?"
    „Sind zurück zum See, baden. Es ist so heiß heute."
    „Ja, es ist heiß heute. Viel zu heiß. Damit wären wir beim Thema ..."
    So gut er konnte, versuchte er seiner Frau die Situation zu erklären. Es fiel ihm nicht schwer, denn Tefra war nicht nur eine gute und verständnisvolle, sondern auch eine kluge Frau. Sie begriff, worum es ging. Und sie wollte, dass ihre Kinder lebten, und wenn sie in der Hölle lebten. Sie begriff, dass ein solches Leben besser als der Tod im Paradies war.
    „Und wann?" fragte sie nur.
    Berskin nahm sie in die Arme.
    „Morgen schon. Niemand weiß, wie lange es noch dauert, und in vierundzwanzig Stunden wird es nicht gerade geschehen. Packe das Wichtigste zusammen, ich kümmere mich um den geschäftlichen Teil. Sollten wir jemals hierher zurückkehren können, was ja auch möglich ist, muss alles in Ordnung sein. Die Katastrophe kann vielleicht nicht eintreten, denn unsere Administration schläft nicht. In Terrania wird man wissen, was zu tun ist, aber wir müssen auch damit rechnen, dass sie machtlos sind. Wir starten morgen Mittag. Dann, wenn die Sonne am heißesten ist ..."
    Am Abend, als es schon dämmerte und die Kinder im Bett lagen, ging Berskin noch einmal mit seiner Frau zu dem Hügel hinauf, von dem aus er sein Land übersehen konnte. In der Ferne schimmerte die Oberfläche des Ozeans, und in entgegengesetzter Richtung begrenzten die hohen und schneebedeckten Gipfel des Gebirges den Horizont. Es war Neumond, aber auch als es dunkler wurde, kamen keine Sterne zum Vorschein. Nur die Planeten Venus und Jupiter waren zu sehen. Rötlich schimmerte das Licht des Hyperraums, in den das Sonnensystem eingebettet lag.
    „Bald werden wir wieder die Sterne sehen", sagte Berskin. „Ich weiß, das geschieht nur dann, wenn die Erde vernichtet wird, aber ich freue mich darauf. Das klingt furchtbar, nicht wahr? Ein Opfer, das ich selbst nicht begreife, aber ich habe den Sternen alles zu verdanken, auch unser Leben hier, unser Glück."
    „Wie ist es auf dem Pluto?" fragte Tefra. „Und wie lange werden wir dort zubringen müssen?"
    „Es gibt Hotels und Erholungsinstitute, die unter Energieglocken liegen.
    Man kann es aushalten, und sicherlich werden wir von dort aus die Sonne besser beobachten können als von der Erde aus. Es kann lange

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