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0430 - Das Ultimatum der Cappins

Titel: 0430 - Das Ultimatum der Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gestern gewesen, und nicht vor zweihunderttausend Jahren.
    Es erinnerte sich an zwei Verbote: Es war verboten, dass nicht artverwandte Wesen jemals die Station betraten!
    Es war weiter verboten, dass ein Cappin daran ging, einen Teil der vorprogrammierten Schaltungen zu verändern oder gar abzuschalten. Ganz zu schweigen von dem Gedanken an Zerstörung.
    Beides jedoch geschah jetzt in diesem Augenblick. Fremde Intelligenzen waren eingedrungen, und sie wollten die Schaltungen mit Hilfe der Cappins außer Betrieb setzen. Mit Gewalt.
    Die Programmierung zur Vernichtung der Eindringlinge sprach an.
    Nur geschah das alles nicht so schnell, wie es hier geschildert werden kann. Zwar hatte die Sicherheitsautomatik während der langen Anwesenheit der Cappins von jedem einzelnen Individuum längst die exakten Individualimpulse aufgenommen und gespeichert, aber die Verstärkung dieser Impulse und ihre Ausstrahlung auf den betreffenden Cappin nahm Zeit in Anspruch.
    Die Sextabezugsfrequenz-Ortung war außerdem mit einer Pedonormpolung gekuppelt. Nur so war es möglich, jeden einzelnen Cappin zu einer Pedotransferierung zu zwingen, ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte. Es war eine Transferierung ins absolute Nichts, in die völlige Leere des Hyperraums, in der auch ein Cappin ohne entsprechende Hilfsmittel nicht länger als Sekunden existieren konnte, wenn er einmal dort rematerialisierte. Die Cappins an Bord der Station waren von einer Sekunde zur anderen Verräter geworden. Die Automatik verurteilte sie zum Tode, weil sie den Terranern halfen.
    Die Vollstreckung jedoch nahm Zeit in Anspruch.
    Lecufe deutete auf die gigantischen Schaltanlagen mit Tausenden von Instrumenten und automatischen Einrichtungen.
    „Wir haben festgestellt, dass sich hier das Zentrum der Schaltungen für die Nova-Aufheizung befindet. Wenn wir es zerstören, wird der verhängnisvolle Prozess gestoppt. Beginnen Sie dort drüben, wir werden hier links anfangen. Seien Sie vorsichtig, Atlan, die Strahler entwickeln eine beträchtliche Hitze, aber sie geben auch die Garantie, dass jeder Isolierungsstoff von ihnen durchdrungen wird."
    Das Vernichtungswerk begann.
    Grelle Energiefinger griffen nach der technischen Einrichtung längst verschollener Intelligenzen und ließen sie in unfassbarer Gluthitze vergehen. Schwer tropfte flüssiges Metall zu Boden und spritzte nach allen Seiten davon. Die Terraner und Cappins zogen sich zurück, denn die Hitze wurde unerträglich. Blitze zuckten von einer Seite des Raums zur anderen - die Technik schien sich gegen den Gewaltakt wehren zu wollen.
    Mit einer Explosion brach der letzte Widerstand.
    Draußen auf dem Gang erst ließen sie die Strahler sinken.
    „Das ist geschafft", sagte Lecufe atemlos. „Es wäre wahrscheinlich einfacher gewesen. Sie hätten die ganze Station mit einer Bombe vernichtet. aber vielleicht hatte sich der Schirm zu früh wieder eingeschaltet. Außerdem können wir nicht wissen, welche nützlichen Einrichtungen die Station noch besitzt, von denen Sie später einmal Gebrauch machen können."
    „Wir sind entschlossen, die ganze Station zu vernichten", sagte Atlan. „Niemand weiß, ob es nicht zwei oder gar drei Nova-Heizungen gibt. Wir müssen sichergehen. Führen Sie uns, Lecufe."
    Inzwischen hatten sich weitere Cappins zu ihnen gesellt, Techniker und Wissenschaftler, wie Lecufe versicherte. Sie hatten in den vergangenen Wochen das Innere der Station durchforscht, bis sie an den stählernen Wänden Haltmachen mussten, die ein weiteres Eindringen verhinderten. Niemand konnte auch nur ahnen, was hinter diesen Wänden verborgen lag.
    „Das wäre vielleicht eine Aufgabe für mich", flüsterte Gucky Atlan zu, als sie der nächsten Schaltzentrale zustrebten. „Mit Teleportation eine Kleinigkeit, und kein Risiko,"
    „Du bleibst hier!" ermahnte ihn Atlan ernst. „Von wegen kein Risiko! Das hat Zeit bis später."
    „Aber ..."
    „Kein Aber! Und kein Risiko! Hier geblieben!"
    Es gelang ihnen, auch die zweite Schaltzentrale außer Betrieb zu setzen, aber die Station war riesengroß. Es würde Tage dauern, bis sie es geschafft hatten. Wichtig war, dass der Sonnenprozess abgestoppt worden war.
    Als sie sich der dritten Zentrale näherten, begann die Automatik mit der Vollstreckung der Todesurteile ...
    Einer der Cappin-Techniker ging voran. Er hatte diesen Teil der Station besonders gut erforscht und kannte sich entsprechend aus.
    Auch er war mit einem Handstrahler bewaffnet, um das

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