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0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

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Gehäuse heraus und schleuste sich durch die Drehtür. Er steckte die Hände in die Taschen und sah auf die schmale Straße, die für Kraftfahrzeuge gesperrt war.
    Eine Frau mit einem Einkaufsnetz in der Hand stöckelte heran. Plötzlich blieb sie ruckartig stehen.
    Ein gellender Schrei ertönte in dem stillen Manhattan Canyon. Er durchschnitt die Luft wie ein Tranchiermesser den Sonntagsbraten.
    Der Hausmeister riß die Hände aus den Taschen, sprang auf die Straße und blickte an dem hohen Gebäude hinauf.
    In der Luft schwirrte etwas Schwarzes, das an der breiten Hausfront heruntersauste.
    Der' Schrei verstummte, gellte wieder auf und riß ab.
    Der Hausmeister rannte zu der Frau, riß sie am Arm und zog sie von der Straße.
    In dieser Sekunde sauste ein Schatten an ihnen vorbei und schlug klatschend auf dem Asphalt auf.
    Die Frau drückte sich Schutz suchend an den Hausmeister. Er nahm sie mit in die Rezeption, drückte sie auf einen Stuhl und rief die Polizei an.
    »Das ist Nummer drei«, sagte Mr. High.
    Phil und ich saßen dem Chef in seinem Büro gegenüber.
    Mr. High hatte uns verständigt und zu sich gebeten. Wir erfuhren von dem rätselhaften Sturz des Mannes, der Roy Hunter hieß und in der Bronx eine Kfz-Werkstatt besaß. Er war an Hand der Papiere, die er mit sich führte, identifiziert worden.
    »Es ist nicht gesagt, daß Roy Hunter ermordet wurde, Chef«, wandte Phil ein. »Er kann sich auch von dem Wolkenkratzer gestürzt haben.«
    »Ich gebe Ihnen recht, Phil«, bemerkte Mr. High. »Aber trotzdem ist auch dieser Fall für uns von Interesse. Es sind zwei Männer in den Lift gestiegen und hinaufgefahren. Der eine ist tot, der andere verschwunden. Jedenfalls hat ihn der Hausmeister nicht das Haus verlassen sehen. Aber das ist nicht der eigentliche Grund, daß ich von der City Police über den Vorfall informiert wurde.«
    Wir erfuhren, daß es sich um den Mann handelte, der vorher schon zweimal aufgetaucht war. »Dieser Unbekannte ist dreimal aufgetaucht. Und alle drei Toten haben etwas gemeinsam.«
    »Die blaue Kobra?« fragte ich, und ich merkte, daß ich vor Überraschung durch die Zähne pfiff.
    »Ja«, sagte Mr. High. »Die blaue Kobra. Auch der dritte Ermordete hat die Tätowierung. Der erste Anhaltspunkt in dieser mysteriösen Mordserie ist das Pärchen, von dem wir doch eine gute Beschreibung haben.«
    »War die schwarzhaarige Lady auch diesmal dabei?« wollte ich wissen.
    »No. Jedenfalls hat der Hausmeister sie nicht gesehen.«
    »Lassen Sie die Kobra fotografieren, dann fotokopieren und mit einem Rundschreiben an alle Tätowierer senden, die wir in New York haben. Vielleicht finden wir jemand, der uns weiterhilft und über die Bedeutung der blauen Schlange Auskunft geben kann«, schlug ich vor.
    »Und wenn die Tätowierungen nicht in New York gemacht worden sind, Jerry?« wandte Phil ein.
    »Das ist möglich. Aber trotzdem müssen wir doch irgendwo einen Anfang machen, damit wir in den Fällen weiterkommen.«
    »Jerry hat recht«, entschied Mr. High. »Ich werde entsprechende Anweisungen geben und das Labor einschalten. Die sollen das übernehmen.«
    »Dann zum nächsten Schritt, Chef«, sagte ich.
    Ich erläuterte den beiden meinen Plan.
    ***
    »Ihr werdet schon erwartet«, sagte der alte Neville am nächsten Morgen, als er uns auf dem Flur begegnete.
    Wir gingen nicht erst in unser Office, sondern sofort ins Besprechungszimmer. Wir traten ein und begrüßten Mrs. Green vom Harlem River, Miß Lewis, die Freundin von Randy Ascott, den jungen Büroangestellten aus Ascotts Fischgroßhandlung und den Hausmeister aus dem Wolkenkratzer.
    Ich setzte mich hinter den Schreibtisch und las schnell den Bericht durch, den das Labor hereingegeben hatte. Der Gummischlauch aus Ascotts Wagen war bereits auf Fingerabdrücke untersucht worden, allerdings mit negativem Ergebnis.
    Dann erläuterte ich den Anwesenden unser Vorhaben, und anschließend gingen wir zum Labor. Wir betraten einen Raum, dessen Fenster verdunkelt waren. An einem Ende stand ein Epidiaskop, am anderen hing eine weiße Leinwand. Unsere Begleitung nahm Platz.
    Ich sah auf die Uhr. »Jetzt fehlt nur noch der Hauptdarsteller«, stellte ich fest.
    Im gleichen Augenblick kam er durch die Tür gehastet. Ich hatte die Gelblampe eingeschaltet, damit wir uns zurechtfanden.
    Der Mann war klein, trug ein Monokel und hatte die letzten drei Haare auf seinem Kopf ganz toll nach rechts gekämmt. Er duftete nach Rasierwasser und steckte in einem teuren

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