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0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

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Kommt herein und nehmt Platz.«
    Mir schob er eine alte Bananenkiste zu, Phil mußte sich mit einer umgestülpten Heringstonne begnügen.
    »Was habt ihr auf dem Herzen, Boys?« fragte er.
    Wir zündeten Zigaretten an. So war der Gestank in der Bude erträglicher.
    »Softy, innerhalb von wenigen Stunden kamen drei Männer ums Leben«, begann ich.
    Penner-Softy unterbrach mich und zeigte mit den nächsten Worten, wie sehr er immer up to date war. »Bekannt, Jerry, eine Höllenmaschine, Auspuffgase und ein Sturz von einem Wolkenkratzer. Es hat sich schnell herumgesprochen.«
    »Flüstert man bei euch eventuell schon, wer hinter den Vorfällen steckt?« erkundigte ich mich.
    »Nein, Jerry, in dem Punkt wißt ihr vielleicht schon mehr als wir.«
    Ich kam auf die eintätowierte blaue Kobra zu sprechen.
    Der Alte strich mit der Hand um das Kinn und überlegte. Dann meinte er: »Soweit ich mich erinnere, hat es vor langer Zeit einmal in Manhattan eine Gang gegeben, deren Mitglieder dieses Zeichen trugen. Allerdings nicht in der Gegend der Achselhöhle, sondern auf dem Unterarm. Das war in den zwanziger Jahren«, fuhr er fort. »In der Prohibitionszeit befaßte sich die Gang mit Alkoholschmuggel in großem Stil.«
    »Hast du bei der Bande mitgemacht, Softy?« wollte Phil wissen.
    Der Alte hob beschwörend die Hände. »Nein, damit hatte ich nichts zu tun. Ich bin zwar kein unbeschriebenes Blatt, aber Spritschmuggel lag mir nicht.«
    »Komm auf die Bande mit der Kobra zurück«, forderte ich ihn auf.
    »Sei nicht enttäuscht, Jerry, aber von denen lebt heute keiner mehr. Die meisten kamen damals bei Feuergefechten ums Leben. Der Rest wird inzwischen an Altersschwäche gestorben sein.«
    »Könnten nicht doch noch welche leben?« fragte Phil.
    Der Alte schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Und wenn, dann müßten sie noch viel älter sein als ich und inzwischen auch schon die Lust an ihrem Handwerk verloren haben. Ich bin ganz sicher, wenn ich sage, daß von den Toten, mit denen ihr euch im Augenblick befaßt, keiner zu dieser Gang gehörte. Die waren doch damals noch Kinder. Außerdem, wie ich schon sagte, trugen die Spritboys die Kobra an einer anderen Stelle.«
    Ich fragte nach Jill Donovan. »Jillymaus?« meinte er sofort. »Ich werde mich umhören und euch verständigen.«
    »Falls wir privat nicht erreichbar sind, ruf beim FBI an. Die Zentrale wird uns verständigen.«
    »Geht in Ordnung, Jerry. Wie steht es mit Vorschuß?«
    Ich legte fünf Dollar auf den schmierigen Tisch, der an der Wand festgenagelt war.
    »Falls du uns helfen kannst, sind wir großzügig, das weißt du doch, Softy.«
    »Bekannt, Jerry. Ich ziehe gleich los und sperre die Ohren auf.«
    Wir verließen die Hütte und gingen zum Jaguar. Beim Abfahren sahen wir, wie Penner-Softy mit einem leeren Jutesack unter dem Arm zu den Pieren hinübertrottete.
    Wir fuhren hundert Yard, da meldete sich das Funkgerät mit Brummton und zuckender roter Lampe.
    Phil nahm den Hörer.
    Ich hörte über den Lautsprecher mit, was der Mann von der Zentrale zu sagen hatte.
    »Fahrt sofort zur Fulton Street. In Ascotts Grocery wartet eine Überraschung für euch.« Er sagte kurz, was anlag.
    »Dorthin wollte ich sowieso«, meinte ich und drückte den Fuß fester auf das Gaspedal.
    ***
    Der Mann war bleich, sein Gesicht von Erschöpfung gezeichnet, so daß die Wangenknochen spitz hervortraten. Sam Ward saugte nervös an einer Zigarette und sah uns mit fiebrig glänzenden Augen an. Zigarettenqualm vernebelte Randy Ascotts Büro. Sam Ward berichtete mit leiser, ab und zu stockender Stimme, was er erlebt hatte. Außer Phil und mir war noch der Büroangestellte zugegen, der vorübergehend als Geschäftsführer der Firma fungierte. Er hatte Phil und mich auch empfangen und uns über Sam Ward aufgeklärt. Sam arbeitete schon seit einigen Jahren als Lagerarbeiter bei Ascott. Er galt als solide, sehr zuverlässig und pflichtbewußt.
    Und so sah Sam Wards Bericht aus:
    Am vergangenen Tage hatte er in der Morgendämmerung den Schuppen betreten, in dem auch Ascotts Studebaker in einer Gitterbox abgestellt war. Ward begab sich in einen kleinen Nebenraum, in dem sich die Spinde der Arbeiter befanden. Er zog sich um.
    Plötzlich vernahm er Geräusche, die aus der Halle kamen. Aus der Gegend, in der Ascotts Wagen stand. Ward dachte zuerst an Ratten, für die die Gegend an der Fulton Street und am Fischmarkt eine Art von Schlaraffenland war.
    Doch plötzlich hörte Ward Metall klirren

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