Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0430 - Vampir-Geschwister

0430 - Vampir-Geschwister

Titel: 0430 - Vampir-Geschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kontakt, die Verbindung…«
    »Sollen wir unsere Särge verlassen?«
    »Noch nicht.«
    Sie brauchten nicht mehr lange zu warten, denn von dort, wo sich der Einstieg befand, hörten sie kratzende Geräusche, als der schwere Deckel in die Höhe gehoben wurde.
    »Es kommt jemand!« ächzte der Earl.
    Seine Schwester erwiderte nichts. Sie saß in dem Sarg. Schräg über und vor sich zeichnete sich das graue Rechteck ab, nachgezeichnet vom Licht des Tages.
    Die Luke stand offen, und oben an der Treppe erschien ihr Diener.
    Nur war er nicht allein. Ein Vampirhasser stand bei ihm. Die Geschwister spürten seine Aura. Ohne sich abgesprochen zu haben, wußten sie, daß ein Feind gekommen war.
    Das bedeutete Kampf…
    Dann erklang der Warnschrei. Der Blutsauger an der Treppe hatte ihn ausgestoßen. Gleichzeitig sprang der Wiedergänger vor, verfehlte dabei die Stufen und kippte die lange Steintreppe hinab.
    Aber auch ein Schuß knallte. Mit diesem Geräusch allerdings wußten die Vampir-Geschwister nichts anzufangen. Solche Waffen hatte es zu ihrer Zeit noch nicht gegeben.
    Beide verließen hastig, ihre Särge…
    ***
    Wie ein Ball war der Blutsauger die langen Stufen der Treppe hinuntergehüpft, mehrere Male auf die Kanten geschlagen und war irgendwo vor der Treppe liegengeblieben.
    Es gab keinen Grund für mich, ihm nicht zu folgen, aber ich wollte nicht unbedingt in die stockdunkle Finsternis hineinlaufen und schaltete meine Halogenlampe ein.
    In ihrem Strahl zitterte der Staub langer Jahrhunderte. Mir kam es vor, als hätte ich in einen Nebelschleier geleuchtet, doch der Staub war nicht so dicht, als daß er mir die gesamte Sicht versperrt hätte. Während ich ging, senkte ich die Lampe und sah vor der ersten Treppenstufe ein dunkles Bündel liegen.
    Das mußte der Vampir sein.
    Obwohl er sich nicht rührte, war ich vorsichtig. Da hatte ich schon zahlreiche Überraschungen hinter mir, denn immer wieder versuchten Schwarzblüter, Menschen reinzulegen.
    Die Stufen waren nicht nur alt, auch staubig und ausgetreten. Manchmal zertrat ich dünne Spinnennetze oder bewegte mich auf einer Moosschicht weiter.
    Zwei Stufen vor dem liegenden Vampir stoppte ich und senkte ihm den Lichtstrahl entgegen.
    Der Küster war erlöst.
    Meine Kugel hatte ihn am Hals erwischt. Man konnte da von einem Zufallstreffer sprechen.
    Tief atmete ich durch. Obwohl er ein Blutsauger gewesen war, tat er mir irgendwie leid.
    Über ihn stieg ich hinweg. Er hatte etwas in dieser Gruft gewollt und sie bestimmt nicht nur als ein Versteck angesehen. Irgend jemand mußte ihn zum Vampir gemacht haben. Ich war mir sicher, daß ich diese Bestien hier unten finden würde, denn es gab kein idealeres Versteck für sie. Ich leuchtete die Gruft aus.
    Finster, unheimlich und mit allen Dingen versehen, die dazugehörten.
    Nicht allein, daß an den Ecken der alten Decke Spinnweben klebten, unter ihnen standen die Gegenstände, die man auch als Vampir-Betten bezeichnete.
    Es waren Steinsärge!
    Sechs zählte ich, wobei vier von ihnen geschlossen waren.
    Zwei Deckel lagen neben den Särgen!
    Weshalb?
    Der Grund war einfach. Meiner Ansicht nach mußten die Särge belegt sein.
    Über meine Lippen huschte ein hartes Grinsen, als ich mich in Bewegung setzte und auf den links von mir stehenden, offenen Sarg zuschritt. Die Lampe hielt ich ebenso fest wie die Beretta. Wenn sich ein Blutsauger zeigte, würde ich sofort schießen.
    Aber wer konnten diese beiden Blutsauger sein? Woher kamen sie?
    Was wollten sie? Und weshalb hatten sie sich so lange verkrochen?
    Waren es tatsächlich die, die Richard Löwenherz damals nicht mehr hatte erwischen können?
    Das wäre etwas gewesen!
    Nur noch drei Schritte, dann hatte ich mein Ziel erreicht und blieb neben dem ersten Sarg stehen.
    Ich leuchtete hinein.
    Er war leer!
    Verdammt auch.
    Der zweite Sarg stand nicht weit entfernt, auch sein Deckel lag schräg neben dem Fußende und war gesplittert sowie gerissen. Auf der Oberseite klebten Spinnweben wie dünne Silberfäden.
    Ich wußte, daß die Blutsauger in der Nähe lauerten. Nur hatte ich sie leider noch nicht entdecken können. In meinem Rücken war es still. Dort näherte sich also auch niemand.
    Ich schritt zur Seite, damit ich um den Sarg herumleuchten konnte. Der Lampenstrahl folgte meiner Bewegung, bis in ihn hinein plötzlich ein in die Höhe schießender, kreischender Schatten flog, ich für einen Moment ein bleiches Männergesicht sah, das einen Lidschlag später verschwand, denn

Weitere Kostenlose Bücher