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0430 - Vampir-Geschwister

0430 - Vampir-Geschwister

Titel: 0430 - Vampir-Geschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine harte Hand schlug auf mein Gelenk. Ich hatte noch das Glück, daß mein Arm auf den Sargrand prallte.
    Doch die Lampe konnte ich nicht mehr halten, und sie fiel in die steinerne Totenkiste.
    Dann griff mich der Blutsauger an!
    ***
    Da ich mein Kreuz hatte verschwinden lassen, glaubte er, leichtes Spiel mit mir zu haben, und eine Beretta kannte er nicht.
    Gegen die prallte er aber. Ich flog nach hinten Es war Zufall, daß ich genau zwischen zwei Steinsärgen zu liegen kam, aber der verfluchte Blutsauger lag auf mir und tastete nach meiner Kehle!
    Ich wollte ihn nicht sofort erledigen, aber er ließ mir keine andere Wahl.
    Deshalb drückte ich ab.
    Die Mündung stach noch immer gegen seinen Leib. Das geweihte Silbergeschoß jagte aus dem Lauf und drang tief in seinen Körper.
    Der Blutsauger auf mir wurde hochgewuchtet. Ich sah ihn nur noch als Schatten nahe der aus dem offenen Sarg dringenden Lichtglocke meiner eingeschalteten Lampe.
    Es sah so aus, als könnte er sich in dieser steifen Art noch halten, doch da war kein Band oder Seil, das ihn festhielt, so folgte er den Gesetzen der Schwerkraft und kippte nach hinten weg.
    Ich hörte den Aufschlag, sah seine hochgestellten Füße, die noch einmal zuckten, dann lag er still.
    Ich war ebenfalls rasch auf den Füßen, stieg über den Blutsauger hinweg und griff in den offenen Sarg, in dem meine noch leuchtende Lampe lag.
    Als ich sie hervorholte, drehte ich mich sofort in die Richtung des zweiten Sargs, der nicht verschlossen war. Mein linkes Handgelenk schmerzte, weil es unangenehme Bekanntschaft mit der Sargkante gemacht hatte, aber das waren Kleinigkeiten.
    Wo steckte der zweite Vampir?
    Er hatte Zeit genug gehabt, sich aus dem Staub zu machen. Ich leuchtete sicherheitshalber in die Totenkiste, fand sie natürlich leer und suchte auch in die Ecken und Winkel des Verlieses ab.
    Er war nicht zu sehen.
    Bis ich zwischen zwei Särge leuchtete, die nicht einmal weit von der untersten Treppenstufe entfernt standen. Dort sah ich dann die Bewegung.
    Für den Bruchteil einer Sekunde erschien die bleiche Hand eines ausgestreckten Arms, der sofort wieder zurückgezogen wurde.
    Ich hatte genug gesehen, handelte aber nicht, sondern zog mich zurück und hielt die Lampe so, daß ihr Schein nicht mehr in Richtung Treppe leuchtete.
    Ich wollte dem anderen Blutsauger eine Chance geben!
    Die Sekunden verstrichen. Sie kamen mir sehr lang vor, ich saß wie auf glühenden Kohlen und mußte einfach die besseren Nerven zeigen als mein Gegner.
    Noch versteckte er sich.
    Aber ich vernahm das Schaben. Es mußte entstanden sein, weil er über den Boden kroch. Meine Augen hatten sich längst an diese unnatürliche Dunkelheit gewöhnt, so daß ich die Dinge gut unterscheiden konnte.
    Da schob sich jemand vor.
    Im Gegensatz zu dem von mir erledigten Vampir war dies eine Gestalt, die ein weißes Kleid oder einen Überwurf trug. Zwar konnte ich sie nicht genau erkennen, war mir aber fast sicher, es mit einer Frau zu tun zu haben.
    Ein weiblicher Blutsauger.
    Auch das gab es.
    Und als ich mich an die Worte McFishers erinnerte, so hatte er von der Blutsauger-Familie gesprochen. Da konnte durchaus eine weibliche Person überlebt haben.
    Wahrscheinlich stand ich in der Familiengruft derer von Luna, und die letzte aus dem alten Geschlecht bewegte sich vorsichtig auf die Treppe zu.
    Ich hatte mittlerweile die Lampe gelöscht, um die Vampirin in Sicherheit zu wiegen. Aus der offenen Einstiegsluke fiel graues Tageslicht auf die Treppe und erreichte fast die letzte Stufe, vor der der bewegungslose Körper des Küsters lag.
    Sie schritt auf ihn zu.
    Noch zeigte sie mir den Rücken. Ein wenig gebückt ging sie schon und sehr steif. Ein Mensch hätte mir so seine Furcht gezeigt. Der Vampir mußte auch Angst haben, denn als er vor der Leiche des Küsters stand, stoppte er und drehte den Kopf.
    Ja, es war eine Frau.
    Ich erkannte es am Profil, und in diesem Augenblick knipste ich wieder die Lampe an, richtete den Strahl auf sie, so daß sie zurückzuckte, den Kopf drehte und dabei ein heiserer Laut der Wut über ihre Lippen drang.
    Sie wollte aus dem Lichtkreis weg, aber meine Hand folgte jeder ihrer Bewegungen, und sie hörte auch meinen Befehl.
    »Bleib ruhig, Bestie!«
    Normalerweise gehorchten Vampire nicht. Bei dieser Wiedergängerin war es anders. Zwar sah es aus, als wollte sie die Treppe hinauflaufen, aber sie überlegte es sich anders und stand auf dem Fleck.
    »Bleib so«, sagte ich und ging

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