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0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern

Titel: 0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nur sehr unmerklich nach. Immerhin gelang es ihm, ein paar Schritte in eine Richtung zu gehen, die ihm von den Schwarzen nicht vorgegeben war.
    Er versuchte nicht zu flüchten! Er wußte nur zu gut, daß er nicht weit kommen würde. Aber in die andere Richtung war der hypnotische Druck viel geringer.
    Stephan Möbius ging selbst zum Angriff über!
    Er war immer ein Mann der Tat gewesen. Er hatte in seiner Jugend mit eigenen Händen seine erste Firma aufgebaut, damals, noch vor dem Krieg. Und er hatte nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft wieder selbst zugepackt und sich eine Existenz aufgebaut. Er war immer vorneweg gewesen.
    Und jetzt war es wieder er selbst, der handelte und sich nicht auf andere verließ. Ob Zamorra es wagen konnte, einzugreifen, wußte er nicht. Er setzte auch nicht darauf. Er tat lieber selbst etwas.
    Ihm war aufgefallen, daß der Mann in Schwarz, dem eine Art Kissenbezug aus der Tasche hing, auf dieses Teil sehr gut aufpaßte, damit er es nicht verlor. In dem Bezug eingewickelt mußte sich etwas befinden, das sehr wichtig für den Schwarzen war.
    Und das wollte Möbius ihm abnehmen!
    Was sich daraus entwickelte, wußte er nicht. Da wollte er sich einfach überraschen lassen. Aber er wollte etwas tun, nicht einfach nur stur abwarten.
    Blitzschnell griff er zu und riß an dem Stoff. Er bekam ihn aus der Tasche des Unheimlichen heraus und warf sich zurück. Im gleichen Moment wirbelte der Mann in Schwarz herum. Möbius strauchelte. Er ruderte wild mit dem unverletzten Arm, um sein Gleichgewicht zurückzubekommen. Etwas blau Funkelndes flog aus dem beschädigten Kissenbezug heraus und verschwand irgendwo im Unterholz, unerreichbar fern.
    Möbius fühlte, daß der Kissenbezug jetzt leer war, und ließ ihn fallen.
    Die drei Männer in Schwarz sahen ihn an. Trotz der schwarzen Sonnenbrillen glaubte er ihre Blicke wie Nadelstiche zu fühlen.
    Resignierend schloß er die Augen. Er hatte versucht, einen Vorteil für sich herauszuholen, und es hatte nicht funktioniert. Dabei ahnte er nicht einmal, daß das gut für ihn war. Er wußte weder, daß es sich bei dem blau funkelnden Gegenstand um einen Dhyarra-Kristall handelte, noch, wie er ihn hätte benutzen sollen - abgesehen davon, daß er es gar nicht gekonnt hätte. Es wäre sein Tod gewesen.
    Als er die Augen wieder öffnete, sah er eine Waffenmündung direkt auf sich gerichtet. Ein anderer Unheimlicher zielte auf die immer noch bewußtlos am Boden liegende Teri Rheken.
    Die Sache war klar.
    Die Flucht war den Unheimlichen gelungen. Jetzt brauchten sie keine Geiseln mehr. Und sie dachten nicht daran, sie freizulassen.
    Sie ermorderten sie!
    Möbius sah, wie der Zeigefinger sich um den Abzug der Waffe krümmte. Das irisierende Leuchten, das den Projektionsdorn umspülte, verstärkte sich.
    ***
    Als Zamorra wieder unten auftauchte, hielt er einen blau funkelnden Sternenstein in der Hand - seinen Dhyarra-Kristall 3. Ordnung. »Zu ärgerlich, daß mir der nicht schon früher eingefallen ist«, sagte er. »Er ist zwar nur klein, aber einiges kann man damit schon anrichten.«
    Ted streckte die Hand aus.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich bin deine Lebensversicherung«, sagte er. »Mit diesem Kristall. Gryf, wie sieht es aus? Bist du bereit?«
    »Zu allen Schandtaten, aber nicht dazu, jemanden in den sicheren Tod zu befördern«, wandte der Druide ein.
    Auch Nicole traf jetzt ein. Sie hatte ihren ›Kampfanzug‹ angelegt, ihren schwarzen Lederoverall, der ihr schon oft gute Dienste geleistet hatte. »Was ist nun? Packen wir es an?«
    Zamorra sah Ted an. »Du kennst dich doch besser aus als wir. Kann ich mit dem Dhyarra-Kristall die Programmgehirne dieser Roboter beeinflussen? Sie vielleicht stören? Ich möchte erreichen, daß sie nicht mehr richtig denken können.«
    Ted nagte an der Unterlippe. »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das geht«, sagte er. »Aber die theoretische Möglichkeit besteht. Was hast du vor? Willst du sie mit diesem Trick lahmlegen? Ich glaube nicht, daß das schnell genug geht.«
    Zamorra lächelte. »Deshalb können wir dich dabei auch noch nicht gebrauchen«, sagte er.
    Gryf hatte verstanden.
    Der Druide peilte immer noch die Gedanken von Stephan Möbius an und konzentrierte sich auf einen Punkt in seiner Nähe. Blitzschnell sprang er vor, griff mit beiden Händen nach Nicole und Zamorra - und löste dabei den zeitlosen Sprung aus.
    Er hatte sich vorher darauf eingestellt, zwei Personen mitzunehmen, und es klappte

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