0430 - Wo die schwarzen Jäger lauern
schiefgegangen, nicht?« vermutete er.
Gryf zuckte mit den Schultern. »Teri hätte ebenso schnell wieder hier auftauchen sollen wie ich. Immerhin haben wir Nicole.«
»Dafür haben sie Teri«, sagte Zamorra düster. Er deutete nach draußen. Dort zerrten die Männer in Schwarz soeben die Druidin und Stephan Möbius ins Freie. Möbius schien verletzt zu sein, und Teri war allem Anschein nach ohne Bewußtsein. Zamorra hatte die entscheidende Phase nicht mit verfolgt, weil er Nicole gerade in dem Moment behilflich gewesen war.
Einer der Männer in Schwarz setzte die Waffenmündung an Teris Stirn. Für ein paar Sekunden war die Szenerie erstarrt. Dann zog der Schwarze die Waffe zurück und lud sich die Druidin einfach über die Schulter.
»Keine Chance, sie jetzt herauszuholen«, murmelte Gryf.
»Ich hab’ die Schnauze voll«, sagte Ted Ewigk zornig. »Ich werde ein paar Blaster aus dem Arsenal holen. Dann folgen wir diesen verdammten Robotern und schalten sie gleichzeitig aus.«
»Nicht, solange der da Teri mit sich herum schleppt«, protestierte Gryf. »Wenn der Roboter explodiert oder durch die Zerstörungsschaltung verglüht, reißt er sie mit in den Untergang. Das kommt überhaupt nicht in Frage. Außerdem bin ich nicht sicher, ob wir so gute Schützen sind, daß wir sie alle drei gleichzeitig vernichtend treffen.«
»Aber wir können nicht einfach nur hier herum stehen und zuschauen«, fauchte Ted. »Und sagt mir nicht noch einmal, ich sollte mich zurückhalten! Damit ist’s jetzt aus.«
»Du willst auf jeden Fall umgebracht werden, wie?« fragte Gryf kopfschüttelnd.
Die Männer in Schwarz schienen einen neuen Plan gefaßt zu haben. Sie schlugen sich in die Büsche. Möbius nahmen sie trotz seiner Verletzung mit. Er stand unter hypnotischem Einfluß. Zamorra hoffte, daß die Hypnose so weit ging, daß er keine Schmerzen verspürte.
Es wurde langsam brenzlig.
Das Grundstück war zwar von einem Zaun umgeben, aber der würde die Schwarzen nicht einmal eine Sekunde aufhalten. Und wenn sie erst einmal irgendwo in der Waldlandschaft, die zur benachbarten Villa Ada gehörte, untertauchten, war es so gut wie unmöglich, sie wiederzufinden. Es sei denn mit telepathischer Ortung. Aber wenn sie sich in gebührendem Abstand ihrer Geiseln entledigten, half auch das nicht mehr.
Und dann würden sie Ted Ewigks Aufenthaltsort preisgeben.
Nicole kam mit der nächsten Hiobsbotschaft. »Wenn sie entkommen, wirst du dein Aussehen ebenfalls ändern müssen, Ted, nicht nur Standort und Namen. Möbius mußte ihnen eine genaue Personenbeschreibung geben. Es war nicht zu verhindern. Sie zwangen ihn dazu.«
Ted ballte die Fäuste. »Es ist an der Zeit, einen Schritt nach vorn zu machen«, sagte er. »Wir müssen sie ködern. Ich will versuchen, mich als Köder anzubieten. Sie sollen Möbius und Teri gegen mich austauschen.«
»Du bist verrückt«, entfuhr es Gryf. »Total verrückt.«
»Ich rechne mir eine Chance aus«, sagte er. »Sie haben meinen Dhyarra-Kristall, nicht wahr? Wenn ich mich in ihre Gefangenschaft begebe, komme ich eher wieder an den Sternenstein heran. Und wenn ich den erst mal habe, sind sie erledigt.«
»Du wirst die Chance nicht bekommen«, warnte Gryf. »Sie werden dich sofort töten.«
»Wenn ich mich freiwillig stelle? Ich bin für Sara Moon lebend mindestens ebenso wertvoll. Ihr wird daran gelegen sein, mir persönlich den Hals umzudrehen. Daran kommen auch diese Roboter nicht vorbei.«
»Ich werde nicht zulassen, daß du dich in Gefahr begibst«, sagte Gryf.
»Dann versuch mich daran zu hindern«, fauchte Ted ihn an. »Es gibt nur noch diese Lösung. Wie willst du ihnen sonst beikommen? Wir müssen sie wenigstens dazu bringen, zu verhandeln!«
»Laß es ihn versuchen, Gryf«, sagte Zamorra. »Ich habe da einen Plan.«
Teds Kopf flog herum. Mißtrauisch sah er den alten Freund und Kampfgefährten an. »Was für einen Plan?«
»Laß mich nur machen«, sagte der Professor. »Es ist ärgerlich, daß ich nicht schon früher daran gedacht habe. Wartet einen Moment…« Er stürmte bereits zur Treppe, die nach oben führte.
»He, warte mal!« rief Nicole ihm nach. Sie warf Möbius’ Jacke ab und eilte Zamorra hinterdrein. »Du glaubst doch nicht, daß du das Spiel ohne mich machst? Ich ziehe mir nur eben was an…«
Ted preßte die Lippen zusammen und warf einen Blick durchs Fenster. Von den Männern in Schwarz war schon nichts mehr zu sehen.
»Was zum Teufel ist das für ein Plan?«
»Ich
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