Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
einfach nicht geben durfte. Taniquel hatte niemals von diesen Ungeheuern gehört. Niemals hatte jemand ein solches Wesen gesehen, dessen Blut schwarz war und wie Säure brannte. Taniquel betrachtete die Klinge des Schwertes. Sie war teilweise bereits von der Säure angegriffen. Taniquel wischte sie an einem Grasbüschen so sauber, wie es eben ging, und ein wenig vom Metall blieb als graues Pulver am Gras hängen. Das Schwert war schartig geworden.
    Aber man konnte es noch als Waffe benutzen.
    Sie hob ihren Dolch auf und steckte ihn ein. Dann begann sie zu laufen. Fort von hier. Watahs Leichnam - um den würde sie sich kümmern, wenn es Tag geworden war und die Umgebung nicht mehr so unheimlich war. Möglicherweise konnten ihr auch ein paar Männer aus dem Dorf dabei helfen.
    Aber zunächst mußte sie vor den Ungeheuern warnen.
    Sie schlug den Weg zum Tempel der Ankunft ein…
    ***
    »Ich hab’s«, sagte Yared in den frühen Abendstunden. Leicht verneigte er sich vor Ted Ewigk. »Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent führt die von mir entdeckte Transmitter-Straße direkt nach Ash’Cant.«
    »99 Prozent hört sich schon recht gut an«, sagte Ted. Er versuchte, seine Abneigung gegen Yared Salem nicht zu deutlich zu zeigen. »Das ist fast hundert. Aber Ash’Cant ist groß. Da gibt es die roten Felsenwüsten, die im Nebel liegen und in denen es Flugungeheuer gibt, da gibt es die schneebedeckten Gebirge, die fruchtbaren Ebenen mit ihren Städten und Dörfern, und an einer Stelle gibt es auch den Palast des ERHABENEN. Sind Sie sicher, daß der Materiesender mich nicht in irgendeinen Bereich bringen wird, der weitab vom Palast ist? Ich habe keine Lust, mich zu Fuß über den halben Planeten zu bewegen oder mir erst umständlich ein Fortbewegungsmittel zu beschaffen.«
    Der dunkelhaarige Ewige verzog das Gesicht und zuckte mit den Schultern. »Wo sonst sollte der Transmitter stehen, wenn nicht im Palast oder in seiner Nähe? Der ERHABENE wird kaum meilenweit reisen wollen, um den Sender benutzen zu können…«
    »Ich bin gar nicht so sicher, ob er ihn benutzt. Immerhin…«
    »… wurde mir das Killer-Kommando der Männer in Schwarz direkt von Ash’Cant aus auf den Hals geschickt. Da sie die Transmitter-Straßen benutzten, müssen sie sie zwangsläufig auch entdeckt haben.«
    »Sie wollten einen Weg finden, alle ereichbaren Straßen zu sperren«, schlug Ted vor. »Tausend Jahre lang ist dieses Netz durch die Dimensionen unbenutzt geblieben, ist in Vergessenheit geraten. Jetzt haben wir und der ERHABENE es offenbar recht zeitgleich - entdeckt - und ich bin der Ansicht, daß nur wir es benutzen können sollten.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun«, versprach Yared. »Aber ich denke, daß ich damit besser warten sollte, bis Sie wieder hier sind. Ansonsten gibt es wahrscheinlich keine Rückkehrmöglichkeit.«
    Ted nickte.
    »Das ist selbstverständlich. Wenn wir den Transmitter benutzt haben, schalten Sie ihn auf Empfang um, damit wir wieder zurückkommen können. Denn ich weiß nicht, wie am Gegengerät diese Schaltung vorgenommen wird.«
    »Null-eins-null eintasten«, sagte Yared. »Das ist alles.«
    Ted schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Natürlich. Es ist ja wie beim Telefonieren… okay. Welche Einstellung hat Ash’Cant?«
    »Eins-eins-eins«, sagte Yared. »Und daneben glänzt wie hier ein Alpha-Symbol. Es muß also eine der wenigen Zentralen sien. Auch das ist für mich zusammen mit den 99 Prozent, die der Computer errechnet hat, der Beweis, daß es sich um Ash’Cant handelt.«
    »Na schön«, sagte Ted. »Dann wollen wir mal einen Schlachtplan schmieden, uns vernünftig ausrüsten, und dann geht’s los…«
    ***
    Der Tempel der Ankunft befand sich am Berghang über dem Dorf. Viele Wege und Pfade führten dorthin, aber der Pfad durch den Wald, von Watahs Blockhütte aus, war recht beschwerlich. Taniquel wünschte, sie hätte ein Reittier besessen. Sie hätte einen einfacheren, weniger steilen Weg nehmen können, aber das wäre ein gewaltiger Umweg gewesen, denn sie hätte fast bis ins Dorf zurück gemußt.
    Immer wieder sah sie sich um, ob irgendwo in den Bäumen weitere dieser fremden, unheimlichen Ungeheuer lauerten. Aber nur ein paar Nachtvögel machten sich bemerkbar. Einmal raschelte eine Schlange durchs Gebüsch, aufgeschreckt von Taniquels Schritten, und ein anderes Mal sah sie die Lichter eines Waldfuchses durch das Unterholz aufglühen. Doch Waldfüchse griffen keine Menschen

Weitere Kostenlose Bücher