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0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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läßt.«
    Ted zuckte mit den Schultern. Er wußte, daß Nicole eine leichte telepathische Begabung besaß. Wenn sie sich darauf einstellte, konnte sie die Gedanken von Menschen wahrnehmen, die sich in ihrem Sichtbereich befanden. Diese Begabung oder dieser Fluch waren übriggeblieben, als die Waldhexe Silvana Nicole vom Vampierkeim befreit hatte.
    »Hast du sie gestern beobachtet?«, sagte Ted. »Das sah nicht gerade nach Verliebtheit aus.«
    »Vermutlich wollte sie dich provozieren und deine Eifersucht wecken«, sagte Nicole. »Sie wollte dich aus der Reserve locken. Jedenfalls ist sie echt an dir interessiert.«
    Abermals zuckte Ted mit den Schultern. Seine Lippen waren schmal geworden. Den Rest des Weges schwieg er. Schließlich parkte er den Mercedes wieder vor dem großen Haus ein.
    »Hat der Ewige schon etwas erreicht?« erkundigte er sich bei Zamorra. »Oder muß ich den anderen, umständlicheren Weg nach Ash’Cant nehmen?«
    Das bedeutete, daß er mit seinem Machtkristall ein künstliches Weltentor würde errichten müssen, um die Nebelwelt zu erreichen. Es gab natürlich Tore, die die Ewigen und Sara Moon benutzten, wie sie von der Erde nach Ash’Cant wechselten und umgekehrt. Aber niemand wußte genau, wo sich diese Weltentore befanden. Eine gezielte Suche war praktisch unmöglich.
    »Du willst also tatsächlich hin?«
    »Ich muß es wohl«, erwiderte der Reporter und erzählte, was sie in Lucias Wohnung vorgefunden hatten. »Was Lucia angeht, so habe ich mit Carlotta abgesprochen, daß sie eine Vermißtenanzeige bei der Polizei macht. Offiziell hat Lucia unsere Party verlassen, ist aber nie zu Hause angekommen. Es wird einigen unvermeidbaren Wirbel geben, aber den verkraften wir. Schlimmer wäre es, wenn die Polizei später durch andere darauf stoßen würde. So ist das Mädchen fort, und da es keine Leiche gibt, wird auch weiter nichts passieren.«
    Zamorra nickte. »Schön. Daß wir dich nicht allein nach Ash’Cant gehen lassen, ist dir ja wohl klar. Ich schätze, daß auch Gryf und Teri mitkommen werden. So hast du eine kleine Chance, mit dem Leben davonzukommen.«
    Ted runzelte die Stirn.
    »Du begibst dich in die Höhle des Löwen«, warnte Zamorra. »Ash’Cant und Sara Moons Regierungspalast sind grundsätzlich feindliches Gebiet für dich. Du hast ja schon einmal einschlägige Erfahrungen als Sklave gemacht. Und du glaubst doch nicht im Ernst, daß du allein ungeschoren in Sara Moons Festung kommst.«
    »Je weniger Personen, desto unauffälliger«, gab Ted zu bedenken.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Wir werden diesen Überfall sehr sorgfältig vorbereiten. Nichts, aber auch gar nichts darf dem Zufall überlassen werden. Denn dann - sind wir alle tot.«
    Ted Ewigk preßte die Lippen zusammen. Er wußte, daß Zamorra recht hatte. Ein Eindringen in Sara Moons Regierungspalast kam einem Selbstmord gleich. Es gab kaum eine bewachtere Festung im Universum.
    Trotzdem mußte er zuschlagen. Er mußte dem ERHABENEN zuvorkommen, der vielleicht jetzt schon erfahren hatte, wo Ted Ewigk sich aufhielt…
    ***
    Taniquel zuckte zurück, aber sie war nicht schnell genug. Die spitzen Zähne erwischten sie an der Schulter. Sie spürte den heißen, brennenden Schmerz, als die Zähne den Stoff und die Haut aufrissen. Der Unheimliche hatte nach ihrem Hals geschnappt, ihn durch die Ausweichbewegung nur knapp verfehlt.
    Taniquel wirbelte das Schwert. Blindlings schlug sie nach dem Unheimlichen, der sich entschieden träger bewegte als der andere. Wieder fühlte sie, wie das Schwert in einem massigen Körper eindrang. Sie schlug wieder und wieder zu. Dabei wich sie immer weiter zurück. Der Unheimliche tappte kreischend und fauchend hinter ihr her, erwischte sie noch einmal mit einem Prankenhieb am Arm… und dann sah sie die fette Gestalt, die schwarzes Blut wie Säure versprühte, im Sternenlicht vor sich und spaltete ihr den Schädel.
    Das Monstrum krachte wie ein aufplatzender Sack auf den Boden.
    Taniquel ließ das Schwert sinken und starrte das Ungeheuer an. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten hatte sie getötet - um nicht selbst getötet zu werden, wie Watah ermordet worden war.
    Ihr war immer noch übel, aber der Drang, sich übergeben zu müssen, war nicht mehr so stark.
    Sie sah sich mißtrauisch um, ob nicht noch ein drittes oder gar ein ganzes Rudel dieser Monstren in der Dunkelheit lauerte. Sie wagte auch nicht, die Hütte zu betreten. Vielleicht warteten die Bestien dort auf sie…
    Bestien, die es

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