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0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Laubkronen.
    Aber irgendwie fühlte er sich ihnen verwandt…
    Und noch etwas anderes stimmte nicht. Ihm war, als fehle ihm etwas. Waren es Erinnerungen? Waren es Gefühle? Ihm kam es so vor, als sei er nur ein halber Druide. Er war innerlich zerrissen…
    Gryf schluckte heftig. Er bewegte seine Hände -- seine Hände?
    Das waren nicht seine Hände. Das waren schwärzliche Klauen, die aus den Ärmeln seiner Jeansjacke hervorragten. Vierfingrige Klauen mit ausfahrbaren Krallen.
    Er zog sie wieder ein. Sah an sich herunter. Alles andere stimmte. Da tastete er nach seinem Gesicht, das kein Gesicht mehr war. Er befühlte seinen Kopf. Der war haarig und kantig, mit einer etwas vorspringenden Schnauze, und als Gryf sie betaste, fühle er an den Kiefern die lang vorspringenden Eckzähne.
    Da wußte er, was mit ihm geschehen war.
    In jenem furchtbaren Nichts, im Zustand des Aufgelöstseins, war er mit jenem Vampirischen zusammengestoßen. Und sie hatten sich miteinander vermischt. Jeder hatte vom anderen etwas angenommen.
    Und er, Gryf ap Llandrysgryf -ausgerechnet der Druide, der nichts mehr haßte als Vampire -, er war zu einem Mischwesen geworden. Zu einem Menschen mit den Klauen und dem Kopf eines Fledermausvampirs…
    Gryfs verzweifelter Schrei hallte durch die Nacht und war noch mehr als ein Dutzend Meilen weit deutlich zu vernehmen…
    ***
    Ted Ewigk starrte die Kontrollen an, die sich ihm zeigten, nachdem er die Verkleidung des Terminals abgenommen hatte. Er hatte nicht damit gerechnet, so etwas vorzufinden. Unwillkürlich ließ er den Dhyarra-Kristall los und berührte die Kontrollen mit beiden Händen.
    Er konnte einen Datenspeicher abrufen! Ein Mini-Monitor zeigte ihm die diversen Funktionen des Materiesenders! Und mögliche Fehlerstellen waren hervogehoben. Dort blinkte nichts. Das Gerät war also einwandfrei in Ordnung. Aber in der Datei gab es ein Warnsymbol.
    Ted wurde immer neugieriger. Doch er vergaß seine Vorsicht nicht. Er baute über seinen Machtkristall den Schutz wieder auf, ehe er die Daten abrief. Der erste Versuch schlug fehl; der Speicher lehnte es ab, sein Wissen preiszugeben. Ted versuchte es ein zweites Mal und gab als Zugriffsberechtigung das Alpha-Symbol und den Zusatztext ERHABENER ein. Diesmal funktionierte es. Der Datenspeicher erkannte ihn an.
    Ted konnte die Daten mühelos entschlüsseln. Sie brauchten nicht in Klartext umgewandelt zu werden.
    Plötzlich glaubte er in einen Abgrund zu stürzen.
    Jetzt wußte er, warum sie ihr Ziel nicht erreicht hatten.
    Er kannte die Störquelle! Die Verbindung zwischen dem Arsenal 010 und Ash’Cant, 111, wurde von einem Weltentor berührt. Diese Berührung führte zu einer Ablenkung an jenen Ort, an dem er sich jetzt befand.
    Und das war die Welt, auf der sich eine Öffnung des Weltentores befand!
    Wo die andere Öffnung war, ließ sich nicht feststellen. Aber die Berührung verfälschte automatisch jeden Transport. Das Weltentor besaß eine vielfach stärkere Energie als der uralte Transmitter. Und gerade, bevor Ted die Verkleidung öffnete, hatte wieder ein Transport stattgefunden, der nach 111 gehen sollte, aber hierher abgefälscht worden war!
    Doch hier war nichts und niemand angekommen!
    Ted schluckte. War ihnen einer der anderen gefolgt? Gryf? Teri? Yared? Doch wo war derjenige geblieben? Warum war er nicht hier im Tempel erschienen?
    Ted begann die Daten erneut abzurufen und stellte eine Such-Forderung.
    Das Ergebnis bestürzte ihn. Denn im gleichen Moment, als der Transport von der Erde hierher erfolgte, war auch etwas oder jemand durch das Weltentor gekommen. Und beide hatten sich getroffen…
    Die Folgen wagte Ted sich nicht vorzustellen. Es mußte zu einer entsetzlichen Katastrophe gekommen sein.
    Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Wenn sie jemals wieder zurückkommen wollten, mußte das Weltentor zerstört werden.
    Aber dazu müßten sie es lokalisieren. Und das konnte Ted nicht. Er konnte nicht einmal feststellen, ob es natürlichen Ursprungs oder künstlich erzeugt worden war. Ted nahm letzteres an; wäre es natürlich, hätten die Ewigen es schon vor mehr als tausend Jahren entdeckt, als sie diese Station errichteten. Und dann hätten sie sich bestimmt etwas anderes einfallen lassen.
    Ted schüttelte den Kopf. Hier konnte er nichts mehr tun.
    Sorgsam verschloß er die Abdeckung wieder. Die Tansmittersteuerung hatte ihr normales Aussehen wieder.
    Der Reporter, der der rechtmäßige ERHABENE der Dynastie war, wandte sich ab und

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