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0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Weltentor, durch das sie hierher gelangten? Und - was steckte hinter diesem plötzlichen Überfall? Wer steuerte sie?
    »Taniquel ist der Schlüssel«, behauptete Nicole. »Sie weiß mehr darüber. Wir müssen sie unbedingt finden!«
    »Aber die da oben…« Zamorra deutete zum Himmel empor. Er war heller geworden; die Sterne verblaßten, und der erste Hauch der Morgendämmerung zeichnete sich ab. Doch dort, wo sich das gigantische Vampirgeschwader abzeichnete, war alles tiefschwarz. Finstere Schatten fielen über das Land.
    »Gegen die richten wir so nichts aus, begreif das doch!« sagte Nicole. Sie wandte sich an Galathea. »Zieht euch in die Gebäude zurück! Geht nicht ins Freie! Verschließt die Türen und Fenster, schiebt Schränke und Tische davor, sorgt dafür, daß auch mit Gewalt keine dieser Bestien eindringen kann…«
    Galathea nickte. »Wir werden tun, was Ihr sagt, Göttin«, stieß die Blinde hervor. »Aber…«
    »Niemand kann gegen diese Ungeheuer kämpfen«, sagte Nicole. »Zumindest niemand von euch. Bringt euch in Sicherheit. Wir werden versuchen, die Vampire auf andere Weise zu bezwingen.«
    »Was für eine Weise?«
    »Darüber später. Es bleibt keine Zeit mehr«, sagte Nicole.
    Sie griff nach der Gesichtsmaske ihres Helmes und schloß sie. Nun war keine Hautstelle mehr frei. Vor den Augen lag ein dunkel gefärbtes Band, das von außen nichts erkennen ließ, von innen aber einen guten Durchblick gewährte. Zamorra folgte ihrem Beispiel. Sie wußten beide nicht, ob die silbernen Overalls auf Dauer den Klauen und Zähnen der Vampire standhalten würden. Aber es war wenigstens ein geringer Schutz. Denn weder das Amulett noch Zamorras Dhyarra-Kristall ließ sich in nächster Zeit benutzen. Beide, Nicole wie Zamorra, waren geistig ausgelaugt und kaum noch fähig, sich so zu konzentrieren, wie es der Einsatz eines Dhyarras erforderte.
    »Wie sollen wir Taniquel finden?« fragte Zamorra. Sie sahen zu, wie die Mönche alles liegen und stehen ließen und sich hinter die schützenden Mauern zurückzogen.
    Die Vampire waren schon unheimlich nahe gekommen. Ihre funkelnden Augen waren schon zu sehen. Die ersten senkten sich kreisend tiefer herab und suchten nach ihren Opfern.
    Plötzlich tauchte eine weitere Silbergestalt im Innenhof auf.
    Ted Ewigk!
    Er zuckte zusammen, als er sich an der sich in Sicherheit bringenden Priesterin vorbeischob und das Chaos im Innenhof des Tempels sah, die Leichen von Mönchen und die Kadaver der getöteten Flugvampire. Und dann sah er die Ungeheuer am Morgenhimmel, die fauchten und pfiffen.
    Einmal zuckte er zusammen, weil er aus weiter Ferne einen Schrei gehört zu haben glaubte. Aber er wiederholte sich nicht.
    Vielleicht, dachte Ted, finden auch dort Kämpfe gegen Vampire statt.
    Daß er Gryfs wilden Verzweiflungsschrei vernommen hatte, ahnte er nicht…
    »Woher kommen diese verdammten Bestien?« stieß er hervor.
    »Vermutlich durch ein Weltentor. Sie gehören nicht in diese Welt«, sagte Zamorra hastig. »Dich schickt der Himmel, Ted. Klapp dein Visier zu und nimm deinen Machtkristall. Wir beide können nicht mehr viel machen. Wir haben uns schon in diesem ersten Kampf erschöpft.«
    Ted schüttelte den Kopf. »Warum ziehen wir uns nicht auch in den Tempel zurück? Da ist es doch sicherer als hier draußen.«
    »Wir müssen Taniquel finden. Sie ist der Schlüssel«, sagte Nicole. »Sie war praktisch eine Art Vorhut der Vampire. Vielleicht weiß sie, wo das Weltentor ist. Wenn wir es finden, können wir es verstopfen…«
    Die ersten Vampire griffen an. Sie jagten im Sturzflug herab. Einige krachten mit hoher Geschwindigkeit gegen Fenster und Türen. Eine Tür wurde aufgestoßen von der Wucht des Aufpralls. Der Vampir sank benommen nieder, aber zwei weitere versuchten anschließend, durch die Türöffnung ins Innere des Gebäudes vorzudringen. Aber sie wurden zurückgeworfen. Schwerter blitzten und trafen, schwarzes Blut sprühte gegen die Wände des Tempels, und dann war die Tür wieder zu.
    Andere Vampire griffen die drei Menschen an. Ted setzte seinen Dhyarra-Kristall ein. Er baute einfach eine Art Sperrglocke auf, die leicht schimmerte und gegen die die Ungeheuer prallten. Wo immer sie in das Sperrfeld flogen, gingen ihre Körper in Flammen auf, und kreischend und fauchend taumelten sie davon.
    Nach einer Weile hörte der Angriff auf.
    Entweder besaßen die Vampire so viel Intelligenz, daß sie einsahen, gegen diesen Sperrschirm nichts ausrichten zu können, oder

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