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0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verließ langsam den kleinen Raum.
    Er dachte an die Kollision zweier Wesen. Was mochte aus jenem geworden sein, der von Rom her gekommen war?
    Und eine angstvolle Beklommenheit hielt Ted Ewigk gefangen…
    ***
    Das Vampirwesen kauerte auf dem metallischen Boden. Das bläuliche, schattenlose Licht, das in der Anlage der Dynastie vorherrschte, gab ihm ein noch bizarreres Aussehen.
    »Gryf…?« murmelte Teri.
    Entsetzt starrte sie das schäferhundgroße Geschöpf mit den zusammengefalteten Fledermausschwingen und dem stark behaarten Körper an. Der Kopf gehörte eindeutig Gryf! Und jetzt erkannte Teri auch, daß die Hände des Mischwesens menschlich waren und nicht zu dem übrigen Körper paßten.
    »Gryf, was ist passiert?«
    Langsam näherte sie sich dem Vampirwesen.
    Das tappte unsicher auf seinen eigenartigen Beinen zurück, wollte die Flughäute ausbreiten und stoppte die Bewegung wieder. Verzweiflung zeichnete sich in Gryfs Gesicht ab. Das Mischwesen stieß einen schrillen Pfeiflaut aus, dann bemühte es sich, krächzende Worte zu formen.
    »Weg - nicht… bleib weg von mir!«
    Es war Gryfs Stimme, aber sie war verändert. War gefühlloser geworden, unmenschlicher. Als Teri trotz der Bitte noch einige Schritte näher kam, schnappte der Kopf nach ihr!
    »Weg!« keuchte die Stimme. »Ich -ich kann die Reaktionen nicht kontrollieren! Noch nicht… Gefahr!«
    Teri fühlte, wie jemand sie am Arm faßte. Yared zog sie etwas zurück.
    »Das ist unfaßbar«, sagte er. »Ich verstehe es nicht. Es ist einfach unmöglich! Erstens kann Gryf nicht hierher zurückgesandt worden sein, und zweitens kann er seine Körperform dabei nicht verändern! Die Transmitter-Technik ist absolut sicher - entweder kommt man hundertprozentig so am Ziel heraus, wie man am Sender hineingegangen ist, oder - eben gar nicht, weil man aufgelöst wird! Aber das hier…«
    »Absolut sicher«, murmelte Teri höhnisch. »Das sehen wir gerade!«
    Das Mischwesen drang wieder vor. Es versuchte sich in die Luft zu erheben, ließ es aber erneut bleiben. Wieder schnappte es nach Teri und dem Ewigen. Die Hände des schäferhundgroßen Wesens, Gryfs Hände, krümmten sich zu Klauen.
    »Die Reaktionen sind zu stark, ich komme kaum gegen die Instinkte an«, keuchte der Druiden-Kopf. Aber er sprach schon deutlicher als zu Anfang. »Paßt auf, falls ich die Kontrolle verliere! Wie sehe ich überhaupt aus?«
    »Scheußlich«, versicherte Teri. »Himmel, wie konnte das passieren?«
    Das Mischwesen bewegte sich im Kreis. Es wurde deutlich, daß es voller Aggressionen steckte, und daß der Gryf-Kopf versuchte, sie zu kanalisieren, indem er den Körper laufen ließ und von seinem Ziel abbrachte.
    »Blut…«, flüsterte er. »Er will Blut… er ist ein Vampir… bei Merlin!«
    Nach einer Weile kam das Mischwesen wieder zum Stehen.
    »Irgend etwas fehlt mir«, sagte Gryf monoton. »Mir ist, als wäre ich nur noch zur Hälfte da. Mir fehlen Erinnerungen, mir fehlt… ach, zum Teufel! Da scheint nicht nur mit meinen Körper etwas passiert zu sein. Wo ist der überhaupt?«
    »Vermutlich aufgelöst - oder am anderen Ende der Tansmitterstraße«, überlegte Yared. »Wir müssen etwas tun!«
    »Aber was?« stöhnte Teri. »Wir wissen ja nicht mal, was geschehen ist!«
    »Ich bin mit etwas zusammengestoßen«, sagte Gryf. Er schilderte sein Erlebnis, und seine Stimme klang monoton wie die einer Maschine. Er berichtete in einer sachlichen Nüchternheit, die Teri erschauern ließ.
    Yared schüttelte den Kopf. »Es ist unmöglich«, sagte er. »Der Tansport findet in Nullzeit statt! Es vergeht nicht einmal eine Nano-Sekunde zwischen Sendung und Empfang! Wie soll da etwas in diese Straße hineingeraten? Sie existiert in dieser Form doch überhaupt nicht. Und was hindurchgesandt wird, ist ein zeitloser Impuls! Es ist so ähnlich, als wenn man ein Foto digital abtastet und die Daten per Funk ans Ziel sendet, wo ein Computer daraus wieder ein Foto zeichnet!«
    »Aber - es dauerte!« stieß Gryf hervor. »Es dauerte eine Ewigkeit, und in dieser Ewigkeit war plötzlich etwas da, was sich mit mir vermischte.«
    Teri sah Yared an. »Können Sie diesem Computer fragen, was er vielleicht aufgezeichnet hat? Vielleicht gibt es irgend welche gespeicherten Kontrolldaten, aus denen wir ersehen können, was geschehen ist.«
    »Ich kann es versuchen«, murmelte der Ewige. »Passen Sie nur auf, daß mir dieser Vampir dabei nicht in den Nacken springt.«
    »Langsam kriege ich den Körper unter

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