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0432 - Die Welt der Mutanten

Titel: 0432 - Die Welt der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verbunden war.
    Inzwischen hatten Waringer und Ohm wieder den Innenraum des Quintatrons erreicht. Ihr gleichzeitiges Auftauchen an der großen Schalttafel wirkte auf alle in LEVEL NINE Anwesenden wie ein Signal. Das Stimmengewirr schwoll an, und jedermann hielt den Zeitpunkt für gekommen, seinem Gesprächspartner die eigenen Ansichten über dieses Experiment mitzuteilen.
    Rhodan packte mich am Arm.
    „Komm!" sagte er nur.
    Er zog mich auf die andere Seite des Raumes hinüber, wo inzwischen auch Ras Tschubai und Gucky an Fellmer Lloyds Seite aufgetaucht waren.
    „Warum müssen wir beide eigentlich dabei sein, wenn die Haluter dieses Experiment beenden?" unternahm ich einen letzten Versuch, ihn aus der Gefahrenzone zu bringen. „Wir könnten jetzt an Bord der INTERSOLAR gehen und das Bolo-System verlassen."
    Diesmal wurde er fast ärgerlich, das sah ich an seinem Gesichtsausdruck. Seine Antwort bestand jedoch nur aus einem Kopfschütteln.
    „Wir werden Perry aus der Gefahrenzone teleportieren, wenn es hier losgeht", sagte Gucky, der meine letzten Worte gehört hatte.
    „So schnell bist selbst du nicht, Kleiner", antwortete ich gereizt.
    Jetzt, da feststand, dass Perry das Experiment nicht abbrechen lassen würde, hoffte ich, dass alles schnell vorübergehen würde.
    In den nächsten Minuten geschah nichts Aufregendes. Ab und zu wurde einer der anwesenden Wissenschaftler über Interkom in seine Abteilung gerufen, und ich sah dann jedes Mal einen Mann mit enttäuschtem Gesichtsausdruck durch den Ausgang verschwinden.
    Ich weiß nicht, warum die Menschen so versessen darauf sind, gefährliche Ereignisse aus der Nähe mitzuerleben. Bei manchen erscheint mir das wie eine Sucht. Vielleicht hatte ich doch noch nicht lange genug unter Terranern gelebt, um sie völlig verstehen zu können. Vor uns standen so viele Menschen, dass wir das Quintatron kaum sehen konnten. Nur die Oberkörper der alles überragenden Haluter waren sichtbar, aber aus den Bewegungen der vier fremden Wissenschaftler konnte man natürlich keine Rückschlüsse ziehen.
    Schließlich gab Rankos Ohm mit seiner Trompetenstimme bekannt, dass die HÜ-Kraftfelder aufgebaut waren und den Beschusssektor völlig einhüllten. Innerhalb dieses Sektors lag ein kleiner Brocken Howalgonium, nach wie vor auf fünfdimensionaler Basis strahlend. Das sollte sich in dem Augenblick ändern, wenn neunhundertzehn Milliarden Quintron-Wari darauf einwirkten. Nach Vorstellungen der Haluter sollte durch diesen Vorgang Sextagonium aus dieser Materie werden, ein Material also, das durch die Übersättigung seiner Bezugskonstante zu einer speicherfähigen Sextadim-Energieeinheit werden sollte.
    Wahrscheinlich war es nur Waringer, Käse, Paczek, Rankos Ohm und noch ein paar anderen Wissenschaftlern möglich, diese Dinge zu begreifen. Ich dagegen musste mich wie so viele andere vollkommen auf die Erklärungen der Wissenschaftler verlassen.
    Während ich darüber nachdachte, ob das Wissen dieser Männer genügte, um jedes Risiko bei dem neuen Experiment auszuschließen, hatten Rankos Ohm und Waringer das Quintatron eingeschaltet. Es dauerte einige Zeit, bis genügend Energie vorhanden war, um mit dem Beschuss zu beginnen. Innerhalb des großen Labors war es still geworden. Man wartete gespannt auf den Ausgang des Versuchs. Als Waringer die entscheidende Schaltung vornahm, waren aller Augen auf ihn gerichtet.
    Im selben Augenblick, als Waringer das Howalgonium mit dem Quintatron unter Beschuss nahm, verschwand die Umgebung vor meinen Augen, und ich spürte einen Entzerrungsschmerz, wie er bei Transmittersprüngen charakteristisch ist. Die Raumfahrer an Bord der außerhalb des Bolo-Systems stationierten Wachkreuzer berichteten später, der Planet Last Hope sei plötzlich verschwunden, um wenige Augenblicke später als irisierender Gasball, dessen Peripherie fast die Sonne Bolo erreichte, wieder sichtbar zu werden.
     
    2.
     
    Nach so vielen Jahren ist es schwer, sich über Gefühle klar zu werden, die man bei einer Katastrophe empfindet, wie sie sich damals ereignete. Im ersten Augenblick war ich überrascht, aber das dauerte nur wenige Sekunden. Bei einem Transmittersprung ist das Bewusstsein für die Dauer des Sprunges ausgeschaltet, bei den Vorgängen auf Last Hope war dies jedoch nicht der Fall.
    Meine Umgebung und ich waren für eine nicht messbare Zeit entstofflicht, aber mein Verstand arbeitete weiter. Übereinstimmend berichteten später die anderen Betroffenen, dass die

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