0433 - Die Stadt der tausend Fallen
eine Vergrößerung der Wüste.
Corello sah fünf Gestalten, die nur wenige Dutzend Meter vor den Mauern des Zentrums standen.
Der Mutant beugte sich überrascht nach vorn und hätte dabei fast das Gleichgewicht verloren. Die fünf Eindringlinge hatten also auch das Reich des Deichsor durchquert. Der Deichsor war die gefährlichste Bestie, die im Tapurium lebte. Eine der Gestalten drehte sich herum.
Der Mann trug eine Maske. Unter der Maske leuchtete es geheimnisvoll.
„Das ist er, Mutter!" rief Corello. „Ich habe gewusst, dass er eines Tages hier auftauchen würde. Jetzt kommt es zum entscheidenden Kampf. In dieser Umgebung ist er mir jedoch nicht gewachsen. Ich werde ihn vernichten und meine Macht in dieser Galaxis noch vergrößern."
Corello ließ den geheimnisvollen Mann nicht aus den Augen. Er interessierte sich kaum für die Begleiter seines gefährlichsten Gegners, denn er hielt sie für unbedeutend. Corello spielte einen Augenblick mit dem Gedanken, alle Verteidigungsanlagen auszuschalten und es auf einen geistigen Kampf mit den Fremden ankommen zu lassen. Das hätte jedoch dazu geführt, dass seine Gegner ihre Energiewaffen wieder benutzen konnten. Ein Gedankenbefehl Corellos ließ ein Dutzend Kampfroboter aus ihren Nischen gleiten und zur Dachschleuse hinaufschweben. Sie würden sich außerhalb des Tempels nur langsam bewegen können, denn die Energiesperre würde auch sie beeinflussen.
Trotzdem konnten sie ihm helfen, die Eindringlinge zurückzuschlagen. Corellos Blicke glitten über die Kontrollen. Der kleine Mund des Mutanten öffnete und schloss sich rasch hintereinander. Es war ein Zeichen höchster Erregung. Sobald die Roboter angriffen, würde Corello mit seiner gesamten parapsychischen Kraft zuschlagen. Aus dieser Nähe musste er damit sogar mentalstabilisierte Gehirne beeinflussen können, zumal der Angriff die Eindringlinge völlig unvorbereitet treffen würde.
Geduldig wartete Corello, bis die Roboter auf dem Bildschirm sichtbar wurden. Sie bewegten sich unregelmäßig, genau wie Corello es vorhergesehen hatte. Der Mutant glaubte nicht, dass sie die Fremden gefährden konnten, aber sie würden sie ablenken und damit Corellos entscheidenden Gegenschlag einleiten. Corello wünschte, ein paar seiner Sklaven wären in der Nähe gewesen. Er bedauerte, dass er schon immer allein im Tapurium gelebt hatte.
Nun war es zu spät, Bewohner Tapuras hierher zu holen und in dem Kampf einzuschalten. Der Mutant war allein auf seine parapsychischen Kräfte und mehrere hundert Spezialroboter angewiesen. Die Kampfroboter, die die Raumfahrer fast erreicht hatten, gaben ein paar sinnlose Schüsse ab. Ihre Waffenarme wirbelten durch die Luft. Corello sah, wie der hässliche Riese, der zu den Fremden gehörte, zupackte und einen der Automaten ergriff. Er schleuderte ihn gegen die Außenwand des Tempels, wo er zerbrach und liegenblieb. Die drei Männer hatten Vibratormesser gezogen und hieben damit auf die Roboter ein. Nur das kleine bepelzte Wesen, von dem eine starke Psi-Ausstrahlung ausging, hielt sich zurück. Corello konzentrierte sich. Er wusste, dass bereits sein erster Angriff über den Ausgang des Kampfes entscheiden würde. Ein quälender Gedanke schlich sich in sein Gehirn. Er verdrängte ihn hastig, weil er mit Erinnerungen an seine Mutter verbunden war, die ihm sehr ungelegen kamen. Er sah, dass der Mann mit der Maske von einem Roboter gepackt und davongetragen wurde. Aber schon war der dunkelhäutige Koloss mit den vier Armen zur Stelle und schlug den Roboter nieder.
Dieses seltsame Wesen besaß ungeheure Kräfte. Jetzt konnte Corello verstehen, dass die Raumfahrer den Tapurium-Park ohne Verluste durchquert hatten. Der Mutant war gespannt, wie der Vierarmige einen Psi-Angriff überstehen würde. Corello schloss die Augen. Seinem übergroßen Gehirn entströmten gewaltige Mengen psionischer Energie, die sich über den fünf Eindringlingen entlud und sie zu willenlosen Sklaven machten sollte.
Der Angriff erfolgte so überraschend, dass das sensitive Gehirn des Mausbibers wie unter einem starken Elektroschock zu zucken begann. Bevor er überhaupt wusste, was geschah, fand sich Gucky schreiend, am Boden liegen und beide Hände gegen die Schläfen pressen. Instinktiv versuchte er zu teleportieren, aber die Entmaterialisierung, die er mit allen Fasern seines gequälten Körpers herbeisehnte, fand nicht stand.
Ein paar Meter von ihm entfernt war Ras Tschubai auf die Knie gesunken. Der große
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