0433 - Die Stadt der tausend Fallen
aber nur sehr undeutlich", erwiderte Gucky. „Corello hat sich abgeschirmt. Es ist schwer festzustellen, was im Augenblick mit ihm los ist."
„Wir umrunden das Gebäude und suchen nach einem Eingang", entschied Atlan. „Wenn wir keinen finden können, dringen wir gewaltsam ein."
„Achtung!" schrie Tschubai und deutete nach oben. Über das Dach des Tempels flog ein Schwarm Kampfroboter. Sie bewegten sich langsam und unregelmäßig, ein sicheres Zeichen dafür, dass auch sie nicht ausreichend mit Energie versorgt wurden. Mit vorgestreckten Waffenarmen sanken die Roboter herab. Der Kampf um das Tapurium nahm seinen Anfang.
Ribald Corello kam zu sich. Er hatte starke Schmerzen und einen faden Geschmack im Mund. Sein Gehirn arbeitete jedoch einwandfrei. Schon lange hatte er nicht mehr so klar zu denken vermocht wie in diesem Augenblick. Das erleichterte ihn. Es ließ ihn hoffen, dass die Krise vorüber war. Genau im richtigen Augenblick.
Sein Verstand begann zu planen. Er konnte sich endlich an alle Ereignisse der letzten Tage erinnern. Ein Schiff war in die Lasztman-Ballung eingedrungen. Mindestens fünf Wesen hatten dieses Schiff verlassen und waren auf Gevonia gelandet, um das Tapurium anzugreifen.
Halt! dachte Corello. Irgendwie war das unlogisch. Wenn die Fremden das Tapurium vernichten wollten, hätten sie mit ihrem Schiff eine Kreisbahn um Gevonia einschlagen und es bombardieren können. So aber begnügten sie sich mit einem kleinen Landungskommando, das kaum eine Chance hatte, gegen ihn zu bestehen.
Warum? fragte sich Corello.
Es konnte sich nur um einen Trick handeln. Versuchten diese fünf Wesen, ihn von anderen Gefahren abzulenken, oder trugen sie Waffen mit sich, gegen die es keine Abwehr gab?
Corello wurde unsicher. Bei allen Kämpfen, die er bisher ausgetragen hatte, war die Stellung der streitenden Parteien klar umrissen gewesen. Auf der einen Seite Corello, der mächtige Eroberer, auf der anderen die um ihre Freiheit kämpfenden Bewohner irgendeines Planeten, die schließlich doch unterworfen wurden. Diesmal war es völlig anders. Zum erstenmal sah Corello sich in die Verteidigung gedrängt. Er musste sein Hauptquartier verteidigen, ein Ereignis, das er vor wenigen Wochen noch für unmöglich gehalten hätte.
Corello wusste, wem er diese Schwierigkeiten verdankte.
Dem Mann mit der Maske!
Wer war der geheimnisvolle Mensch, der immer wieder in seinen Lebensbereich eindrang und sich nicht bezwingen ließ?
Er hieß Alaska Saedelaere. Allein die Erinnerung an das, was dieser Saedelaere unter der Maske trug, ließ Corello erschauern.
Jedes Mal, wenn Corello in diese flammende Substanz geblickt hatte, war er unfähig gewesen, etwas zu unternehmen. Seine Psi-Kraft hatte ausgesetzt.
Alaska Saedelaere hatte Perry Rhodan gerettet, als Corello den Großadministrator bereits in die Enge getrieben hatte. Saedelaere hatte die erste große Krise in Ribald Corello ausgelöst. Auch das zweite Zusammentreffen mit dem Geheimnisvollen war für Corello alles andere als erfolgreich verlaufen. Er hatte fliehen müssen.
Seitdem litt er unter Halluzinationen.
Was, so fragte sich der Mutant zum unzähligsten Mal, trug der Fremde unter der Maske?
Sicher war nur eines: Es handelte sich um eine im sechsdimensionalen Bereich strahlende Masse. Beim erstenmal hatte Corello den Eindruck gehabt, dass es sich um etwas Lebendiges handelte.
Das war natürlich Unsinn!
Genug überlegt! machte Corello diesen Gedanken ein Ende.
Was immer diese fünf Fremden hierher führte - sie waren seine Gegner. Sie konnten nur seine Gegner sein, denn sie besaßen mentalstabilisierte Gehirne und konnten nicht von ihm kontrolliert werden.
Er musste sie töten!
Corello strahlte ein paar Befehlsimpulse ab. Bildschirme erloschen, andere wurden hell. Die Alarmanlagen waren noch immer aktiviert, ein sicheres Zeichen dafür, dass die Fremden noch lebten und sich innerhalb des Tapuriums aufhielten. Corello wunderte sich, dass sie nicht von den Bestien getötet worden waren. Aber auch in den künstlich geschaffenen Landschaften rund um den Tempel war nicht mehr alles in Ordnung. Tiere und Pflanzen litten unter den Veränderungen und verhielten sich nicht mehr wie früher. Das mochte den Eindringlingen ihr Vorhaben erleichtert haben.
Schließlich hatte er selbst, Corello, die Fremden oft genug durch widersprüchliche Befehle gerettet. Doch damit war es jetzt vorbei.
Jetzt sah er seine Aufgabe klar vor sich.
Auf einem der Bildschirme entstand
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