0433 - Zeitbombe London
fünf Leute gehorchten wie dressierte Tiere. Einer konnte sich auf den anderen verlassen.
Die Männer waren mit Sprengstoff, Pistolen und MPis bewaffnet.
Letztere waren sehr klein, kaum größer als eine schallgedämpfte Waffe.
Jackson persönlich blieb vor der alten Bunkertür stehen, die irgend jemand einmal angemalt hatte. Ein schwarzer Totenkopf mit zwei gekreuzten Knochen zeigte ein makabres Bild.
Mit einer Punktleuchte strahlte er das Schloß an und wunderte sich über die moderne Bauart.
»Da haust jemand!« flüsterte er.
Die anderen nickten.
»Verschlossen?« hauchte eine Stimme aus dem Hintergrund.
»Mal sehen.« Cole Jackson grinste wölfisch, als er die Hand auf die Metallklinke legte.
Er drückte sie nach unten und stellte fest, daß sich die Tür bewegen ließ.
»Offen.«
Die Männer glitten in den Bunker.
Sie waren wie Schatten, konnten sich lautlos bewegen, und nicht einmal ihre Waffen klirrten, geschweige denn das Leder ihrer Stiefel. So gut und perfekt hatte man sie ausgebildet.
Vor einer Tür stoppten sie.
Wieder war es Cole Jackson, der sein Ohr gegen die Tür legte und lauschte.
»Da ist jemand!«
Aus dem Dunkel des Ganges schob sich eine Hand in die Höhe. Die Finger umklammerten eine Granate.
»So nicht!« wisperte Jackson. »Wir rammen sie auf.«
Die Männer nickten und bauten sich sprungbereit auf. Sie kannten das Spiel, denn sie hatten es unzählige Male trainiert und auch in der Praxis geübt.
Sie brauchten kein Licht, denn sie verstanden sich blind. Jackson war es, der die Klinke bewegte und die Tür wuchtig zur anderen Seite hin auframmte…
***
Und diese Tür bekam Shao in den Rücken!
Eigentlich verdankte sie nicht nur Cole Jackson ihr Leben, auch Jane Collins. Durch ihren Schrei war van Akkeren herumgewirbelt und hatte das Messer in eine andere Richtung gebracht.
Shao wurde nach vorn und an ihm vorbeigestoßen, während Jane auf dem Bett saß, das Gesicht zu einer Grimasse verzerrt hatte und auf die brennenden Stricke schaute.
Als nächster huschte Jackson in den Raum. Er war es gewohnt, Szenen innerhalb von einer Sekunde wahrzunehmen, und auch hier hatte er sofort einen Überblick gewonnen.
Zwei Frauen und ein Mann.
Aber was für einer.
»Kümmert euch um sie!« schrie er seine hereinstürmenden Männer an und deutete auf Jane.
Er wandte sich van Akkeren zu.
Der hielt noch immer das Messer fest.
»Laß es fallen!« befahl Cole Jackson, der seine Pistole längst gezogen hatte.
Van Akkeren dachte nicht daran.
Da schoß Jackson.
Und die Kugel, aus nächster Nähe abgefeuert, traf van Akkeren mitten im Sprung. In den Abschußknall mischte sich sein Lachen. Jackson war davon überzeugt, den Kerl tödlich getroffen zu haben, doch van Akkeren stieß zu.
Plötzlich verzerrte sich das Gesicht des Einsatzleiters. Blut drang aus seinem Mund. Er taumelte zurück, das Messer steckte noch inseinem Körper, und van Akkeren, Baphomets legitimer Nachfolger, brüllte fauchend auf, wobei sein Gesicht für einen Moment die Züge des Satans annahm.. Die Hörner glühten.
Dann jagte er zur Tür.
Cole Jackson brach zusammen. Über seinen fallenden Körper hinweg pfiffen die Kugeln, die seine Leute van Akkeren nachschickten. Die Geschosse jagten in die Tür oder schrammten an den Innenwänden des Bunkergangs entlang, doch van Akkeren war schon verschwunden.
Zu dritt nahmen die Männer die Verfolgung auf. Haß und Wut diktierte jetzt ihr Handeln. Sie wollten den Mörder haben, stürzten mit feuerbereiten MPis ins Freie, als sie plötzlich die beiden schwarzen, unheimlichen Reiter sahen, die den anderen in die Mitte genommen hatten. Auf den Brüsten der Reiter leuchteten in einem düsteren Rot die Buchstaben A und B. Ihre Pferde versprühten Feuer, sie selbst waren mit Lanzen bewaffnet, und unter den hochgeklappten Visieren erkannten die Männer trotz der Finsternis die düsteren Totenschädel.
Dann ritten sie weg, durch die Kugelgarben, die ihnen nichts ausmachten. Feuerfunken sprühten unter den Hufen der Tiere hoch und begleiteten den Höllenritt, der sie hineinführte in die Dunkelheit.
Die Männer blickten sich ungläubig an, als sie ihre Waffen sinken ließen.
Sie konnten nur die Schultern heben, mehr war ihnen nicht möglich.
»War es ein Spuk?« fragte jemand.
»Nein, verdammt, das war echt.«
Ebenso echt wie die Leiche ihres Commanders, die die drei innerhalb des Bunkers fanden.
Und auch die beiden Frauen. Das Feuer war gelöscht worden. Jetzt standen die
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