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0435 - Das Drei-Planeten-Spiel

Titel: 0435 - Das Drei-Planeten-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kobaltblau und Ultramarin verwandelte sich das Mineral in eine Masse, die in einem stechenden Violett strahlte.
    „Dort, Corello!" rief jemand. Cascal wusste nicht, wer das geschrieen hatte. Noch immer tobten die unfassbaren Energien aus dem Schlund, trafen auf das Mineral auf und zerstreuten sich, wurden aufgefangen und absorbiert. Ungerührt, aber mit geschlossenen Augen saß Ribald Corello in seinem Trägerrobot, einen Meter von dem Howalgonium entfernt und durch den grünen HÜ-Schirm geschützt. Stechendes, grell leuchtendes Violett. Dann begann das Mineral, das bereits in eine höhere Ebene versetzt worden war, zu pulsieren. Wie ein pochendes Herz zog sich das ehemalige Howalgonium zusammen, dehnte sich wieder aus, schrumpfte wieder, etwa um ein Fünfzehntel seines Durchmessers. Gleichzeitig wurde das Leuchten schwächer und stärker. Das Sextagonium pulsierte.
    Das Howalgonium hatte sich verwandelt...
    ... und drohte instabil zu werden. Cascal merkte, wie sein Herzschlag aussetzte, oder bildete er es sich nur ein? Er spürte aber, wie zwei breite Bäche von Schweiß über sein Gesicht liefen, wie seine Handflächen und der Rücken vor Erregung nass wurden.
    Er umkrampfte die Waffe, um einen festen Halt zu haben. Selbst Rhodan, dessen Gesicht eine Studie wilder Beherrschung war, schwankte hin und her. Jetzt griff der Mutant ein. Ribald Corello setzte seine Energie als Quintadimtrafer ein. Er vermochte durch rein geistige Energie fünfdimensionale Kugelfelder herzustellen, aber hier setzte er die Dimensionen herauf.
    Mit einer gewaltigen Willensanstrengung, die ihn bis über die Grenzen seiner geistigen Möglichkeiten beanspruchte, stabilisierte er durch eine Umgruppierung das neuentstandene Element.
    Psionische Sextadim-Energie wurde frei, schloss sich um die Teilchen des instabil werdenden Minerals und gruppierte sie um.
    Die hochenergetische Ballungsmasse wurde stabil. Der gesamte Vorgang dauerte nicht länger als fünf Sekunden, dann hob Ribald Corello müde die Hand. Das Dröhnen des Beschleunigers nahm langsam ab. Der Robot schwebte um mehrere Meter zur Seite, und jetzt konnten sämtliche Anwesenden das violette, pulsierende Mineral sehen, das zwischen den federnden Halteklauen hing.
    „Stabil!" schluchzte Waringer am Ende seiner Kräfte. Das Dröhnen wurde leiser, die Vibrationen nahmen ab.
    „Ich habe es nicht geglaubt?" murmelte Atlan neben Cascal laut.
    Er schüttelte vollkommen verblüfft den Kopf, so dass seine nackenlangen Haare flogen.
    „Ich auch nicht", meinte Cascal mehr zu sich selbst und atmete aus. Er fühlte sich erschöpft. Der Robot, in dessen gepolstertem Sitz der Mutant ruhte, schaltete automatisch den HÜ-Schirm ab.
    Jetzt konnte man sich wieder in normalem Tonfall unterhalten, nur ein mächtiges Brummen hing noch in der Luft wie ein Nachhall eines Gewitters. Rhodan sagte: „Es ist nicht zu glauben. Die Terraner haben jetzt ein ganzes Kilo Sextagonium, das zudem noch stabil ist. Seht es euch an - Corello hat sein Wort gehalten."
    Er lief quer durch den Arbeitskreis auf den Supermutanten zu. „Wie fühlen Sie sich?" fragte er laut. Corello erwiderte völlig erschlafft: „Müde ... zurück in ... Schrein." Sein Robot wurde durch die Steuerimpulse seines Hirns gelenkt, und Rhodan erkundigte sich besorgt: „Kommen Sie mit eigener Kraft bis zum Schrein, oder sollen wir den Behälter hierher bringen lassen?" Corello stammelte: „Ich habe ... ich komme allein ... Ruhe!"
    Der kegelförmige Roboter schwebte schnell und auf einer geraden Bahn den Weg zurück, den er gekommen war. Cascal setzte sich achtlos auf ein kostbares Messgerät, holte die Zigarettenschachtel hervor und zündete sich eine Zigarette an.
    Seine Finger zitterten, und er verschluckte sich, als der Rauch durch seine Kehle glitt.
    „Unglaublich, nicht wahr?" fragte Alaska Saedelaere, der plötzlich neben ihm stand. Cascal schaute auf und nickte dann.
    „Ich muss sagen", meinte er dann heiser und erschöpft, „dass wir alle hoffnungslose Optimisten waren. Was wäre geschehen, wenn Corello es nicht fertiggebracht hätte, dieses Zeug zu stabilisieren?"
    Saedelaere wurde unruhig, seine Hände flatterten.
    „Ich kann Ihnen keine Antwort geben, Partner", sagte er, drehte sich erschüttert um und verschwand im Hintergrund des Saales.
    Waringer stürzte sich auf das Mineral und führte eine Art zeremoniellen Tanzes um das Sextagonium auf. Er betrachtete es von allen Seiten, streckte einen Finger aus, berührte das Mineral

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