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0435 - Das Hexentor

0435 - Das Hexentor

Titel: 0435 - Das Hexentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kreuz manipuliert.
    Monatelang war nichts geschehen. Da hatte sich die Große Mutter zurückgehalten, bis zu diesem Zeitpunkt, und all die vergangene Zeit hatte sicherlich nur der Vorbereitung gedient, um das Hexentor entstehen zu lassen.
    Schrecklich…
    Jane konnte nicht mehr sitzenbleiben. Sie erhob sich, der Wind wehte streichelnd gegen sie. Noch immer gab es in der gesamten Umgebung kein Licht. Auch am Himmel funkelte nicht ein Stern. Der Wettergott hatte ein Einsehen mit den Mächten der Finsternis.
    Schatten krochen durch den Garten, bewegten sich gespenstisch hin und her.
    Zweige zitterten, das Gras verneigte sich, manchmal raschelte altes Winterlaub. Nur hin und wieder hörte Jane Collins Geräusche. Das Hupen irgendwelcher Fahrzeuge oder das Schallen einer Stimme drang zu ihr, als käme es von einem anderen Stern.
    Jane schaute auf die Hausfront.
    Düster, breit und archaisch kam es ihr vor. Dabei war es nur mehr ein normales Gebäude, aber in ihm steckte ein geheimnisvolles Fluidum, dem sich Jane nicht entziehen konnte.
    Mit jeder Faser ihres Körpers spürte sie das Böse innerhalb der Mauern.
    Deshalb rann auch ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Die Lippen bewegten sich, sie flüsterte Worte, ohne daß sie es eigentlich wollte.
    »Bleib dort, komm nicht hervor. Bleib nur da zwischen den Mauern. Ich will dich nicht haben…«
    Es war niemand da, der sich um ihre Worte kümmerte. Jane wurde klar, daß sie auf verlorenem Posten stand und huschte plötzlich zur Seite, als sie Schritte hörte.
    Hinter einem mit hohem Gras und Unkraut eingefaßten Gebüsch duckte sie sich zusammen.
    Fiebernd wartete sie ab. Nur den Arm mit der Waffe schob sie weiter nach vorn, so daß die Mündung zwischen zwei Zweigen hervorschaute wie ein dunkles Auge.
    Gesehen hatte sie bisher noch niemanden, aber sie hatte sich auch nicht getäuscht.
    Da schlich jemand durch den Garten…
    Hatte vielleicht eine der Hexen den Anschluß verpaßt? Jane wurde nervös. Auch das gehörte wieder zu ihrem Menschsein. Sie spürte den Schweiß auf der Stirn, der sich zu Perlen verdichtet hatte. Die Gänsehaut lag auch auf ihren Händen, erreichte die Fingerspitzen, wo sie das Kribbeln spürte.
    Der Hals war trocken. Dick breitete sich dort der Kloß aus, den sie zwar hinunterschluckte, der aber ständig hochkam.
    Plötzlich war die Gestalt da. Sie wandte ihr einen Teil des Profils zu und auch den Rücken, so daß Jane nicht genau erkennen konnte, um wen es sich handelte.
    Jedenfalls war es ein Mann…
    Also keine Hexe oder Hexendienerin. Aber was suchte diese Gestalt hier? Ohne Grund schlich mitten in der Nacht niemand durch den Garten eines einsam stehenden Hauses.
    Jane Collins ergriff die Initiative. »Rühr dich nicht!« sagte sie mit leiser, aber scharfer Stimme. »Geh keinen Schritt weiter. Ich habe eine Waffe auf dich gerichtet. Hoch mit den Händen!«
    Der andere nahm die Arme nicht hoch, dafür gab er eine fragende Antwort. »Bist du es, Jane?«
    »Bill?«
    »Ja.«
    Jane atmete tief durch, stand auf und verließ ihre Deckung, während sich der Reporter umdrehte und ihr entgegenschaute. Die Mündung der Beretta wies zu Boden, als Jane auf Bill Conolly zukam. »Was suchst du denn hier?«
    »Dich und John.«
    »Wieso? Wir hatten dir doch gesagt, daß du…«
    Er winkte ab. »Ich weiß, aber auch ich wurde von einer Hexe angegriffen.«
    »Wo?«
    »Bei mir zu Haus.« Bill schluckte. »Hör zu, Jane…« Er berichtete von seinem Kampf mit der Frau und auch davon, welche Informationen er bekommen hatte.
    »Ja, sie hat dich nicht angelogen«, erklärte Jane Collins. »Das Haus hier ist tatsächlich ein Zentrum.«
    »Von was?«
    »Die Zentrale des Bösen, Bill. Hinter den Mauern, die das Böse ausstrahlen, halten sich die Menschen verborgen, die der Großen Mutter huldigen. Verstehst du?«
    »Natürlich. Ich denke auch weiter. Da ich John hier nicht sehe, wird er wahrscheinlich das Haus betreten haben.«
    »Das stimmt.«
    Bills Gesicht nahm einen gespannten Ausdruck an. »Kannst du davon ausgehen, daß er noch lebt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber er hat dir seine Waffe gegeben. Himmel!« Bill schlug gegen seine Stirn. »Ist der denn lebensmüde?«
    »John glaubte, ohne Pistole auszukommen.«
    »Verdammt, sein Kreuz ist manipuliert worden, das weiß er doch, der Hirnie.«
    »Vertraust du ihm nicht?«
    »Kann ich das in einer solchen Situation?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Eben.« Bill starrte die Hauswand an. »Wir müssen hinein, Jane. Es

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