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0435 - Das Hexentor

0435 - Das Hexentor

Titel: 0435 - Das Hexentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Hölle zu rasen…
    ***
    Ghislaine griff nach meinem Kreuz!
    Die Große Mutter hatte ihr die Angst vor diesem silbernen Talisman genommen. Jetzt wollte sie ihn stehlen, vielleicht als Trophäe zeigen und der Großen Mutter damit beweisen, wie mächtig sie im Endeffekt schon geworden war.
    Das konnte ich nicht zulassen!
    War mein Kreuz auch manipuliert, es hatte mir trotz allem immer wieder geholfen, denn die gesamte Macht über den Talisman konnte die Große Mutter nicht bekommen.
    Und so schrie ich die Formel.
    Das geschah in dem Augenblick, als Ghislaines Fingerspitzen das Metall berührten.
    »Terra pestem teneto - Salus hic maneto!«
    Wenn es diese alles entscheidene Formel nicht schaffte, mir zu helfen, war alles verloren.
    Licht, gegen das die Sonne ein Schatten ist. Hell, grell, weiß und rein.
    So strahlte es auf, hüllte uns ein, umtoste und umbrauste uns. Die Schreie der Hexen trafen meine Ohren. Ich schaute nach vorn, schloß dabei die Augen und sah trotzdem.
    Das Licht jagte, einer explodierenden Kugel gleich, in das Hexentor und damit in das Gesicht hinein. Es folgte eine lautlose und gleichzeitig furchtbare Explosion, weil sie eben so zerstörend wirkte. Die Flammen, das Gesicht, das Tor und die Säulen waren nicht mehr zu sehen, aber auch die Menschen nicht, die sich zusammen mit ihren Fahrzeugen auf der Straße befunden hatten.
    Vor mir lag wieder der Keller mit seinem Fackelschein, den kahlen Wänden und dem Geruch nach schmelzendem Pech.
    Das Hexentor hatte ich wieder geschlossen. Im Endeffekt war mein Kreuz der Seite des Lichts doch stärker zugewendet gewesen. Aber hatte ich gewonnen oder gesiegt?
    Das Wimmern drang an meine Ohren. Ich schaute nach rechts, dort stand die Statue der Großen Mutter. Sie wurde von einer Person umklammert, die ich als Ghislaine und Anführerin der Hexen kennengelernt hatte. Die Alte lag schräg auf ihr. Sie hatte ihr Gesicht gegen das der Statue gepreßt und bedeckte es mit Küssen.
    Ein für mich nicht verständlicher und gleichzeitig auch widerlicher Anblick.
    Tränen rannen aus den Augen der Frau, sie sprach Worte, die irr klangen, als sie küßte und streichelte.
    Das Hexentor hatte sich gezeigt und war weit geöffnet worden. Der Plan hatte bis zu einem gewissen Grad funktioniert, aber der Fall war noch nicht erledigt.
    Ghislaine konnte ich vergessen, sie beschäftigte sich mit sich selbst, auch die anderen Hexen hatten mich, als die Reaktion des Kreuzes einsetzte, losgelassen, nun aber war der Schock vorbei, und sie stellten fest, daß ihr Gegner noch immer lebte.
    Sie bauten sich so auf, daß sie mir den Weg zur Tür versperrten. Zu viert sprachen sie mich an.
    »Du wirst das letzte Opfer! Du darfst uns nicht entkommen, das haben wir uns geschworen!«
    Um ihre Worte zu unterstreichen, griffen sie in die Falten ihrer Kutten und zogen die Messer.
    Ich schaute auf die langen Klingen. Im Widerschein des Feuers wirkten sie so, als wären sie lebendig geworden. Die Farbe wechselte zwischen rot, gelb und schwarz.
    »Gebt es auf!« flüsterte ich. »Es hat keinen Sinn. Ihr habt verloren. Die Große Mutter hat sich von euch zurückgezogen. Sie liebt keine Versager!«
    »Nein, sie kommt wieder!« Eine blonde, gut aussehende junge Frau hatte sich zur Sprecherin der Gruppe gemacht. Sie griff auch als erste an.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als mich mit einem hastigen Sprung zurück hinter die Statue der Großen Mutter zu retten…
    ***
    »Es ist weg! Bill, das Tor ist verschwunden!« Jane rief es mit sich fast überschlagender Stimme.
    Der Reporter nickte. Auch er hatte gesehen, wie praktisch von einem Augenblick zum anderen nichts mehr von dem Gesicht und dem Tor zu sehen war. Gleichzeitig geschah noch etwas anderes.
    Zwar nicht innerhalb des Gartens oder des alten Hauses, aber doch außerhalb des Grundstücks flammten wieder die Lichter auf. Der Strom kehrte zurück, die Magie hatte die Umgebung verlassen.
    »War es das?« fragte Jane. Sie bewegte ihre Augendeckel und wirkte so, als wäre sie aus einem tiefen Schlaf erwacht.
    Bill schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, meine Liebe. Wir haben noch etwas vor uns.« Ohne sich näher zu erklären, rannte er auf das Haus zu.
    Dort vermutete er die Quelle, und genau da wollte er den Hebel ansetzen…
    ***
    Obwohl Ghislaine ihnen keine Befehle mehr gab, hatten sie sich vorgenommen, mich zu töten.
    Die Blonde kam zuerst. Sie besaß zwar ein Messer mit gefährlicher, zweischneidiger Klinge, aber mit diesen Dingern

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