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0435 - Der Laser-Dämon

0435 - Der Laser-Dämon

Titel: 0435 - Der Laser-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ambulanz konnte dem Arzt nicht mehr helfen. Er war schon tot, als man ihn von der Fahrbahn holte. Und nur ein paar Zeugen hatten überhaupt etwas gesehen, konnten sich aber weder an das Aussehen des Täters erinnern noch sich über den Autotyp einig werden, aus dem Storey gestoßen worden war. Sogar drei verschiedene Farben sollten es gewesen sein.
    Unter diesen Umständen war eine Fahndung natürlich aussichtslos.
    ***
    »Das ist ja wie die Geschichte von den zehn kleinen Negerlein«, knurrte Inspektor Salurno, der in diesem Moment einer bösartigen Dogge glich. »Einen nach dem anderen erwischt es, und wir stehen da und schauen dumm zu! Wenn Storey nicht den Pesonenschutz zurückgewiesen hätte, wenn ich Narr nicht auch noch darauf eingegangen wäre, um mir weiteren Ärger zu ersparen… Himmel noch mal, jetzt darf ich mich mit dem Staatsanwalt herumärgern, weil ich nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe, Storey zu schützen…«
    Dafür leitete er andere Maßnahmen ein. Storey war auf der Heimfahrt gewesen; sein Wagen fehlte auf dem Parkplatz und er fehlte auch am Tatort. Salurno ließ nach dem Fahrzeug fahnden.
    Aber dafür war es längst zu spät. Den Chevrolet Impala älteren Baujahres kannte inzwischen niemand wieder. Der Mann, der sich durch den Mord in den Besitz des Wagens gebracht hatte, hatte das Fahrzeug von allen Seiten angeschaut - mit seinen heißen Blicken, und unter diesen hellen, heißen Strahlenschauern hatte sich die Farbstruktur verändert, und was früher ein helles Rotmetallic gewesen war, zeigte sich nun als mattes Schwarz.
    An falsche Kennzeichen zu kommen, war kein Problem.
    Der Mann mit den Laser-Augen hatte beschlossen, den Wagen des Arztes noch eine Weile zu benutzen, ehe er sich das nächste Fahrzeug beschaffte.
    Es wurde Zeit, daß er zumindest an einer der beiden Fronten, mit denen er es zu tun hatte, einen Abschluß zustandebrachte.
    Eine Person galt es noch zu beseitigen - die Sekretärin. Salurno zählte nicht, weil der nicht an Laser glaubte und die Akte bald zu den Unerledigten geben würde, wenn die Mordserie abriß. Und der Reporter spielte auch keine entscheidende Rolle. Er würde sich bald mit anderen Dingen befassen.
    Wenn nicht, konnte man sich später immer noch um ihn kümmern.
    Der Gelbäugige machte sich auf die Suche nach Phyllis Marou.
    ***
    Statt eines Taxis hatte Nicole einen Mietwagen geordert und war so bei ihrer spätnachmittäglichen Einkaufstour auf jeden Fall mobiler. Eigentlich wollte sie nur erst einmal abchecken, welche Boutiquen in Frage kamen, aber dann blieb sie doch bei einer hängen, deren Schaufenster sie neugierig machte.
    »Paradise«, stand in geschwungener Schrift über der Eingangstür, und auf das Glas hatte jemand einen Erzengel Gabriel gemalt, der statt des Flammenschwertes einen Blumenstrauß in der Hand hielt und einladend lächelte. Im Schaufenster hatte man in einer tropischen Szenerie einen Stofflöwen neben einem Plüsch-Lamm drapiert, und dazwischen stand eine fast lebensechte Schaufensterpuppe, die anstelle eines Kleides mit einer Plastik-Schlange umwickelt war. Im Maul hielt die Schlange ein Schild mit aufgemaltem Apfel und dem Werbeslogan »Wir ziehen Eva an«.
    »Fantastisch«, murmelte Nicole, fand einen freien Parkplatz und stieg aus, um sich das Schaufenster näher anzusehen. Es gefiel ihr durch die ungewöhnliche Ausgestaltung, und ein Blick auf die schmale Armbanduhr verriet ihr, daß sie vielleicht noch eine Viertelstunde Zeit hatte, sich die Boutique von innen anzusehen.
    Sie trat ein.
    Das Innere der Boutique entsprach dem Schaufenstereindruck; zwischen ausgestellten Textilien mit schwindelerregenden Preisen befanden sich Palmen aus Pappmaché, ein paar Gruppen von Stofftieren, immer schön gruppiert wie Katze mit Hund, Fuchs mit Gans, Habicht mit Huhn, Storch mit Frosch, und an den Wänden entsprechende Bilder paradiesischer Landschaften. Im ersten Moment glaubte Nicole allein im Laden zu sein, aber dann tauchte eine modisch gekleidete Verkäuferin auf, und in einer der Anprobierkabinen wurde es laut.
    »Ich brauche ein Feigenblatt«, sagte Nicole. »Sollte aber nicht zu groß sein. Haben Sie so was greifbar?« Sie betrachtete die ausgeflippten Sachen, die es in Boutiquen mit seriöserem Anstrich wohl nicht mal unter dem Ladentisch geben würde. Ein Geschäft dieser Art hätte sie eher in Los Angeles erwartet als hier in El Paso, an der Grenze des puritanischen Texas zum noch puritanischeren Mexiko.
    »Haben wir«,

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