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0435 - Der Laser-Dämon

0435 - Der Laser-Dämon

Titel: 0435 - Der Laser-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gelungen war, sich Typ, Farbe und möglichst auch noch Kennzeichen zu merken.
    Es war alles viel zu schnell gegangen.
    Das Gefühl der unmittelbaren Bedrohung war fort.
    ***
    Der Gelbäugige murmelte lautlose Verwünschungen vor sich hin, aber den Flüchen fehlte die Kraft der Formeln. Zum ersten Mal war ihm ein Opfer entkommen - weil jenes andere Mädchen eingegriffen hatte!
    Er hätte ein zweites Mal die Kraft seiner mordenden Augen einsetzen können, aber das hätte Zeit gekostet. Wichtiger war es aber, wie stets zu verschwinden, ohne erkannt zu werden. Jede Sekunde hätte dazu führen können, daß jemand sich sein Aussehen merkte oder das Fahrzeug - und die Jagd entfesselte.
    Aber es war so schwer, ein anderes Aussehen anzunehmen, und von Mal zu Mal gelang es weniger gut. Er verfluchte die Tatsache, daß er die Rötung seiner Haut nicht mehr wegbekam.
    Zwei Meilen weiter stoppte er in einer Seitenstraße und zwang sich zum Nachdenken. Phyllis Marou lebte noch. Das mußte anders werden. Und nun war eine weitere Person auf der Bühne erschienen.
    Er hatte sie schon einmal kurz gespürt, als er die Boutique beobachtete, in der sein Opfer verschwunden war. Es war ein eher zufälliger Kontakt gewesen, und der Gelbäugige hatte seinen Geist sofort verschlossen. Er hatte nicht damit gerechnet, daß jenes Mädchen Phyllis Marou schützen würde!
    Die neu aufgetauchte Gegnerin war also eine Telepathin, soviel hatte er in den wenigen Augenblicken der zufälligen Geistberührung herausgefunden. Das machte es nur schwerer. Er würde einen Teil seiner Kraft darauf verwenden müssen, seinen Geist abzuschirmen, wenn er es mit der Telepathin zu tun hatte, damit sie seine Mordgedanken nicht ein paar Sekundenbruchteile zu früh erkannte und sich vorbereiten konnte.
    »Es ist wie die Hydra - schlägst du einen Kopf ab, wachsen zwei nach«, stieß er wütend hervor. »Es hört einfach nicht mehr auf…«
    Er ahnte weder, daß er sich mit dem mißlungenen Attentat auf Phyllis Marou tatsächlich zwei Gegner aufgehalst hatte, noch daß er in den Teufelskreis eines jeden Mörders geraten war: Um den ersten Mord abzusichern, müssen immer weitere Morde folgen -was das Risiko der Entlarvung blitzschnell ins Unendliche anwachsen läßt…
    Zunächst mußte er beobachten, was weiter geschah, wie sich die auf einmal so vertrackte Situation weiter entwickelte. Dann erst konnte er einen neuen Plan schmieden.
    ***
    »Teufel auch, Sie haben aber eine stürmische Art«, sagte die Kreolin trocken, als Nicole ihr beim Aufstehen half. Die Dunkelhäutige zupfte ihr Kleidchen zurecht, das sich bei Sturz und Rolle recht jugendgefährdend verschoben hatte; und prüfte, ob es unversehrt geblieben war. Erleichtert atmete sie auf - um dann scharf die Luft einzusaugen, als sie die beiden Löcher in der Türglasscheibe sah.
    »Laser…«, hörte Nicole sie flüstern.
    Das war auch ihr eigener Eindruck gewesen. Viel hatte sie nicht sehen können, aber dieser Blitz mußte ein Laserstrahl gewesen sein. Nein, zwei dicht nebeneinander. Das Glas war um die Einschußstellen herum angeschmolzen. Unterschiedlich stark, aber das spielte kaum eine Rolle.
    Neugierige Passanten kamen heran. In der Ferne ertönte das auf- und abschwellende Heulen einer Polizeisirene. Vermutlich hatte die Verkäuferin in der Boutique die Polizei alarmiert.
    Nicole sah die Kreolin an. »Wissen Sie, wer Ihnen da ans Leder wollte?« fragte sie. »Mein Name ist übrigens Nicole Duval.«
    »Phyllis Marou. Wie eine Cajun sehen Sie trotz Ihres französischen Namens allerdings nicht gerade aus…«
    »Aber Louisiana ist weit, und Frankreich noch weiter - von dort komme ich«, erklärte Nicole. »Wen haben sie sich zum Feind gemacht?«
    Die Kreolin sah sich um, bemerkte die neugierig starrenden Menschen und die Verkäuferin, die aus dem Laden kam, nachdem draußen nichts mehr passierte. Fassungslos starrte sie die Schmelzränder der Löcher an. »Wie - wie ist so etwas möglich? Was, war das?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Phyllis auf beide Fragen. Sie sah Nicole prüfend an. »Warum interessieren Sic sich so dafür? Doch bestimmt nicht nur deshalb, weil Sie mir das Leben gerettet haben.«
    »Mein Partner und ich sind hinter dem Killer her, der mit Laserstrahlen mordet«, sagte Nicole offen.
    Phyllis preßte die Lippen zusammen. Dann faßte sie Nicoles Arm. »Schnell, kommen Sie«, stieß sie hervor. »Darüber reden wir in aller Stille. Ich habe keine Lust, mich ausgerechnet jetzt mit der

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