0435 - Der Laser-Dämon
uns würden einige Möglichkeiten fehlen, auf die wir jetzt noch zurückgreifen können. Erfreulicherweise haben wir die Hilfe der TI bisher noch nicht gebraucht. Deshalb verlieren wir auch nichts. Aber… ich denke auch noch einen Schritt weiter.«
Nicole sah ihn aufmerksam an. Sie strich sich eine Strähne ihres derzeit braungefärbten Haares aus dem Gesicht.
»Wenn dieser Riker ein Ewiger ist -oder beeinflußt - oder irgend ein anderer aus dem Management gehört direkt zur Dynastie, wie es damals bei Skribent im Möbius-Konzern war -, dann, Nici, könnte es passieren, daß sie uns plötzlich mit der Macht dieses weltweiten Unternehmens jagen. Davor graut mir, seit ich mit diesem Rhet Riker gesprochen habe. Immerhin hat er mich sehr eindringlich gewarnt, mich nicht mit ihm anzulegen.«
Nicole zuckte mit den Schultern. »Ich beginne zu begreifen, weshalb wir wirklich hierher geflogen sind, um uns um diesen Laser-Mord an Doraner zu kümmern. Nicht nur, um Carsten einen Gefallen zu tun…«
Zamorra nickte und sah zu, wie Nicole sich erhob, um das Feigenblatt abzustreifen. »In Frankfurt war mir das selbst noch nicht so ganz klar«, sagte er. »Aber mehr und mehr begreife ich, daß es auch für uns wichtig ist, zu erfahren, wie die neuen Spielregeln aussehen. Um so eher können wir uns darum kümmern. Nur paßt immer noch nicht in das Spiel, daß ein dynastiehöriger Manager mit einer Dynastie-Strahlwaffe ermordet wurde.«
Nicole nahm eine Bluse aus dem Koffer und zog sie an, verknotete sie einfach über dem Bauchnabel, und suchte dann nach weiteren Textilien.
»Ich bin nicht mehr sicher, daß es eine Waffe der Ewigen war«, sagte sie. »Der Einschuß in der Glastür der Boutique war ein Doppeltreffer. Die Strahlen müssen im Fünf-Zentimeter-Abstand eingeschlagen sein. Es hat aber nur einmal aufgeblitzt.«
»Vielleicht warst du so geblendet, daß du den zweiten Schuß nicht mehr gesehen hast.«
Nicole fand ein kurzes Röckchen und stieg hinein. »Möglich, aber unwahrscheinlich«, sagte sie.
»Wir sollten Phyllis mal fragen, welchen Eindruck sie hatte«, sagte Zamorra. »Die müßte inzwischen ja auch fertig sein…« Er ging auf die Zwischentür zu, um anzuklopfen.
»Warte«, sagte Nicole. »Ich glaube, da ist jemand auf dem Gang.«
***
Phyllis erstarte, als es an der Zimmertür klopfte. Irritiert sah sie hin und her. Aber als das Geräusch sich wiederholte, erkannte sie, daß es von der Korridortür her kam.
»Wer ist da?« fragte sie.
»Zimmerservice«, ertönte von draußen eine Männerstimme. »Sie hatten bei Ihrer Ankunft eine Bestellung aufgegeben. Ich bringe die Sachen, Miß Marou.«
Phyllis staunte. Das war ja schnell gegangen. Immerhin waren die Geschäfte in der Stadt geschlossen…
»Warten Sie einen Augenblick«, bat sie und schlüpfte in ihr Kleid. Dann ging sie zur Außentür und drehte den Schlüssel herum. »Kommen Sie bitte herein.«
Die Tür schwang auf…
***
Zamorra sah Nicole elektrisiert an. »Wie meinst du das?« erkundigte er sich. »Es sind immer mal Leute auf dem Gang…«
Nicole schluckte.
»Da war gerade etwas, das meinen Geist streifte«, sagte sie. »Derselbe Eindruck wie vorhin in der Boutique. Er ist da. Weiß der Himmel, wie er uns gefunden hat… wir sind meines Wissens nicht verfolgt worden…«
Zamorra berührte das Amulett vor seiner Brust. Es verhielt sich neutral. »Kein Dämon«, sagte er. Mit einem schnellen Griff öffnete er das Futteral, in dem er den Dhyarra-Kristall trug, und nahm den blau funkelnden Sternenstein heraus.
Aus dem Nebenzimmer und vom Gang klangen Stimmen auf, aber sie waren nur undeutlich zu hören. Niemand konnte verstehen, was gesagt wurde.
Zamorra stürmte zur Außentür und öffnete sie leise. Vorsichtig bewegte er sich auf den Gang hinaus. Rechts war nichts. Links - die Tür zu Phyllis’ Zimmer stand offen. Mit einem Sprung war Zamorra dort und drang ein. Er sah einen Mann vor Phyllis stehen. Sofort war Zamorra hinter ihm und hieb ihm die freie Hand auf die Schulter, riß ihn damit herum.
In der anderen Hand hielt er den aktivierten Dhyarra-Kristall.
Da wurde es auf dem Gang laut. Nicole schrie, und dann polterte etwas!
Da war es Zamorra klar, daß der Laser-Mörder nicht allein gekommen war…
***
Der Gelbäugige wußte, daß er fündig geworden war, als er vor dem ersten der beiden Zimmer stand. Aber gerade in dem Augenblick, als er sich bemerkbar machen wollte, tauchte der Zimmerkellner auf. Er hielt eine große
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